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EDITION MUSIK SÜDOST

Wilhelm Schönweitz

(1836-1919)

 

Wie vielseitig die Tätigkeit eines donauschwäbischen Kantorlehrers war, beweist die Biographie von Wilhelm Schönweitz (*1. Juni 1836 Altendorf, Mähren, †4. September 1919 Perjamosch). Sein Vater, Karl Josef Schönweitz, war als Küster tätig. Nach dem Besuch der zweiklassigen Realschule in Leipnik und einem zweijährigen Lehrerkurs in Troppau wirkte er ab 1853 als Hilfslehrer in Guntersdorf. Im Jahre 1856 erhielt er das Lehrerdiplom für die Tätigkeit an den Hauptschulen in Olmütz. Vier Jahre später, 1859, siedelte er ins Banat um und ließ sich in Perjamosch nieder, wo er bis 1904 als Lehrer tätig sein wird. Als Organist wirkte Schönweitz ab 1889. Bis dahin war er sowohl Lehrer als auch Kantor der katholischen Kirchengemeinde in Perjamosch.

Schönweitz hinterließ einige Schriften, Manuskripte wie auch eigene musikalische Veröffentlichungen. Er veröffentlichte in Zeitungen einige Aufsätze, seine Ausgewählte Schriften erschienen 1903 in Perjamosch.

Die Mehrheit seiner Lieder und Kompositionen gingen verloren, doch einige Dokumente seines musikalischen Wirkens konnten 1994 entdeckt und gerettet werden. So ist uns aus dem Jahre 1938 eine Abschrift seines Ave Maria  für Gesang und Orgel erhalten geblieben. Eine Sammlung von kirchlichenmusikalischen Werken aus Bogarosch (1950) enthält neben Kompositionen von Franz Moll und Mitterwallner und auch ein Tantum ergo von Wilhelm Schönweitz. Zahlreiche seiner Manuskripte enthalten Gesänge für Beerdigungen:

- Leichengesang, Perjamosch 1880, für gemischten Chor; mit Siegel: Schönweitz Vilmos, néptanitó

- Am Sarge, zu Gebrauche nach dem Requiem, für Alto-Solo und Orgelbegleitung, Perjamosch 1898;

- Trauergesang für 2 Altstimmen und Orgelbegleitung: Schlaf Vater (Mutter) nun in stillem Frieden, Perjamosch 1898; ein nur teilweise erhaltenes Exemplar stammt vom 17. September 1898, anlässlich des Todestages der österreichischen Kaiserin und ungarischen Königin Elisabeth. Derselben Melodie wurde ein spezieller Text unterlegt, der nur teilweise erhalten geblieben ist;

- Trauergesang: Das liebe, treue Mutterherz, Perjamosch 1898, 2 Altstimmen und Orgel;

- Begräbnisliederheft. Canto. Orde sepeliendi Adultos, Perjamosch 1880; mit der Unterschrift: „W. Schönweitz, Organist und Lehrer“;

- Klage an die Mutter. Zu gebrauchen nach dem Requiem. Duetto mit Orgelbegleitung, Perjamosch 1880;

- Trauergesang, Perjamosch 1880;

- Melodien zu den Begräbnisfunktionen für Erwachsene und Kinder, Trauerchöre, Todtenvesper und Requiem mit Libera; Perjamosch, um 1900;

Im Jahre 1910 erschien seine Sammlung Vierstimmige Orgelbegleitung zu den Kirchengesängen für die katholische Schuljugend, dieses Heft wurde in Alexanderhausen entdeckt.

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2018

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