BuiltWithNOF
E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

Mathilde Marchesi de Castrone

(1821-1913)

von Dr. Franz Metz

 

Mathilde Marchesi de Castrone wurde als Mathilde Graumann am 24. März 1821 in Frankfurt am Main geboren und starb am 17. November 1913 in London. Sie war eine bedeutende Opernsängerin und Musikpädagogin. Sie studierte Gesang bei Manuel Patricio Rodriguez Garcia in Paris, im Jahre 1849 debütierte sie als Sängerin. Am 1854 wirkte sie als Gesangslehrerin am Konservatorium in Wien. Nach Aufenthalten ab 1861 in Paris und ab 1865 in Köln kehrte sie 1868 wieder nach Wien zurück. Ab 1881 wirkte sie wieder in Paris. Zu ihren Schülern zählen u.a. Emma Nevada, Nellie Melba, Rosa Papier, Etelka Gerster, Selma Kurz, Mary Garden, Clementine von Schuch-Proska, Rosa Axamethy.

Sie veröffentlichte gesangspädagogische Werke für den Belcanto-Gesang und komponierte auch einige kleiner Werke. Am bekanntesten ist wohl das Ave Maria, op. 19. Die Abschrift (um 1880) die für diese Ausgabe verwendet wurde, stammt aus Temeswar. Die zweite Komposition ist wieder ein marianisches Werk, O Sanctissima, komponiert als op. 20, ebenfalls für Canto (Gesang) und Organo (Orgel). Die Handschrift (um 1880) stammt aus Hatzfeld (Banat). Beide Werke sind im Stile der damaligen Zeit entstanden und dienten vermutlich als praktische Handreichung für den Belcanto-Unterricht. Da im Banat so manche Kantoren, Musiker und Sänger wirkten, die in Wien studierten, kann es möglich sein, dass diese beiden zeitgenössischen Abschriften von Schülern Mathilde Marchesis stammen. Ihr Ave Maria wurde nachweislich auch in anderen Kirchen Südosteuropas, Ungarns, Siebenbürgens und des Banats gesungen.

 

Mathilde C. Marchesi

Marchesi: Ave Maria

Marchesi: Offertorium

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2012

[Home] [Bücher] [Noten] [CD] [Musikwissenschaft] [Komponisten] [Artikel] [Editor] [Organologie] [Kontakt] [Impressum] [Links] [Konzert]