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E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

Orawitza

von Dr. Franz Metz

 

Die heutige Orgel der katholischen Kirche in Orawitza ist ein Werk des Orgelbauers Otto Rieger aus Budapest (op. 1639). Sie wurde 1910 für 9.000 Kr. erbaut. Das Instrument hat eine pneumatische Traktur, 2 Manuale, Pedal und einen Kastenbalg. Das Positiv der ehemaligen Orgel wurde als leeres Gehäuse in der Brüstung beibehalten. Dem Prospekt des Positivs nach, stammte die ehemalige Orgel von Wälter aus Temeswar (ähnlich wir in Gertjanosch).

 

Aus der Historia Domus der Pfarrkirche Descriptio Regiae Parochiae Montanae Oravitzensis.... verordnet vom Bischof Köszeghy Ladislau 1808, erfahren wir einige Einzelheiten über diese Kirchengemeinde. Im Jahre 1703 wurde Mathias Brunner, ein Tiroler Forscher aus Österreich, gesandt, den Mineralienreichtum dieser Region im südslichen Banater Bergland festzustellen. Im Jahre 1718 wurde die erste römisch-katholische Kirche erbaut. Während der Türkenzeit wirkten hier – wie in vielen anderen Orten des Banats – Franziskaner. Im Jahre 1737 bekam ein Kantor (Organist) für eine gesungene Messe 1 fl. 30 K. („Organista bekommt für eine Cantata [gesungene Messe] 1737 anno 1 fl 30 K“). 1737 wurde eine Orgel „von Herrn Schwarz“ bestellt: „Anher eine Orgel für Oravitz schon bestellet ist, und der damalige Schulmeister dieselbe nicht pflegen kann, wird ein Organist dazu von nöten sein welcher zugleich Schul zu halten, rechnen, schreiben und Music zu lehren capabel wäre...“.

Weitere Angaben zur alten Orgel:

- 1806 Oganum renovandum

- 1874 reparatum organum 440 fl.

- 1891 Renner Ferenc 560 fl. Orgelreparatur.

- 1900 Leopold Wegenstein aus Temeswar stellte fest, dass „Pfeifen sind verbraucht“, sie waren vom Holzwurm befallen. Die Leute hatten nicht so viel Geld für eine neue Orgel zu spenden, da es viele Vereine im Ort gab und da war überall zu zahlen. Er verlangt für eine neue Orgel 6-8000 Kr.

- 1930 wirkte als Regenschori und Organist Anton Buchner

 

Disposition:

Hauptwerk (Manual I) C-g3

 

Bourdon 16´

Principal 8´

Gamba 8´

Konzertflöte 8´

Salicional 8´

Oktave 4´

Flöte 4´

Mixtur IV 2 2/3´

 

Schwellwerk (Manual II)

 

Geigenprincipal 8´

Flue harmonique 8´

Aeoline 8´

Voix celeste 8´

Flue octaviante 4´

Harmonia aetheria IV

 

Pedal C-f1

 

Subbass 16´

Violon 16´

Cello 8´

 

Koppeln: II-I, Superokt. I, Suboktavkopp. II/I, I/Ped., II/Ped.

Spielhilfen: Calcant, 4 feste Kombinationen: p, mf, f, Tutti. Crescendo.

 

BILDDOKUMENTATION

Straße von Temeswar nach Orawitza

Flaches Land vor dem Beginn des Banater Berglands

Katholische Kirche (1982)

Katholische Kirche (1995)

Altarraum

Orgel

Altes Positivgehäuse

Blick in das Hauptwerk

Holzpfeife vollgestopft mit Noten

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2008

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