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E D I T I O N  M U S I K  S Ü D O S T

Bertha von Brukenthal (1846-1908)

nach Dr. Rita Fischer, 2010

 

Baronin Bertha von Brukenthal kam am 14. März 1846 in Wien als Bertha Czekelius von Rosenfeld zur Welt. Am 26. Oktober 1865 wurde sie mit Baron Hermann (Ármin) Károly József von Brukenthal (geb. 3.6.1843; gest. 9. März 1872 in Hermannstadt) verehelicht. Sie starb 1908.

Das Porträt von 1879

Gemalt im Jahre 1879 von Rosa Schweninger (1854-1918); im Besitz des Brukenthal Museums, Hermannstadt / Sibiu, Inv.-Nr. 1288 (XVIII.h.)

 

Die Kompositionen

 

1867

o.op.: Marche funebre. (Klav.)

o.J.

op. 2. "Ich sah den Wald sich färben“ (Ges., Klav.)

op. 3. „Die alte Heimath“ (Ges., Klav.)

 

1870

op. 4: „Il di dei morti“ (Ges., Klav)

op. 5: „Wen einmal du geliebt“. (Ges., Klav.)

op. 6: Zwei Lieder: 1. „Dein Auge“, 2. „Waldesstimme“ (Ges., Klav.)

 

1871

op. 7: Missa solemnis (SATB, Orch., Orgel)

op. 8. „Ich steh’ am Flussesrand allein“ (Ges., Klav.)

 

1872

op. 9: Romance (Vc., Klav.)

 

o.J.

op. 10: „Ave Maria“ (Ges., Org.)

EA ? / (1887)

op. 11: „Offertorium in Es“ (SATB, Org.)

o.J.

op. 12: „Pange lingua“ (SATB, Org.)

 

1873

op. 13: Die Blumen „Entblätt’re nicht die lieben Rosen“ (Ges., Klav.)

op. 14: Sechs Chöre: 1. Fischerlied „Abend zieht gemacht heran“, 2. Schlaf’ auch Du! „Die Sonne sank, der Abend naht“, 3. Frühlingseinzug „Die Fenster auf! Die Herzen auf!“, 4. Ihr stolzen Sternchen, 5. Meeresabend „Sie hat den ganzen Tag getobt“, 6. Lied vom Winde „Sausewind! Brausewind!“ (TTBB)

 

1874

op. 16. Die Thalheimer. Walzer. (Klav.)

 

1875

op.15: Zwei Lieder: 1. Vergieb! „Ich hab' dir nie vertraut“, 2. Mondnacht (Ges., Klav.)

op. 17: „Ich will's dir nimmer sagen“ (Ges., Klav.)

 

1876

op. 18: „O rede nicht!“ (Ges., Klav.)

op. 19: Serenade (V., Klav.)

 

1877 / (1897)

op. 20: Zwei Lieder: 1. Der schwere Abend „Die dunklen Wolken hingen herab“, 2. Der träumende See „Der See ruht tief im blauen Traum“ (Ges., Klav.)

o.J.

op. 21. Cyclamen. Walzer (Klav.)

 

1895

o.op.: „Es war einmal, so spricht die Märchenfrau“ (Ges., Klav.)

o.op.: Zwei Lieder: 1. Vor der Wiege: „An deiner kleinen Wiege steh’ ich“,

2. Kinderlied: „Christkindchen kommt zu uns in’s Haus“

 

1898

o.op.: Fünf Lieder. 1. „Und weil’s nun einmal nicht anders ist“, 2. Liebesglück: „Mein Glück kam gezogen“, 3. Frage nicht: „Wie sehr ich dein, soll ich dir sagen“, 4. Frühlingstag: „Es ist so still, als wär’ es Schlafenszeit“, 5. „Aus fernem Land, vom Meeresstrand“ (Ges., Klav.)

 

1899

  • o.op.: Die Sonne hüllt in Nebel sich (Ges., Klav.)

Widmungsträger

  • Princesse Julie Montenuovo nee Comtesse Batthyany (o.op.1867)
  • Baronin Marie Kress von Kressenstein (op. 5)
  • Monsieur le Comte Francois Gatterburg (op. 9)
  • Gräfin Hedwig Gatterburg (op.10)
  • Ernst II., Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (op.14)
  • Gräfin Gabrielle Wurmbrand geb. Gräfin Bussy (op.18)
  • Sr. Durchlaucht dem General der Cavallerie Fürst Wilhelm Albrecht von Montenuovo, k. k. wirkl. geheimen Rath etc. (op. 21)
  • Meinem lieben Patenkinde Comtesse Bertha Kolowrat (o.op. 1895)
  • Gräfin Melanie Palffy geb. Gräfin Almasy (o.op. 1895)
  • Signor Francesco Pandolfini [1836-1916] (op. 4): Italienischer Bariton; gehörte zur Elite der Baritone des späten 19. Jahrhunderts. Nach seinem Debüt in Pisa im Jahre 1859 (als Di Vergy in „Gemma di Vergy“ von Donizetti) verbreitete sich sein Ruhm in Italien, Frankreich, England, Spanien und Portugal. Bedeutende Partien: Renato in „Un Ballo in Maschera“, und Don Carlo in „La forza del destino“.
  • Sr. Excellenz der hochwürdigsten Herrn Erzbischof von Kalocsa Dr. Ludwig Haynald, k.k. wirklicher Geheimer Rath etc. [1816-1891] (op. 7)
  • Otto Müller in dankbarer Verehrung (op.11) [1837-1920]: Organist, Komponist, Chordirigent und Pädagoge. Als Sohn des Augsburger Regenschori Donat Müller studierte er in München an der Universität Germanistik, am Konservatorium Musiktheorie und Orgel. Er wirkte zunächst in der Schweiz und in Frankreich, ab 1869 in Wien, wo er als Privatlehrer und als Organist der Kirche am Hof begann. Zehn Jahre war er Regenschori an der Redemptoristenkirche in Hernals, dann bis 1915 Professor für Musiktheorie an der Kirchenmusikschule des Wiener Allgemeinen Kirchenmusikvereins (Kirchenmusikvereine). Müller, mit A. W. Ambros befreundet, von E. Hanslick, J. R. v. Herbeck und Joseph Böhm sehr geschätzt. Schrieb v. a. streng kontrapunktische Werke für die Kirchen Am Hof (Wien I), St. Stephan sowie die Dominikaner und Redemptoristen in Hernals.
  • Fräulein Mina Hoegel (op.19): [1849-1929] Malerin: seit 1865 Porträt, Genre, Tierstück und Stilleben. 1876 auf der Weltausstellung in Philadelphia für ein Wildstilleben ausgezeichnet. Sehr erfolgreich als Restauratorin auch von Gemäldesammlungen des Adels (u.a. 1878 die Gemälde der Galerie Kolowrat in Reichenau, Böhmen). Seit 1890 Präsidentin des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wiens.
  • Fräulein Rosa Schweninger (op.20) [1854-1918]; Brukenthal: Zwei Lieder op.20 für Schweninger (1877; NA 1897); Schweninger: Porträt Brukenthal 1879; Schweninger erhielt die erste künstlerische Ausbildung bei ihrem Vater und studierte 1869–71 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Friedrich Sturm. In den folgenden Jahren reiste sie nach München, wo sie u.a. 1876 das „Neapolitanische Mädchen“, den „Neapolitanischen Knaben“ und Studienköpfe im Münchner Glaspalast ausstellte. 1879 und 1883 war sie mit ihren Arbeiten „Der Antiquar“, „Römerin“ und das „Wiedersehen“ auf den Münchner Internationalen Kunstausstellung vertreten. Schweninger, die ab 1879 auch regelmäßig bei den Wiener Jahresausstellungen mitwirkte, war eine gesuchte Porträtmalerin.
  • Fräulein Wanda Radkiewicz (o.op. 1899), Die Widmungsträgerin der letzten veröffentlichten Komposition Bertha v. Brukenthals aus dem Jahr 1899 war Sängerin. Sie betrieb in Ostrava / Mährisch Ostrau eine erfolgreiche Schule zur Ausbildung von Sängern. Weiteres ist bislang über sie nicht bekannt.

Geistliche Werke

  • op.7: Missa solemnis in F: für Sopran, Alt, Tenor, Bass, 2 Violinen, Viola, Cello, Basso, 2 Clarinette [!], 2 Horn abwechselnd mit Trompeten u. Pauken nebst ausgesetzter Orgelstimme. [14 St.]. Gewidmet Dr. Ludwig Haynold, Erzbischof von Kalocsa. Innsbruck, Gross (1871)
  • op.10: Ave Maria: für 1 Singstimme mit Orgel-Begleitung. Gewidmet Gräfin Hedwig Gatterburg. Innsbruck, Gross
  • op.11: Offertorium in Es: für 4 Singstimmen und Orgel. Innsbruck, Gross (Cyclus katholischer Kirchengesänge für Stadt-, Land- u. Klosterchöre im leicht ausführbaren Kirchenstyle 13) – (1887)
  • op.12: Pange lingua: für 4 Singstimmen und Orgel. Innsbruck, Gross (Cyclus katholischer Kirchengesänge für Stadt-, Land- u. Klosterchöre im leicht ausführbaren Kirchenstyle 14)

Instrumentale Kammermusik

  • o.op.: Marche funebre. A Madame la Princesse Julie Montenuovo nee Comtesse Batthyany. Piano. – Vienne: Spina – 1867
  • op.9: Romance pour le violoncello avec accompagnement du piano. Gewidmet Monsieur le Comte Francois Gatterburg. Wien, Bösendorfer –1872
  • op. 16. Die Thalheimer. Walzer. Für Pianoforte. - Wien: Adolf Bösendorfer – 1874
  • op.19: Serenade: für Pianoforte und Violine. Gewidmet Fräulein Minna Hoegel. Leipzig, Schuberth

Chöre

op.14: Sechs Chöre: für 4 Männerstimmen. Gewidmet Ernst II., Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Leipzig, Breitkopf & Härtel – 1873

 

Lieder

  • op. 2. "Ich sah den Wald sich färben, die Luft war grau und stumm". Gedicht von E. Geibel. Für eine Alt- oder Baritonstimme mit Begleitung des Pianoforte. (Ges., Klav.) - Wien: C. A. Spina o.J. (C.S.19,396). [1867?]
  • op. 3. Die alte Heimath. Gedicht von J. Kerner. Für eine Alt- oder Baritonstimme mit Begleitung des Pianoforte. (Ges., Klav.) - Wien: C. A. Spina o.J. (C.S.19,397). 5 S.
  • op.4: Il di dei morti: per una voce a cantare con accompagnamento del pianoforte. Gewidmet Francesco Pandolfini. Leipzig [u.a.] Schuberth – (1870)
  • op. 5: Wen einmal du geliebt. Lied für Mezzo-Sopran mit Pianoforte-Begleitung. Gewidmet Baronin Marie Kress von Kressenstein. Leipzig [u.a.] Schuberth – (1870)
  • op. 6: 1. Dein Auge, 2. Waldesstimme. Zwei Lieder für Mezzo-Sopran mit Pianofortebegleitung. Leipzig [u.a.] Schuberth – (1870)
  • op. 8. Ich steh’ am Flussesrand allein. Gedicht von Friedr. Ruperti in Musik gesetzt für eine Altstimme mit Pianoforte-Begleitung. (Ges., Klav.) - Wien: Adolf Bösendorfer o.J. 
  • op.13: Die Blumen „Entblätt’re nicht die lieben Rosen“: Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Leipzig, Breitkopf & Härtel – (1873)
  • op.15: 1. Vergieb! „Ich hab' dir nie vertraut“ (Heinrich Silesius), 2. Mondnacht (J. v. Eichendorf): Zwei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung. Leipzig, Schuberth & Co. – (1875)
  • op.17: Ich will's dir nimmer sagen (R. Prutz): für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung. Leipzig, Schuberth & Co. – (1875)
  • op.18: O rede nicht! (Karoline von Pawloff): für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung. Leipzig, Schuberth – (1876)
  • op.20: Zwei Lieder für Alt mit Pianoforte. 1. Der schwere Abend „Die dunklen Wolken hingen herab“ (Nikolaus Lenau), 2. Der träumende See „Der See ruht tief im blauen Traum“ (Julius Mosen). Gewidmet Fräulein Rosa Schweninger. Leipzig, Schuberth & Co. – (1877 und 1897)
  • o.op.: „Es war einmal, so spricht die Märchenfrau“ (Gräfin Wilhelmine Wickenburg Almasy): für Singstimme mit Klavierbegleitung. Gewidmet Gräfin Melanie Palffy geb. Gräfin Almasy. Wien, Albert Gutmann – (1895)
  • o.op.: Zwei Lieder. 1. Vor der Wiege: „An deiner kleinen Wiege steh’ ich“. Gedicht von Karl Stieler. 2. Kinderlied: „Christkindchen kommt zu uns in’s Haus“. Gedicht von Carl Siebel. Meinem lieben Pathenkinde Comtesse Bertha Kolowrat gewidmet. Singst., Pianoforte. - Wien, Leipzig: Gutmann o.J.  – (1895)
  • o.op.: Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte. 1. „Und weil’s nun einmal nicht anders ist“ (Karl Siebel). 2. Liebesglück: „Mein Glück kam gezogen“. 3. Frage nicht: „Wie sehr ich dein, soll ich dir sagen“. 4. Frühlingstag: „Es ist so still, als wär’ es Schlafenszeit“. 5. „Aus fernem Land, vom Meeresstrand“ (Julius Sturm). Leipzig, J. Schuberth & Co. – (1898)
  • o.op.: Die Sonne hüllt in Nebel sich (Carl Siebel): für tiefe Singstimme und Klavier. Gewidmet Fräulein Wanda Radkiewicz. Wien, Albert J. Gutmann VN 16269 – (1899)

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