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Andor Arató

(1888-1964)

Andor Arató (im Lexikon von Dr. Peter Petri unter “Andreas Ackermann”) kam 1888 in Lugosch zur Welt, war 1921-1926 als Kantorlehrer in Hatzfeld tätig und wirkte 1926-1959 in seiner Heimatstadt als Kantor. In seinen 33 Lugoscher Dienstjahren komponierte er zahlreiche Kirchenlieder und verschiedene Werke für kirchlichen Gebrauch: Studentenmesse, Ave Maria klare, Meditabor, O Schöpfer aller Herrlichkeit, In dem schönen Blumengarten, Wir deiner Kirche Glieder, Christi Mutter stand in Schmerzen, Heilige Anna Hoffnungsstern, Singt vereint (Franziskus-Lied), Ave maris stella, Prostrati ante thronum (10. November 1932), A béke királynöjéhez (Der Friedenskönigin, für Sopran, Alt und Orgel), Vor der Trauung (komp. 1955), Mária, Mária sírva jövünk hozzád (Text und Musik, 1955), wie auch den Chor Libera me domine, eine Komposition die alljährlich (bis 1988) am Allerseelentag vom Kirchenchor gesungen wurde. Dieses im Banat verbreitete Werk entstand nach dem nur in kurzen Zeitabständen eintretenden Tod seiner beiden Söhne und seiner Ehefrau. All diese Werke zeugen von Aratós Kenntnissen in Harmonielehre und Formenlehre wie auch von der Begabung in Bearbeitung von Liedtexten.

In der Zeit, als Arató in Lugosch als Kantor tätig war, fanden auch regelmäßig größere Kirchenkonzerte und Oratorienaufführungen statt. So lud die Kirchengemeinde am 23. April 1933 zu einem Kirchenmusikalischen Fasten-Vortrag ein. Es wurde die Passionsmusik von Bernard Mettenleiter Die letzten Worte Jesu am Kreuze (op. 31) von dem Lugoscher Jubilate-Kirchenchor aufgeführt. Gelegentlich eines Schubert-Abends, am 4 Juni 1938, trug der Ungarische Musik- und Gesangverein 1852 auch das Gloria und das Agnus Dei der G-Dur-Messe vor. Die Leitung hatte Kantor Andor Arató.

Andor Arató trat 1947 aus dem kirchlichen Dienst aus und wurde Lehrer in einer Schule, kurz danach wurde er aber entlassen, da die Behörden ihm den früheren kirchlichen Dienst ankreideten - es war die Zeit der kirchlichen Verfolgung und des Beginns der kommunistischen Vorherrschaft in Rumänien. Nachdem Arató auch ein Jahr als Buchhalter in der Lugoscher Textilfabrik tätig war, kehrte er, gegen den Willen der Lugoscher Minoriten, wieder zu seiner Kantorenstelle zurück.

Im Jahre 1933 veröffentlichte Arató ein deutsches Gesangbuch für die Lugoscher katholische Kirchengemeinde: Frohlocket dem Herrn! Katholisches Kirchengesangbuch. Aus diesem Gesangbuch wird auch noch 2007 in Lugosch gesungen. Die von ihm komponierten Kirchenlieder erfuhren eine große Verbreitung und Beliebtheit und sind heute noch in Abschriften erhalten. Vor einigen Jahren wurde zur Erinnerung an Andor Arató an seinem letzten Wohnsitz, neben der Lugoscher Pfarrkirche, eine Gedenktafel angebracht, die in ungarischer, rumänischer und deutscher Sprache beschriftet ist.

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2008

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