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E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

Arad Minoritenkirche

von Dr. Franz Metz

Arader Minoritenkirche (Ansichtskarte, um 1917)

 

Der Grundstein der katholischen Kirche in Arad wurde am 3. April 1751 durch Bischof Engl gelegt. Am 13. April 1758 fand die Weihe und Übergabe dieser Kirche an die Minoriten statt. Seit dann betreute dieser Orden auch die katholische Gemeinde der Arader Innenstadt. Im Jahre 1871 wurde eine neue Empore in der Kirche errichtet und „Orgelmacher“ Karl Janicsek aus Pressburg lieferte dafür die neue Orgel.

In den Visitationsakten von Bischof Joseph Lonovich aus den Jahren 1835-1838 wird berichtet, dass die Orgel 14 Register hat: „… cum organo 14 mutationum“, „… organum mediscriter pulsat…“ Als Cantor Hungaricus (Kantor der ungarischen Gemeinde) wirkte damals Joannes Fogl, 41 Jahre alt.

Wenige Jahre später, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, erbaute Anton Dangl eine neue Orgel für diese Kirche. Dieses Instrument wurde um 1905 von Carl Leopold Wegenstein aus Temeswar renoviert und in der Kirche der Gemeinde Kövegy aufgestellt, wo es auch heute noch erklingt. Die Firma Dangl erbaute für die Heimatstadt des Firmengründers noch wenigstens drei Orgeln: die der St. Florian-Kapelle, der Synagoge (1864) und sein „opus ultimum“, bei dessen Aufbau der Meister verstarb, die der reformierten Kirche. Die Disposition der Orgel in der St. Florian-Kapelle ist nicht bekannt.

Im Jahre 1901-1903 wurde die alte Kirche abgerissen und es entstand ein neuer Kirchenbau, der a, 2. Oktober 1911 konsekriert wurde. Für diese imposante Kirche erbaute die Firma Otto Rieger aus Budapest ihr Opus 1762. Dieses große Instrument hat eine pneumatische Spiel- und Registertraktur, 3 Manuale und Pedal und zwei Spieltische: einer für die Werktagsgottesdienste und einer für Sonn- und Feiertage.

Auch in der Kirche der Arader Festung stand eine Orgel, die in den Visitationsakten 1835 mit 18 Registern angegeben wird. Von der Kirche stehen nur noch Ruinen, die Orgel ist nicht mehr vorhanden.

 

Disposition der Orgel der Minoritenkirche:

Hauptwerk (I)

 

Bourdon 16´

Principal 8´

Viola da Gamba 8´

Váytfuvola 8´

Dulciana 8´

Quintatön 8´

Trombita 8´

Csöfuvola 4´

Octava 4´

Superoktave 2´

Cornett III-V

Mixtur IV

Oberwerk (II)

 

Quintatön 16´

Fuvola Principal 8´

Konzertflöte 8´

Salicional 8´

Bourdon 8´

Clarinette 8´

Vox humana 8´

Flauto dolce 4´

Praestant 4´

Progresia harmonica III-IV

 

Schwerllwerk (III)

 

Lágyan Födött 16´

Hegedü Principal 8´

Födött 8´

Aeoline 8´

Vox coelestis 8´

Oboe 8´

Flauto traverse 4´

Piccolo 2´

Zergekürt 4´

Harmonia aethera IV

 

Pedal

 

Principalbass 16´

Violonbass 16´

Subbass 16´

Bourdonbass 16´

Posaune 16´

Quintbass 10 2/3´

Oktavbass 8´

Cello 8´

 

Koppeln und Spielhilfen: Koppeln: III-II, III-I, II-I, alle Pedalkoppeln, Suboktavkoppel III-II, Superoktavkoppel III-II, Superoktavkoppel II-I, Walze, Crescendo III, II; 2 freie Kombinationen und feste Kombinationen

 

BILDDOKUMENTATION

Arad: Alte katholische Pfarrkirche (um 1800)

Arad: Minoritenkirche 1906

Minoritenkirche (2007)

Hauptaltar (Hl. Antonius)

Orgel von Otto Rieger

Spieltisch

Kantor Josef Berki an seiner Orgel (1992)

Die beiden Spieltische

Ornamentik an der Decke oberhalb er Orgelempore

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2008

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