Die Orgel von Alexanderhausen / Sandra
von Dr. Franz Metz
Die katholische Pfarrkirche von Alexanderhausen (rum. Sandra) beherbergt eine der interessantesten Orgeln des Banats. Es ist ein Instrument, das der Temeswarer Orgelbauer Paul Gály im Jahre 1840 für diese Gemeinde errichtet hat. Die Pfarrchronik enthält folgenden interessanten Eintrag über diese Orgel: "Gesang der Gläubigen seit Herbst 1840 begleitet von majestatica vox Organi zu 3600 fl. von Paulum Gály Temesvariensem Organopegum fabricatur. Gemeinde bezahlte 900 fl., die Herrschaft zahlte 2700 fl.“ Von diesem „majestätischen Orgelklang“, wie ihn der Chronist beschrieben hat, ist leider heute nicht viel übrig geblieben, obzwar man aus einigen Registern noch immer besonders schöne Klänge hervorbringen kann.
Es handelt sich dabei um eine Orgel mit mechanischer Spiel- und Registermechanik. Das Besondere bei diesem Orgelbau ist, dass die Klaviaturen sich im vorderen Gehäuse befinden, eine Art Vorderpositiv, das aber kein Prospekt hat. Die Untertasten sind weiss und die Obertasten schwarz. Beide Manuale kann man durch eine Schiebekoppel miteinander koppen. Im Jahre 1916 hat Ferdinand Gonda aus Temeswar dieses Instrument repariert ("Gonda Nandor Temeswar, 1916 oct. 28 repariert").
Paul Gály hat 1832 die kleine Orgel von Fibisch repariert, wie es im Orgelgehäuse zu lesen ist: „Reparavit hoc opus Paulus Gály, organifex die 1do Julii anno 1832 A. St. B.M.V.D.O.SS.“ Die Orgel der katholischen Kirche aus Johannisfeld stammt ebenfalls aus der Werkstatt von Paul Gály.
Die Orgel von Alexanderhausen wurde im 19. Jahrhundert erweitert, ursprünglich hatte sie nur 1 Manual und Pedal. Heute sieht die Disposition wie folgt aus:
Hauptwerk / Manual I, C-f3
Prinzipal 8´
Coppel 8´
Gamba 8´
Oktave 4´
Spitzflöte 4´
Quinte 2 2/3´
Mixtur III
|
Positiv / Manual II
Coppel 8´
Prinzipal 4´
Flauta amabile 4´
Mixtur II 1 1/3´
|
Pedal / C-a repetiert
Subbass 16´
Prinzipalbass 8´
Oktavbass 4´
|
|
Die originale (ursprüngliche) Disposition:
Hauptwerk
Principal 8´
Offenflöte 8´ Holz
Quintadena 8´ C-H Holz, weiter Metall gedeckt, eng
Octave 4´
Spitzflöte 4´
Gedeckt 4´ Holz
Quinte 2 2/3´ Holz, offen
Mixtur III 1 1/3´
|
Pedal
Subbass 16´
Octave 8´
Octave 4´
|
|
Bilddokumentation
Kirchplatz in Alexanderhausen
|
Kirche
|
Kirche
|
Bischofswappen
|
Erbaut 1836
|
Kirchenraum
|
Orgelempore mit Seitengang
|
Orgel von Paul Gály
|
Spieltisch (1990)
|
Spieltisch mit Orgelnoten - nach der Auswanderung (1990)
|
Blasebalg und Tretmechanismus
|
|
|
Copyright © Dr. Franz Metz, München 2008
|