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Peter Rohr

(1881-1956)

Peter Rohr stammte aus der Banater schwäbischen Gemeinde Darowa, wo er am 8. April 1881 geboren wurde. Seine Eltern waren Bauern: Johann und Katharina (geb. Stelz) hatten insgesamt drei Söhne und eine Tochter. Peter besuchte die Volksschule in Darowa und wurde bald als Mitglied der Knabenkapelle aufgenommen. Damals gab es in fast allen schwäbischen Gemeinden des Banats wenigstens eine Knabenkapelle. Einige dieser Knabenkapellen unternahmen bereits im 19. Jahrhundert lange Konzertreisen durch Europa, Amerika und Afrika. Zur Förderung seines musikalischen Talents nahm ihn das Karansebescher Regiment 1895 als Truppenjunge auf und teilte ihn der Militärkapelle in Weißkirchen zu. Kapellmeister Johann Karl bemühte sich persönlich um seine Ausbildung. Er lernte Euphonium und Violoncello. Anschließend spielte er Cello im Orchester des Theaters an der Wien und des Karlstheaters in der österreichischen Hauptstadt. 1902 kam er nach Reschitza zur Werkskapelle.

Am 28. August 1907 heiratete er Maria Tietz, die Tochter des Kantorlehrers und Komponisten Josef Tietz, selbst ein hochbegabter Musiker. Eine seiner Töchter wurde die Mutter des Temeswarer Musikers Prof. Damian Vulpe.

Im Jahre 1907 wurde Peter Rohr zweiter Kapellmeister, an Seite von Otto Sykora. 1930 erhielt Rohr die Stelle des ersten Kapellmeisters, zweiter wurde Josef Bartl aus Böhmen, ab 1932 Anton Swoboda. Während des ersten Weltkriegs hat Rohr die Militärkapelle in Bielitz (Billitz?, Schlesien) geleitet.

Als Kapellmeister in Reschitza hat Peter Rohr das symphonische Orchester erweitert und unter anderen in Zusammenarbeit mit dem Gesangverein, die Neunte Symphonie Beethovens, die Opern Der Barbier von Sevilla, Tosca, Rustikanische Kavallerie und Bajazzo aufgeführt. Zu seinen eigenen Kompositionen gehören drei Messen, darunter die Kleine Deutsche Sonntagsmesse und die Missa Jubilet, die im Banat weit verbreitet war.

Peter Rohr trat bereits 1938 vom Kapellmeisterposten zurück. Am 18. Februar 1956 ist Peter Rohr in Reschitza gestorben.

 

Quelle:

Karl Ludwig Lupsiasca: Dirigenten der Reschitzaer Werkskapelle, Heimathefte der Banater Berglanddeutschen, Nr. 23, Reschitza 1997

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2008

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