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E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

Geschichte des Orawitzaer Musik- und Gesangvereins 1863-1896

von Julius Schnabel

Orawitza, Buchdruckerei Karl Wunder, 1896

 

Ihrer Hochgeboren der Frau Gräfin Eleonore von Bissingen-Nippenburg

geb. Gräfin von Pergen, Sternkreuz-Ordensdame,

anlässlich des 25-jährigen Fahnenweih-Jubiläums

in Ehrfurcht gewidmet vom Orawitzaer Musik- und Gesang-Verein.

 

EINLEITUNG

 

Die 33-jährige Geschichte des „Orawitzaer Musik- und Gesang-Vereines“ zu schreiben, wurde ich von der Vereinsleitung betraut. Ich übernehme diese schwere Aufgabe gerne, weil ich stets mit Hingebung für diesen Verein das Möglichste leistete, weil dieser Verein wirklich eine Kulturstätte ist, andererseits auch das soziale Leben Orawitzas förderte, seine Aufgabe in jeder Richtung zu erfüllen bestrebt war und Nützliches leistete.

Nur der Enthusiasmus, die besondere Vorliebe für diesen Verein konnte mir die Feder in die Hand drücken und will ich nach bestem Können dieses Werk beginnen, die Geschichte dieses Musik- und Gesang-Vereines an der Hand der vorliegenden Daten niederschreiben.

 

Im Jahre 1863, am 6. Mai wurde vom Professor Josef Vrabetz eine Konferenz im hiesigen Casino-und Theater-Gebäude einberufen, deren Mitglieder beschlossen, einen „Musikverein“ zu gründen, dessen Zweck nicht nur die Kultivierung der klassischen Musik, sondern auch als Unterabteilung die Heranziehung junger Leute zu guten Musikern, eine Musikschule zu errichten, war; es schlossen sich zu diesem schönen Zwecke eine hinreichende Anzahl von gründenden Mitgliedern an und dieser nützliche Verein kam zu Stande, begann bald seine Wirksamkeit, ergötzte das Publikum durch seine ausgezeichneten Vorträge, verfeinerte die musikalisch Gebildeten und übte bald den berechtigten, günstigen Einfluss auf das soziale Leben in Orawitza, da auch die Spitzen der hiesigen Gesellschaft diesem Vereine angehörten.

Auf Anregung Ferdinand Korecks gesellte sich in kurzer Zeit auch eine hinreichende Anzahl von Sängern hinzu und so ward eine Sängerabteilung geschaffen. Im Jahre 1871 sollte die Fahnenweihe des Vereines stattfinden und die Fahne die Inschrift „Musikverein“ tragen; dies gab den Anlass zu einer kleinen Uneinigkeit, indem die Sänger die Abänderung der Fahnenaufschrift auf „Musik- und Gesang-Verein“ wünschten. Über besonderes Eintreten Ferdinand Korecks einerseits, anderseits aber durch das versöhnende Einwirken des damaligen Präsidenten des Vereins Grafen Anton von Bissingen ist der Inschriftsstreit im freundschaftlichen Wege endgültig beigelegt worden.

Von diesem Zeitpunkte beginnend, war der musiktreibende Teil - Instrumentalmusik - der nachgebende, während der gesangliche unter der verdienstvollen Leitung des Ehrenmitgliedes Herrn Ferdinand Koreck weiter blühte und sich auf eine schöne Stufe emporschwang.

Es verlor sich mit dem Hinscheiden des Gründers Jos. Vrabetz die besagte Musikabteilung vollständig, um vor kurzer Zeit auf Initiative unseres Ehrenmitgliedes Moritz Richter und unseres verdienstvollen Chormeisters Salaba wieder zu erstehen.

Die Fahnenweihe, deren 25-jähriges Jubiläum wir im heurigen Jahre begingen, mag wohl jene Periode des Vereines sein, welche der Höhepunkt, sowohl in moralischer, als auch in materieller Beziehung gewesen.

Ihre Hochgeboren Frau Gräfin Eleonore von Bissingen-Nippenburg, die den Verein durch die übernommene FahnenPatinstelle beehrte und auszeichnete, unterstützte diesen Verein nicht nur in moralischer, sondern auch in materieller Beziehung und an der 25. Wende des Festes der Weihe unseres Vereinsbanners gedenken wir in dankbarer Ehrfurcht unserer Gönnerin und widmen ihr ehrfurchtsvoll diese Geschichte des Vereines.

Wie hübsch und interessant ist es für die überlebenden, in ihrem Alter so eine Vereinsgeschichte, an welcher sie seinerzeit auch teilgenommen, durchzublättern und die Jugendzeit mit ihren kleinen und großen Freuden und Leiden darin als Erinnerung wieder

erblühen zu sehen.

Nun schließe ich mit dem innigsten Wunsche, dass der Orawitzaer Musik- und Gesang-Verein auch fernerhin prosperiere, durch Einigkeit und festes Zusammenhalten - solange unser Bergstädtchen bestehen wird - sich erhalte, treu seinem Motto: „A dal egyesit - a zene nemesit!“ [Gesang einigt, Musik adelt] Dies walte Gott!

Orawitza, im Juni 1896.

Julius Schnabel,

Ehrenmitglied

 

GESCHICHTE DES ORAWITZAER MUSIK- UND GESANG-VEREINES.

 

1863

 

Über Anregung des Herrn Josef Vrabetz bildete sich am 6. Mai 1863 ein provisorisches Komitee, bestehend aus den Damen: Czykelius Ernestine, Gyurgyevich Emma, Krengel Josefine; den Herren: Graf Bissingen Anton, Kalkbrenner Sigmund, Koreck Ferdinand, Stara Josef, Tribus Franz, Vrabetz Josef, welches Herrn Franz Tribus zum Vorsitzenden erwählte und die Gründung eines Musik-Vereines anstrebte.

Dieses Komitee forderte sämtliche in Orawitza wohnhafte Musikdilettanten zu einem gemeinsamen Mitwirken in vier Konzerten auf, mit. dem Bemerken, dass der Reinertrag dieser Konzerte zum Ankauf eines für musikalische Übungen, öffentliche Musik- und Gesangsproduktionen geeigneten Konzertflügels verwendet werden soll.

Über diese Aufforderung sicherten ihre Mitwirkung nachfolgende Damen und Herren zu:

Die Frauen: Gyurgyevich Emma, Krengel Josefine, Orthmayr Julie, Schlagenhaufen Agnes; die Fräuleins: Buhl Marie, Gerubl Leontine, Gerubl Gabriele, Killer Gabriele, Lukas Pauline, Maderspach Marie, Petrovits Alexandrine, Reichhardt Helene, Tribus Anna; die Herren: Csecserle Franz, Dobrovolny Franz, Franz Julius, Frühwitzer Jakob, Gerger Eduard, Gunesch Rudolf, Kalkbrenner Sigmund, Lokay Franz, Maderspach Louis, Piatrovsky Anton, Pribislavsky Franz, Sachers Wilhelm, Schulz Gustav, Schlagenhaufen Eduard, Stara Josef, Sperl Wenzel, Tribus Franz, Tribus Eduard, Vrabetz Josef.

Das ursprüngliche Komitee ergänzte sich durch die Herren Boitner Johann, Buhl Wilhelm, Dobrovolny Franz, Wettstein Anton, Maderspach Louis, Schulz Gustav, Maly Johann, veranlasste nach Feststellung des Programmes eine Subskription auf vier, u. zw. am.

22. Feber, 8., 21. und 29. März selben Jahres im Theater stattfindende Konzerte mit dem Eintrittspreise von fl. 2.- für die Einzelperson, von fl. 3.- und 4.- für die Familie, unter Hervorhebung des Zweckes: aus dem Reinertrag ein Klavier für den zu gründenden Musik-Verein anzukaufen.

Diese Konzerte lieferten einen Bruttoertrag von 539 fl. 50 kr., aus welchem Betrage das Klavier um 301 fl. 90 kr. angekauft wurde und nach Abzug der sonstigen Auslagen noch ein Barkassastand von 50 fl. 32 kr. verblieb. Diese Rechnung wurde dem Komitee - nachdem dessen Vorstand, Herr Franz Tribus am 20. März selben Jahres krankheitshalber zurückgetreten und der Oberlandesgerichtsrath, Herr Anton Ritter von Wettstein an seine Stelle gewählt wurde - von Seite des Letzteren in einer am 8. Mai abgehaltenen Sitzung vorgelegt, unter Einem die Einladung zur definitiven Constituierung eines Musik-Vereines nach Art des in Lugosch bereits bestehenden, durch Auflegen von Subskriptionsbögen zur Zeichnung als unterstützende Mitglieder vorgenommen.

Nachdem diese Subskription in kurzer Zeit die günstigsten Resultate ergab, die Konstituierung eines Musik-Vereines hiermit gesichert ward, berief das Komitee die konstituierende Generalversammlung für den 21. Juni 1863 ein, in welcher vor 32 Anwesenden der Rechenschaftsbericht des provisorischen Komitees vorgelegt und zur Kenntnis genommen, die Vereinsstatuten festgestellt und der Leitungskörper, u. zw. zum Präses Oberlandesgerichtsrath Anton v. Wettstein, zum Vizepräses Berghauptmann Franz Tribus gewählt wurde.

Nach der Gründung zählte der Verein 122 Mitglieder. Interessant ist es, dass in dem im Archiv vorhandenen Matrikenbuch die eigenhändigen Unterschriften sämtlicher damals eingetretenen Gründer und unterstützenden Mitglieder sich vorfinden, wovon ein großer Theil - heute nur mehr dem Namen nach der jüngeren Generation bekannt - abgestorben ist!

Es ist somit der 21. Juni 1863 der Gründungstag des Orawitzaer Musik- und Gesang-Vereines.

Der Gesangsunterricht wurde vom Verein laut Statuten gleich begonnen, der Musikunterricht jedoch erst am l. Oktober selben Jahres eröffnet. - Am 30. August gab der Verein sein erstes Konzert, am 8. November über Aufforderung des Stuhlrichteramtes ein Wohltätigkeits-Konzert, welche Produktionen - da die Genehmigung der Statuten noch nicht erlangt war — unter dem Titel: „Verein der Orawitzaer Musikfreunde“ stattgefunden haben.

 

1865

 

Erst am 26. Dezember 1865, nachdem die Genehmigung der Vereinsstatuten durch den Einfluss des Herrn Stuhlrichters Ludwig v. Szivós erfolgte, konnte die erste ordentliche Generalversammlung einberufen werden, in welcher unter Anwesenheit von 46 unterstützenden Mitgliedern der Rechenschaftsbericht für die Zeit vom 21. Juni 1863 bis 21. Dezember 1865 vom Vereinsvorstand vorgelesen und angenommen wurde, gleichzeitig die Neuwahl der Vereinsleitung erfolgte.

Zum Präses wurde Graf Anton v. Bissingen gewählt, Wenzel Sperl zum Vizepräses. - Als unterstützende Mitglieder haben sich angemeldet: Gräfin Eleonore v. Bissingen. Graf H. v. Bergen.

 

1866

 

Am 7. Jänner 1866 wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. - Am 28. Januar ist Adalbert Hlavacs als Musiklehrer mit einem Jahreshonorar von 200 fl. aufgenommen worden.

Am 18. Feber ist das Vereinsmotto: „A dal egyesit, a zene nemesit“ [Der Gesang einigt, die Musik adelt] festgestellt und hiefür die Musikkomposition von Ferdinand Koreck angenommen worden.

Der Verein nahm einen bedeutenden Aufschwung, bestimmte die Sängerabzeichen, die Stimmenfarben, organisirte einen vermehrten Unterricht in Instrumental- und Vokalmusik; die Mitgliederanzahl nahm zu.

Gelegentlich des Preissingens bei der Fahnenweihe des Werschetzer Gesangvereines im Monate Mai 1866 zeichneten sich die Oraviezaer Sänger hervorragend aus und bekamen den ersten Preis.

Im September 1866 sollte die Fahnenweihe unseres Vereines stattfinden. Die Fahne wurde um den Betrag von fl. 160.- angekauft. Eine Deputation von Sängern trug hiebei dem Präses, Herrn Grafen Anton v. Bissingen die Bitte vor, dass die Aufschrift nicht wie beschlossen „Musikverein“, sondern „Musik- und Gesangverein“ laute. - In der vom Vereinspräses einberufenen Ausschusssitzung wurde nach heftigen Debatten der Musik- und Gesangsfreunde mit einer Stimmenmajorität die Aufschrift „Orawitzaer Musik- und Gesang-Verein“ angenommen. Durch diesen glücklichen Beschluss wurde der Bruderzwist zwischen Musik- und Gesangspartei friedlich beigelegt. Zur Fahnenpatin wurde Frau Gräfin Eleonore v. Bissingen gewählt, als Festordner hätten die Herren Adolf Gyurgyevich und Wenzel Sperl fungiren sollen. Wegen des unglücklichen Ausganges des 1866-er Feldzuges aber ist die Fahnenweihe vertagt worden.

Am 28. Juli 1866 wurde im Krongarten eine Liedertafel mit Kränzchen veranstaltet, deren Erträgnis zum Vortheile der verwundeten Krieger bei der Schlacht von Königgrätz - dem k. u. k. Infanterie-Regiment Nr. 43 Graf Aleman zugeführt wurde.

 

1867

 

Im Jahre 1867 entfaltete der Verein eine geringe Tätigkeit, die Leistungen aller Abteilungen blieben zurück; mit Jahresschluss meldeten von 100 unterstützenden Mitgliedern 81 ihren Austritt an.

 

1868

 

In der am 30. Jänner 1868 abgehaltenen ordentlichen Jahres-Generalversammlung bestand der Verein nur mehr aus 19 unterstützenden Mitgliedern; zum Vereinsvorstand wurde, nachdem die frühere Vereinsleitung zurückgetreten, Dr. Franz Dobrovolny, zum Stellvertreter Ed. Gerger gewählt, während für die Besetzung des Ausschusses und der Funktionäre kaum die übrigen Mitglieder ausreichten. Wegen Absiedelns des Chormeisters Hlavacs wurde Herr Gothow als solcher engagirt, ferner wurde beschlossen, im Jahre 4 Liedertafeln zu veranstalten.

In der am 9. Juni 1868 abgehaltenen Ausschusssitzung beantragte Kassier Herr Julius Schnabel, dass im Falle der Verein sich jemals auflösen sollte, das Vermögen zur Gründung eines Gymnasiums in Orawitza verwendet werden soll und bis zur Errichtung eines solchen fruchtbringend angelegt werde. Es wurde beschlossen diesen Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Generalversammlung zu setzen. Die Einladung des hiesigen Schützenvereines, gelegentlich seiner Fahnenweihe ein Mitglied zum Einschlagen eines Nagels zu delegieren, wird angenommen und Präses Herr Dr. Dobrovolny hiezu erwählt, dem Schützenverein aber ein Betrag von fl. 10.- zur Anschaffung einer Schützenprämie übergeben.

Am 25. September 1868 wurde Herr Carl Kárrász als Chormeister engagiert, durch welche Acquisition der Verein wieder großen Aufschwung nahm.

 

1869

 

Im Fasching des Jahres 1869 wurde der erste Juxabend des Vereines abgehalten, welcher gelungen ausfiel.

 

1870

 

In der am 6. Jänner 1870 abgehaltenen Generalversammlung ist Herr Dr. Dobrovolny von seiner Stelle zurückgetreten und wurde Herr W. Sperl zum Präses und Herr Ed. Gerger zum Vizepräses gewählt.

Unter dieser Leitung prosperirte der Verein wieder, die Mitgliederzahl nahm infolge persönlicher Intervention des Herrn W. Sperl wieder zu. Unter dieser Leitung wurde auch der glänzende Juxabend am 26. Feber 1870 abgehalten, welcher eine Einnahme von fl. 512.86 erzielte.

In der am 9. März abgehaltenen Ausschusssitzung wurde beschlossen, Musikabende abzuhalten, welche sich auch eines zahlreichen Zuspruches erfreuten, auf das soziale Leben unseres Bergortes günstig einwirkten.

Unter der gediegenen Musik- und Gesangsleitung des Chormeisters Herrn Kárrász nahm die Anzahl der Sänger und Sängerinen wieder zu, der Verein konnte in diesem Jahre 4 Operetten, 4 Liedertafeln mit schönen Erfolgen aufführen. Am Musikunterricht nahmen 17 junge Leute, am Gesangunterricht 14 Mädchen und 26 junge Leute, theil, der Verein hatte außer seinem Klavier noch 15 diverse Instrumente.

Am 16. Mai wurde ein Majalis abgehalten, der zahlreich besucht, die Zufriedenheit aller Besucher erwirkte.

In der am 17. Juli abgehaltenen Ausschusssitzung kündigte Herr Vizepräses E. Gerger seine Übersiedlung nach Temeswar an und wurde interimistisch Herr Julius Schnabel als Vizepräses bis zur nächsten General-Versammlung gewählt.

In der am 17. November abgehaltenen Ausschusssitzung beantragte Herr Johann Woth, dass endlich zur Weihe der Vereinsfahne geschritten werden soll. Es wurde beschlossen, Vorkehrungen zu treffen und den Beschluss in der Generalversammlung zu fassen.

 

1871

 

In der am 8. Jänner 1871 abgehaltenen Jahres-Generalversammlung wurde Herr W. Sperl zum Präses, Herr Josef Becker zum Vizepräses und in den Ausschuss die Herren: J. Schnabel, J. Woth, J. v. Knoblauch, J. Seydl, A. Maderspach, L. Austerlitz, A. Klimeck, E. Gerubel, J. Heinrich, M. Kállai, J. Stara und H. Waldöstl gewählt.

Der erste Beschluss dieser Generalversammlung war die Abhaltung der Fahnenweihe am 29. Mai 1871, verbunden mit einem Preissingen der anwesenden Vereine. - Es wurde ferner beschlossen, die schon im Jahre 1866 gewählte Fahnenpatin Frau Gräfin Eleonore von Bissingen zu bitten, die Patinstelle. beizubehalten. Eine zur Frau Gräfin entsandte Deputation brachte die freudige Nachricht, dass Ihre Hochgeboren die Patinstelle annimmt. In dieser Generalversammlung wurden auch die Herren Dr. Dobrovolny, F. Koreck und J. Vrabetz in Folge ihrer besonderen Dienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern gewählt.

Die Anschaffung eines neuen Klaviers wurde auch beschlossen, zu diesem Zwecke spendete Frau Gräfin Eleonore von Bissingen fl. 100. Ein Komitee aus den Herren J. Becker, J. Schnabel, L. Austerlitz wurde entsendet, um der Frau Gräfin im Namen des Vereinesden Dank abzustatten.

In der am 13. Jänner abgehaltenen Ausschusssitzung wurde beschlossen, im Fasching einen Narrenabend abzuhalten und nebst dem Juxprogramm auch eine Abendzeitung unter dem Titel: „Jokus“ herauszugeben. Zu Redakteuren wurden die Herren A. Hoffmann. Dr. M. Kállai und A. Maderspach gewählt. Der Abend hatte einen glänzenden Verlauf.

In der am 3. April abgehaltenen Ausschusssitzung wurde das Programm für die Fahnenweihe festgesetzt. Herr J. Schnabel spendete zur Fahnenweihe, das zur neuen Fahne notwendige Bandelieur für den Fahnenträger. Als Festredner wurden gewählt die Herren Albert Strasser aus Temeswar und Wenzel Sperl; Herr R. Heksch soll die Geschichte des Musik- und Gesang-Vereines vorlesen.

Zu Ehrendamen wurden gewählt die Frauen: Emma Gyurgyevich, Leontine Geiger, Gabriele Gmelin, Seline Leder, Julie Orthmayr, Jos. Rode, Helene Rodler, Gabriele Sperl, Kath. Scoffo; zu Ehrenfräuleins: Janka Bibel, Adele Bagosy, Amalie Deutsch, Toni Hantschke, Adriene Klimeck, Rosa Maderspach, Marie Maderspach, Gizella v. Marschovszky, Elli Meszner, Aurelie Moller, Marie Nuss, Sofie Stepan, Andorine Svoboda, Caroline Weber; zu Ehrencavalieren die Herren: Robert Bahr, Hugo Deml, Adolf Gyurgevich, A. R. Kárrász, Edmund Keszler, J. Lörincz, Balthasar Muntean, Lothar Maderspach, J. Nemesik, J. Paszku, Georg Petrovits.

Die Sänger bekamen neue Abzeichen - Lyra mit gelber Schleife - der Ausschuss gelbe Kokarden. Zum Fahnenträger wurde Herr Johann Woth erwählt, in´s Einladungskomitee die Herren Sperl, Becker und Schnabel; ferner wurde auch ein Bequartirungs-Komitee gewählt.

Das Programm war folgendes:

 

PROGRAMM

über die Festlichkeiten bei Gelegenheit der Fahnenweihe des Orawitzaer Musikvereines im Monate Mai 1871.

Am 28. Mai vormittags Ankunft der auswärtigen Sänger, Empfang und Unterbringung in Privatwohnungen durch das Bequartierungs-Komitee.

Nachmittag 2 Uhr Probe der Massenchöre im Theater, wobei zugleich die Eintrittskarten für das Konzert und den Festplatz an die Sängerinnen, Sänger und Instrumental-Musiker verteilt werden.

Abends um 7 Uhr beginnt das vom Musikverein arrangierte Festkonzert im Theater, bei welchem sowohl die Orawitzaer, als auch die fremden Sänger und Instrumental-Musiker mitwirken.

Das Konzertprogramm wird separat ausgegeben. Der Eintrittspreis zum Konzert ist l fl. für einen nummerierten Sitz, 70 kr. für einen Stehplatz, sowohl für das Parterre, als auch für die I. und II. Galerie.

Jedes unterstützende Vereinsmitglied genießt die Begünstigung, dass es eine Eintrittskarte zu dem ermäßigten Preise mit 70 kr. für den nummerierten Sitz und mit 50 kr. für den Stehplatz erhält, wenn diese Karte bis zum 26. Mai abends bei Herrn Julius Schnabel gekauft wird.

Konzert-Eintrittskarten werden verkauft bis 27. Mai abends, bei Herrn Julius Schnabel und am 28. Mai an der Theaterkassa.

Nach dem Konzerte (circa, 10 Uhr) wird der Fahnenpatin ein Musikständchen gebracht, nach welchem sich die Sänger sammt Musik in den Krongarten (bei schlechter Witterung Kronsaal) zum Fest-Commers begeben, bei welchem die Steierdorfer Musikkapelle mehrere Piecen vortragen wird.

Bei diesem Commers findet zugleich die Wahl der Preisrichter statt. Präzise 12 Uhr wird die Musik entlassen und der offizielle Commers geschlossen.

Am 29. Mai Früh 5 Uhr beginnt die Steierdorfer Musik die Tagreveille beim Constantinischen Hause zu Montan-Orawitza und endet dieselbe mit der Umkehr beim Wohnhause des Herrn Bibel bis zum Theatergebäude, in welchem sich das Musikvereinslokal befindet.

Von 8 Uhr bis ½ 9 Uhr versammeln sich die Vertreter der geladenen Behörden und Vereine, alle Orawitzaer und fremden Sänger mit ihren Fahnen, sowie auch der Musikvereins-Ausschuss und die zur Damenbegleitung berufenen Herren beim Theatergebäude.

Um ½ 9 Uhr wird durch das Ordnerkomitee der Festzug zusammengestellt und mit klingendem Spiel vor die Wohnung der Fahnenpatin geführt, wo bereits alle Ehrendamen versammelt sind.

Nachdem die Fahnenpatin und die Ehrendamen sich dem Festzug angeschlossen haben, wird derselbe durch das Ordnerkomitee unter klingendem Spiele durch die Hauptgasse zur römisch-katholischen Kirche geführt, vor welcher bereits das in Parade ausgerückte Orawitzaer Bürgerschützen-Corps aufgestellt ist und den Festzug mit der Schützenmusik begrüßt.

In die Kirche begeben sich die Fahnenpatin, sämmtliche Ehrendamen mit ihren Begleitern, die Vertreter der geladenen Behörden und Vereine auf die für dieselben reservierten Plätze und die bei der musikalischen Festmesse mitwirkenden Sängerinnen, Sänger und Musiker auf das Musikchor.

Nach Beendigung der Festmesse begibt sich der Festzug in der früheren Ordnung unter klingendem Spiel durch die Hauptgasse zum Festplatz in den Krongarten. Der Eintritt auf den Festplatz wird nur gegen Eintrittskarten gestattet.

Sämtlichen zur Fahnenweihe offiziell vom Vereine geladenen Personen, ferner sämtlichen Sängern und uniformierten Schützen wird bis 28. Mai abends eine Festplatz-Freikarte zugesendet, ebenso erhalt auch jedes unterstützende Mitglied eine solche zugestellt - Für alle andern Personen sind die Eintrittskarten zum Festplatz in den Geschäftslokalen der Herren Johann Woth, Julius Schnabel, Michael Szobolotzky, Julius Becker und Heinrich Wolf um den Preis von 40 kr. per Person zu kaufen.

Damit der Einzug nicht gestört wird, dürfen bei der am Eingang zum Festplatz befindlichen Kassa, wo die bereits gelösten Karten abgenommen werden, Festplatzkarten nur verkauft werden ehe der Festzug angelangt ist oder bos derselbe sich bereits am Festplatz befindet.

Der Akt der Fahnenweihe beginnt mit den Festreden in ungarischer und deutscher Sprache, worauf die zu weihende Fahne enthüllt und mit einem aus 140 Sängern bestehenden Massenchor („Fahnenweih“ von Gaystätter) begrüßt wird.

Diesem folgt die Verlesung der Geschichte des Musikvereines und des Fahnenweih-Protokolles aus dem Vereins-Gedenkbuch, das Einschlagen der Nägel, die Anknüpfung des Fahnenbandes durch die Fahnenpatin, die Übergabe der Fahne an den Fahnenträger.

Während der üblichen dreimaligen Schwenkung der Fahne durch den Fahnenträger gibt das Schützencorps eine Ehrensalve worauf 2 Vereins-Ausschussmitglieder den Fahnenträger mit der Fahne zu den Orawitzaer Sängern führen, welche die nun geweihte Fahne mit einem Willkommenchor empfangen.

Nach diesem wird der Preis-Wettgesang mit einem von 140 Sängern besetzten Massenchor: „Lieder-Freiheit“ von Marschner eingeleitet, worauf die Sänger der Vereine von Lippa, Hatzfeld, Werschetz und Lugosch je 2 Chöre vortragen, nach welcher Produktion der Massenchor „Hymnus“ von Erkel gesungen wird, nach dessen Beendigung der Obmann der Preisrichter den vom Orawitzaer Musikverein ausgesetzten Ehrenpreis (silberner Eichenkranz) dem prämiierten Verein unter Publizierung der Zuerkennungs-Motive feierlichst überreicht.

Damit schließt die eigentliche Fahnenweihhandlung und begibt sich der Festzug unter Leitung des Ordner-Komitees bis zur Hauptfront des Krongasthofes, von wo die Fahnenpatin und Ehrendamen nach Hause begleitet und dann die sämtlichen Vereinsfahnen in dem Kronsaal aufgepflanzt werden.

30 Minuten danach beginnt das Festbanket mit Tafelmusik im Kronsaal, zu welchem die Fahnenpatin und die Ehrendamen abgeholt werden. An dem Banket ist die Beteiligung nur gegen Banketkarten gestattet, welche der Preis von 2 fl. Per Couvert (ohne Getränke) festgesetzt ist.

Die Banketkarten werden gegen eine bis 22. Mai abends erfolgte Subskription den Subskribenten gegen Erlag des Betrags zugesendet und auch bis dahin bei Herrn Julius Schnabel verkauft.

Spätere Anmeldungen zum Banket können nur beim Gastwirt Herrn Robert Heksch gemacht werden, welchem die Annahme oder Abweisung nach Maßgabe seiner Vorbereitung überlassen bleibt.

Nach dem Banket wird durch das Ordnungs-Komitee ein Festzug zusammengestellt, welcher vor allem der Fahnenpatin das Ehrengeleite zu ihrer Wohnung gibt und hierauf die Vereinsfahne zum Vereinslokale begleitet, wo dieselbe in Aufbewahrun kommt.

Von 7 Uhr bis ½ 10 Uhr Abends gibt der Schauspieldirektor Herr Julius Fritsche als Festvorstellung die Operette „Großherzogin von Gerolstein“ und um ½ 10 Uhr abends beginnt der vom Musikverein arrangierte Festball im Kronsaal.

Die Festball-Eintrittskarten werden mit l fl. per Person verkauft bei Herrn Julius Schnabel und abends an der Ballkasse.

Am 30. Mai um 5 Uhr Früh endet der Festball, damit die Vorbereitungen zum Vergnügungszug in die Anina getroffen werden können.

Um 8 Uhr 30 Min. vormittags geht ein Personenzug von Station Orawitza ab mit sämtlichen Sängern, vielen Festgästen und der Musik und kommt um 11 Uhr Vormittag in Anina an.

Um 4 Uhr Nachmittag geht der Zug von Anina ab und kommt um 7 Uhr 40 Min. in Orawitza an, von wo dann der Abendzug nach Temeswar abgeht.

Die Eisenbahn-Fahrkarten nach Anina und retour sind womöglich schon am 29. Mai bei der Orawitzaer Bahnhofkassa zu beheben.

Für die dreitägige Festdauer sind von Seite des Musikvereines folgende Komitees aufgestellt:

1. Das Empfangs-, zugleich Bequartierungs-Komitee, kenntlich durch ein um den linken Oberarm geschlungenes weisses Seidenband. Dieses Komitee hat die auswärtigen Sänger, zu empfangen, zu bequartieren, hat ferner Auskünfte zu geben und sein ständiges Auskunftsbureau im Billardzimmer des Krongasthofes aufgeschlagen.

2. Arrangierungs-Komitee, kenntlich durch ein um den linken Oberarm geschlungenes gelbes Seidenband. Dieses Komitee hat die Decoration des Festplatzes und das Aufstellungs-Arrangement während der Fahnenweihe am Festplatze.

3. Das Banket-Komitee, kenntlich durch ein um den linken Oberarm geschlungenes rothes Seidenband. Diesem Komitee ist übertragen die Leitung des Bankets und des Balles.

4. Das Kassa-Komitee, kenntlich durch ein um den linken Oberarm geschlungenes grünes Seidenband. Dieses Komitee hat die Obsorge um die Ausgabe, Rücknahme und Kontrole aller vorbenannten Festkarten an die Verschleisser und an jeder Kassa.

5. Das Ordner-Komitee, welches durch eine auf der linken Brust, aufgesteckte gelb-weisse Cocarde kenntlich ist und die Ordnung und Führung des Festzuges, sowie das Arrangement des Konzertes zu besorgen hat.

Bei schlechter Witterung findet die Funktion der Fahnenweihe sowie auch der Preis-Wettgesang im Theater bei brillanter Beleuchtung statt, wozu die bereits für den Festplatz gelösten Eintrittskarten ihre volle Gültigkeit haben und bleibt das Festprogramm in allen anderen Bestimmungen unverändert.

Seitens der Eisenbahn-Verwaltung wird am 28. Mai ein Vergnügungszug eingeleitet, welcher um 5 Uhr 24 Min. Früh von Temeswar abgeht, in Jassenova um 7 Uhr 56 Min., in Orawitza um 9 Uhr 15 Min., in Anina um 12 Uhr 15 Min. ankommt, um 4 Uhr Nachmittag von Anina abgehend um 7 Uhr 45 Min. in Orawitza, um 10 Uhr 28 Min. in Jassenova und 2 Uhr 45 Min. Nachts in Temeswar ankommt.

Die Vergnügungszügler geniessen die Begünstigung, dass die Fahrkarten für die Rückreise von Orawitza nach Temeswar bis zum 30. Mai Abends ihre Gültigkeit haben, die Teilnehmer des Vergnügungszuges, somit während des Fahnenweihfestes in Orawitza verbleiben können unter voller Gültigkeit ihrer Retourkarte.

Programm des Fest-Konzertes am 28. Mai 1871 im Theater in Montan-Oravitza, arrangiert vom Orawitzaer Musik- und Gesang-Verein als Vorfeier der Sänger-Fahnenweihe.

I. Abteilung:

l. Fest-Ouvertüre für ganzes Orchester von Carl Neumann, ausgeführt von den Orawitzaer Vereinsmitgliedern und einigen auswärtigen Musikern unter Mitwirkung der Steierdorfer Musikkapelle;

2. Schifferlied, Männerchor von Ekert, vorgetragen von 32 Sängern des Orawitzaer Musik-Vereines;

3. Mein Lieb ist eine rothe Rose, zweistimmiger Damen-Chor mit Klavierbegleitung von 8 Sängerinen des Orawitzaer Musikvereines u. zw. Frau Gabriele Sperl, den Fräuleins: Amalie Deutsch, Fani Hantschke, Rosa Maderspach, Gisella Marschofsky, Elli Messner, Sofie Stepan;

4. Trio in C-moll für Klavier, Violine, Violoncello, op. 66, von Mendelssohn; Andante und letzter Satz, ausgeführt von den Herren Franz Brajter aus Orawitza, M. Novacsek aus Weisskirchen, Josef Vrabetz aus Orawitza;

5. Hymnus von Hermann Moor, Männer-Massenchor mit Orchesterbegleitung, ausgeführt von 80 Sängern der Vereine Lippa, Hatzfeld, Lugosch, Orawitza und den sämtlichen Instrumental-Musikern.

II. Abteilung:

6. Frühlings-Ahnung und die Primel, gemischter Chor von Mendelssohn, vorgetragen von 8 Sängerinen und 16 Sängern des Orawitzaer Musik-Vereines;

7. Fantasie über die Motive aus der Oper „Faust und Margarethe“ von Gounod, arrangiert für Harmonium und Klavier von Kelterer und Durand, ausgeführt von den Herren M. Novacsek und Franz Brajter;

8. Wanderers Nachtlied. Baritonsolo mit Klavierbegleitung von Schubert, vorgetragen von Herrn Ferdinand Koreck aus Roman-Bogschan, Ehrenmitglied und auswärtiger Sänger des Orawitzaer Musik-Vereines;

9. So weit, Männerchor von Engelsberg, gesungen von 32 Sängern des Orawitzaer Musik-Vereines;

10. Schlaflied der Zwerge aus dem dramatischen Märchen „Schneewittchen“, dreistimmiger Damenchor von Reineke, vorgetragen von 8 Sängerinen des Orawitzaer Musik-Vereines unter Begleitung eines von Carl Kárrász arrangirten Instrumental-Streichquintetts;

11. Jagd-Chor von Storch, Männerchor mit Blechinstrumenten-Begleitung, vorgetragen von 140 Sängern der Vereine: Hatzfeld, Lippa, Lugosch, Steierdorf, Semlin, Weisskirchen, Werschetz, Temeswar und Orawitza.

Der Musiklehrer und Chormeister des Orawitzaer Vereines Herr Carl Kárrász dirigiert die Nr. l, 2, 5, 6, 9, 10, 11 und spielt die Klavierbegleitung bei Nr. 3 und 8. Zur Verwendung kommt: Ein neuer Ehrbach´scher Konzertflügel des Herrn Sigmund Horváth und ein neues Peter Titz´sches Harmonium von 13 Registern mit Perkussion des Herrn Sigmund Kalkbrenner.

Vereine, die bei der Weihe anwesend waren: Temeswarer (Philharmonischer); Weisskirchner Männergesangverein, Hatzfelder Männergesangverein, Lugoscher Männergesangverein, Werschetzer Männergesangverein, Lippaer Männergesangverein, Reschitzaer Männergesangverein, Steierdorfer Männergesangverein.

Am Preissingen nahmen theil die Vereine: Hatzfeld, Lippa, Lugosch, Werschetz. Jeder der Vereine trug 2 Chöre vor.

Preisrichter waren: Franz Brajter, Josef Vrabetz, Orawitza; Ferdinand Koreck, Bogschan; M. Novacsek, Weisskirchen; Albert Strasser, Temeswar, als Obmann. Den Preis, einen silbernen Lorbeerkranz im Werte von 70 fl., erhielt der Lugoscher Verein (Chormeister Wusching) für die Lieder: Leben und Lied, ungarisch und Die Muttersprache von Engelsberg in deutscher Sprache, zuerkannt.

Verzeichniss derjenigen Korporationen und Herren, welche Nägel in die Fahne geschlagen haben. Fur König und Vaterland Herr Oberstuhlrichter v. Mály; Die Fahnenpatin Frau Gräfin Eleonore.Bissingen für die Ehrendamen; Frau Gabriele Sperl für die Ehrenfräuleins; Für das Oberstuhlrichteramt Herr v. Mály; Berghauptmannschaft Herr Franz Tribus; Staatseisenbahn-Gesellschaft Herr Oberverwalter Steger; Montan-Orawitzaer Gemeinde Herr Carl Haag; Römisch-katholisches Pfarramt Herr Erz-Dechant Dr. Speth; Griechisch nicht unierte Pfarramt Herr Erzpriester Popovics; Musik-und Gesangverein Herr Josef Vrabetz; Komitats-Gericht Orawitza Herr v. Papházy; Für den, Ausschuss des Gesangvereines Herr Dr. Kállai; für die Mitglieder des Gesangvereines Herr Emil Tinopl; Für die Ehrenmitglieder Herr Ferdinand Koreck; Für den Theater-Casino- und Lese-Verein Herr Franz Hoffmann; Für das Bürger-Casino Herr Julius Schnabel; Für die Sparkassa Herr Johann Pöltl; Für den Schützenverein Herr Anton Holzmann; Für die Feuerwehr Herr Wenzel Sperl; Für die anwesenden Vereine jeder Vorstand.

In der Ausschusssitzung vom 27. Juli 1871 wurde beschlossen an der Fahnenweihe des Reschitzaer Gesangvereines in corpore theilzunehmen.

 

1872

 

In der Ausschusssitzung vom 31. Jänner 1872 wurde beschlossen, einen Juxabend am 10. Feber und die Generalversammlung am 25. Feber abzuhalten. In dieser Sitzung wurden viele neue Mitglieder aufgenommen.

In der Generalversammlung vom 25. Feber 1872 wurden Herr Wenzel Sperl als Präses und Herr Josef Vrabetz als Vizepräses, in den Ausschuss die Herren Josef Becker, Julius Schnabel, Johann Woth, Josef Stara, Alois Klimek, Johann Heinrich, Josef Seydl, Leo Austerlilz, Dr. Emanuel Kállai, Anton Maderspach, Josef Knoblauch Dr. Schneeweisz und die Herren Karl Dobl zum Sekretär, Arnold Graf zum Kassier, Josef Seydl zum Archivar, Johann Heinrich zum Anwalt gewählt.

Dem Herrn Chormeister Carl Kárrász wurde für seine eifrige Mühewaltung bei der Fahnenweihe der Dank votiert.

In der Ausschusssitzung vom 4. März 1872 wurde beantragt, zu Ehren des Herrn Ferdinand Koreck, welcher am 5 März in Orawitza eintreffen wird, ein Konzert und Tanzkränzchen zu geben. Dieser Antrag wurde einhellig angenommen.

In der Ausschusssitzung vom 20. April beantragt der Vorsitzende, im Theater eine Operette (Maskenball) und am 29. Mai für die Vereinsmitglieder und Sänger ein Maifest zu geben. Diese Anträge werden zum Beschluss erhoben. Der Erfolg des Konzertes und der Operette war ein schöner, die Einnahmen äußerst günstig.

In der Ausschusssitzug vom 4. November 1872 gibt der Vorsitzende bekannt, dass Herr Chormeister Kárrász kündigte, da er sich in Temeswar eine Musikschule errichten wird, ferner trägt der Vorsitzende vor, dass die am 22. September gegebene Operette wieder einen schönen moralischen und materiellen Erfolg erzielte.

In der Ausschusssitzung vom 12. Dezember 1872 wurde Herr Anton Martinka als Chormeister engagirt und die Generalversammlung für den 19. Jänner 1873 bestimmt.

 

1873

 

In der Sitzung vom 18. Jänner 1873 referierte Herr Chormeister Martinka, dass er bereits 23 Mädchen und 42 Knaben in der Gesangs- und Musikschule Unterricht erteilt und wird beschlossen, diesen Unterricht den Kindern der Vereinsmitglieder gratis, der Nichtmitglieder aber für 2 fl. per Quartal zukommen zu lassen.

In der Generalversammlung vom 19. Jänner 1873 beantragte Herr Josef Stara, die Vereinsleitung mit Akklamation wieder zu wählen, was auch einstimmig geschehen ist.

 

1874

 

Am 15. Jänner 1874 trat Herr Wenzel Sperl als Präses und die ganze Vereinsleitung zurück und wurde in dieser Generalversammlung Herr Emerich Tinopl zum Präses und Herr Julius Schnabel zum Vizepräses gewählt.

 

1875-1876

 

In der am 27. Jänner 1876 abgehaltenen Generalversammlung wurde vom Präses noch folgender Bericht vorgelesen. Herr Präses Emerich Tinopl theilt mit, dass unter seiner Leitung, durch die 2 Jahre 1874, und 1875, sehr viele Sänger absiedelten und viele Mitglieder austraten, er von der früheren Vereinsleitung nur die Kassa im Betrage von fl. 114.42 ordnungsmässig übernommen hat, jedoch das Archiv, da der Archivar es ihm nicht ordnungsmässig übergab, noch nicht übernehmen konnte. Durch den Verlust vieler Mitglieder war die damalige Vereinsleitung schon entschlossen, den Verein aufzulösen, da die noch übrig gebliebene Zahl der unterstützenden Mitglieder nicht hinreichend war, um die currenten monatlichen Auslagen zu decken.

Die neue Vereinsleitung musste nun zu außerordentlichen Mitteln greifen, um den Verein zu erhalten, es wurden drei Theater-Vorstellungen gegeben, welche einen schönen Reinertrag in Kassa brachten. Der Lohn des Vereinsdieners wurde herabgemindert, ferner durch freundliches Entgegenkommen der Herren Robert Bähr und A. Miescu die Miethe erspart, indem die Herren das Lokal unentgeltlich dem Verein überließen. Unser Abgeordneter Herr Baron v. Wodianer spendete dem Verein fl. 50.-, Herr Obergespan v. Ujfalusy fl. 20.- und Herr Thimoteus Miklea. fl. 10-. Diesen Herren wurde protokollarisch der Dank votiert und beschlossen, die Herren Baron Albert v. Wodianer, Nikolaus v. Ujfalusy und Wenzel Sperl infolge ihrer Verdienste um unseren Verein zu Ehrenmitgliedern zu wählen.

 

1877

 

Nachdem Chormeister Herr Martinka von hier absiedelte, wurde am 17. Jänner 1877 Herr Franz Zech zum Chormeister gewählt. Herr Prof. Josef Kellermann spendete dem Verein 7 Musikstücke, wofür ihm der protokollarische Dank ausgesprochen wird. Die Mitglieder des Vereines mehrten sich wieder, die Zahl der unterstützenden erreichte 67.

 

1878

 

In der am 27. Jänner 1878 abgehaltenen Generalversammlung resignierte die frühere Vereinsleitung und wurden mit Akklamation Herr Julius Schnabel zum Präses und Herr Ferdinand Koreck zum Vizepräses, die Herren Josef Becker, Robert Bähr, Dr. Emanuel Kállai, Ludwig Haag, Georg Limbach, August Miescu, Josef Seydl, Balthasar Muntean, Dr. Schneeweisz, Josef Veronits, Emerich Tinopl und Julius Widhalm zu Ausschussmitgliedern gewählt.

In der l. Ausschusssitzung vom 30. Jänner 1878 beantragte Präses Herr Julius Schnabel, da Herr Josef Becker zurücktrat, an seiner Stelle Herrn Oberstuhlrichter Peter v. Vuja zum Ausschuss und die Herren Josef Veronits zum Kassier, Carl Leist zum Schriftführer, Josef Seydl zum Archivar, Balthasar Muntean zum Anwalt des Vereines zu wählen; der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Der Präses stellt den Antrag, das alte Klavier, welches schon sehr schlecht ist, zu verkaufen und ein neues anzukaufen. Mit dem Ankauf wurde der Präses betraut.

Da jedoch nicht hinreichende Kassa zum Ankaufe eines neuen Klaviers vorhanden war, so erklärte Herr Julius Schnabel, für den etwaigen Restbetrag zu garantieren. Das alte Klavier wurde, um fl. 50.- verkauft.

Zugleich ist mit dem Theater- und Casino-Verein ein Mietvertrag abgeschlossen worden; der Verein nahm wieder einen Aufschwung, da sich sowohl ausgetretene, als auch sehr viele neue

Mitglieder zum Eintritt anmeldeten.

Der Juxabend, welcher mit einem neuen und anziehenden Programm am 23. Feber 1878 abgehalten wurde, war nach jeder Richtung vorzüglich gelungen. In der Ausschusssitzung vom 5. März wurde beschlossen, am Ostermontag eine Vorstellung im Theater zu geben und den Reinertrag zum Ankauf eines neuen Klaviers zuzuführen; auch bei dieser Sitzung wurden wieder 7 neue Mitglieder aufgenommen. Dem Herrn Professor Josef Kellermann wurde schriftlich der Dank votiert für seine Bemühung, welcher er sich mit dem gelungenen Arrangement beim Juxabend unterzog.

In der Sitzung vom 5. März wurde beschlossen, das neue Klavier für fl. 10.- Leihgebühr an andere Vereine herzuleihen. Chormeister Herr Zech spendete dem Verein zwei Stück schöne Knappenanzüge.

In der Sitzung vom 3. April 1878 kündigt der Kassier Herr Veronits seinen Austritt wegen Übersiedlung an und wird an seine Stelle Herr Richard Mann zum Kassier gewählt. Herr Baron Albert Wodianer dankt dem Verein für das durch den Präsidenten Herrn Julius Schnabel ihm überreichte Ehrendiplom und erklärt, dass er auch ferner den Verein unterstützen und anhänglich bleiben wird.

Einen denkwürdigen Abschnitt des Musik- und Gesangvereines bildete die Ausschusssitzung vom 2. Mai 1878, bei welcher der Präses Herr Julius Schnabel dem vollzählig erschienenen Ausschuss und sämtlichen Funktionären den Antrag stellte, ein Sängerfest in unserem Städtchen abzuhalten. Herr Vizepräses Koreck ergreift das Wort und unterstützt den Antrag mit der Versicherung, dass unsere Sänger gut eingeschult sind und dem Verein Ehre machen werden: es wurde beschlossen, das erste südungarische Sängerfest an den Pfingstfeiertagen am 10. und 11. Juni 1878 abzuhalten.

Herr Wenzel Sperl beantragt ein Komitee zu wählen, welches das Programm für dieses Sängerfest auszuarbeiten hat. Es werden in dieses Komitee gewählt die Herren W. Sperl, F. Koreck, Dr. Emanuel Kállai. Dr. Schneeweisz, Carl Leist und für das artistische Komitee die Herren Wenzel Sperl, Ferdinand Koreck, A. Miescu, Josef Seydl und Franz Zech unter dem Vorsitze des Präses.

Es wurde ferner in dieser Sitzung beschlossen, folgende Gesangvereine einzuladen: Steierdorf, hiesiger rumänische Gesangverein, Weisskirchen, Temeswar, Werschetz, Reschitza, Bogschan, Neu-Moldova, Pantschowa, Lugosch, Karansebesch, Hatzfeld, Temeswar-Fabrik, Nadrag, Orschova, Kikinda, Detta und Lippa.

Herr Vizepräses Koreck beantragt, dem Präses für seine Bemühungen beim Ankauf des Klaviers in Wien und den Nachlass von fl. 30.-, welchen er vom Fabrikanten Herrn Pokorny erzielte, den Dank zu votieren, welcher Antrag einstimmig angenommen wurde.

In die Sitzung vom 8. Mai 1878 wurden auch die Sänger eingeladen und legte der Präses eine Einladung des Temeswarer Philharmonischen Vereines an unsere Sänger zu seinem am 11. Mai stattfindenden Feste vor. Es wurde beschlossen, auf Kosten der Vereinskassa ein Doppelquartett nach Temeswar zu entsenden und wurden dazu delegirt die Herren: August Miescu, Ludwig Haag, Josef Seydl, Alexander Cucu, Georg Limbach, Peter Demetrovits, Julius Widhalm und Franz Zech.

In der Sitzung vom 23. Mai beantragte der Präses Herr Jiulius Schnabel, das Sängerfest wegen Verhinderung mehrerer auswärtigen Gesangvereine aufzuschieben und es für den 30. Juni, da zwei Feiertage zusammenfallen, zu vertagen. Die bereits angemeldeten Gesangvereine sind davon sofort zu verständigen. Er beantragt zugleich eine Dilettanten-Vorstellung am Pfingstsonntag abzuhalten und wurden beide Anträge einstimmig angenommen. In derselben Sitzung legte der Vorsitzende wieder 8 neue Anmeldungen vor.

Zu der Sitzung vom 6. Juni erschienen der Ausschuss und die Sänger vollzählig. Der Vorsitzende legte wieder mehrere Anmeldungen von neuen Mitgliedern vor, darunter die des damaligen Vicegespans Herrn v. Gyika und wurde beschlossen, das Sängerfest am 29. und 30. Juni abzuhalten, da sich schon viele Vereine dazu schriftlich anmeldeten. - In das Bequartierungs-Komitee wurden folgende Herren Sänger gewählt: Georg Petrovits als Obmann, ferner Erwin Peter, Ludwig Haag, Richard Mann. Peter Demetrovits, Julius Widhalm; in das Empfangs- und Arrangierungs-Komitee sämtliche Sänger, als deren Obmann Herr Carl Leist fungirte.

Das Festprogramm wurde folgendermaßen festgesetzt.

Am 28. Juni vormittags: Empfang der Vereine am Bahnhofe, mit einer Musikkapelle, Einzug sämtlicher Vereine mit ihren Fahnen bis zum Vereinslokale, dort Deponierung der Fahnen, dann Einquartierung der Gäste; 3 Uhr Nachmittag: Probe der Massenchöre im Theater ; 7 Uhr abends: Beginn des Konzertes; 9 Uhr Abends: Sänger-Commers im Schützengarten.

Am 29. Juni 5 Uhr morgens: Tagesreveille; 6 Uhr: Zusammenkunft sämtlicher Vereine in der Promenade unter Vorantragung der Fahnen mit Begleitung der Musikkapelle aus Königsgnad. Marsch in den Schützengarten zum Wettsingen der sich gemeldeten Vereine; daselbst um l Uhr Nachmittag Banket, um 3 Uhr Nachmittag Beginn der Massenchöre und Konzert der Musik, abends Kränzchen und Feuerwerk.

Dienstag morgens 6 Uhr Ausflug mittelst Separatzuges nach Anina, in der Station Kraschowa Frühstück und in der Bahnhofrestauration Anina Mittagmahl. Abfahrt um 2 Uhr, damit zum Abgang des Orawitzaer Zuges die Sangesbrüder ihre Heimreise antreten können.

In der Sitzung vom 15. Juni berichtet der Präses Herr Julius Schnabel, dass er bei der General-Direktion der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft einen Vergnügungszug mit 50% Ermäßigung für unsere Sängergäste erwirkte und auch schon die Legitimationskarten von der Gesellschaft unentgeltlich erhielt. Es wurde nun beschlossen das Programm des Sängerfestes in den Zeitungen zu veröffentlichen, ferner wurde beschlossen, 3 Sängerpreise für die besten Leistungen zu bestimmen und zwar als l. Preis ein Seidenfahnenband mit gestickter Inschrift : „Andenken an das Sängerfest in Orawitza am 30. Juni 1878“, als 2. Preis einen Taktstock mit Silber beschlagen im Etui, als 3. Preis ein Anerkennungs-Diplom. Der Banketpreis per Couvert wurde mit fl. l.40 bestimmt.

In der Sitzung vom 22. Juni legt der Vorsitzende wieder Mitglieder-Anmeldungen vor, worunter sich Frau Gräfin Marie v. Bissingen, Herr Wilhelm Steiner aus Wien und Herr Adolf Horváth aus Pest befinden.

Die Goldstickerei aufs Fahnenband. den ersten Preis des Wettsingens, besorgte das hiesige Kloster der Ehrwürdigen Schwestern de Notre Dame unentgeltlich, wofür von Seite der Vereinsleitung der geziemende Dank abgestattet wurde.

Das erste südungarische Sängerfest ist glänzend ausgefallen und beteiligten sich folgende Vereine an unserem schönen, gelungenen Feste: Temeswarer Philharmonischer Verein, Weisskirchner Männergesangverein, Steierdorfer, Reschitzaer, Hatzfelder, Pantschowaer, Kikindaer, Orschowaer, Karansebescher und Werschetzer Gesangverein. Am 28. Juni ist das Konzert in dem schön dekorierten Theater bei stark besuchtem Hause abgehalten worden, dann folgte der Commers im Schützengarten.

Am 29. Juni morgens 9 Uhr marschirten mit ihren Fahnen von der Promenade unter klingendem Spiele über 200 Sänger in den Schützengarten zum Wettsingen. Dort konstituierte sich die fachmännische Jury aus den Herren Vrabetz, Koreck, Sperl, Dr. Schöpf aus Reschitza und sämtlichen Vorständen der Gesangvereine. Sie wählten zum Vorsitzenden den hiesigen Präses Herrn Julius Schnabel. Nachdem die Jury vis-a-vis der Sängerhalle Platz genommen, begann im Beisein eines riesigen Publikums der Wettgesang und entschied die Jury mit Stimmenmehrheit den l. Preis für den Kikindaer, den 2. Preis für den Reschitzaer und den 3. Preis für den Pantschowaer Gesangverein. Mehrere Gesangvereine enthielten sich des Preissingens.

Der Präses der Jury überreichte die Preise mit je einer Ansprache unter lebhaftem Beifall des Publikums den preisgekrönten drei Vereinen.

Um l Uhr war programmgemäß das Banket, Nachmittag folgten abwechselnd Musik- mit Gesangs-Vorträge und abends um 8 Uhr begann das Kränzchen, um 10 Uhr ein großes, brillantes Feuerwerk.

Am 30. Juni 6 Uhr morgens fand die Vergnügungsfahrt mit dem Sonderzug nach Anina statt. In der Station Kraschowa wurde unter sehr animiertem und heiterem gesellschaftlichen Treiben das Frühstück eingenommen.

Nach einstündigem Aufenthalte in der Station Kraschowa ging es weiter nach Anina, dort wurden wir am Bahnhof vom Verwalter Herrn Hopfgartner an der Spitze mehrerer Beamten dieses schönen Hüttenwerkes empfangen und Herr Hopfgartner übernahm als Cicerone die Führung bei der Besichtigung der Werke, um 12 Uhr folgte das Banket in der schön dekorierten Bahnhof-Restauration. Nachdem mehrere Gesangvereine einige fröhliche Lieder gesungen und alle Anwesenden sich sehr gut amüsirten, folgte die Retourfahrt nach Orawitza. Unsere lieben Sangesbrüder traten mit dem Anschlusszuge die Heimfahrt an.

Bevor der Zug sieh in Bewegung setzte, ergriff Herr Wiener, der Präses des Hatzfelder Gesangvereines,im Namen sämtlicher Sängergäste das Wort und richtete an den Präses Herrn Julius Schnabel eine gediegene Dankesrede für den ausgezeichneten, den Sängern unvergesslichen, innigen, brüderlichen Empfang, welche Rede von allen Sangesgästen mit rauschenden Éljen begrüßt wurde. Herr Schnabel dankte im Namen der Orawitzaer. Bald setzte sich der Zug unter fortwährenden Éljenrufen und Hutschwenken in Bewegung, um die Gäste glücklich in ihr Heim zu bringen.

In der Sitzung vom 4. Juni wurde vom Ausschusse der Dank protokollarisch dem Präsidenten und den Sängern für ihre eifrige Bemühung bei Arrangirung des ersten Sängerfestes in Südungarn votiert und Herr Ludwig Haag zum Fahnenjunker gewählt. Der Pantschowaer Sänger-Verein spendete unserem Verein mehrere Liederbücher und wurde ihm der Dank schriftlich zugesendet. Es wurde ferner beschlossen, einen Reisefond für die Sänger zu gründen und zur Erreichung dieses Fondes außerordentliche Vorstellungen zu geben. Herr Zech wurde auf fernere 2 Jahre (auf sein Ansuchen) mittelst Vertrag als Chormeister aufgenommen.

In der Sitzung vom 20. August 1878 wurde auf Antrag des Präses Herrn Schnabel beschlossen, eine außerordentliche Vorstellung und Konzert zum Vorteile der Familien der gelegentlich der Okkupation Bosniens und der Herzegowina einberufenen Landwehrmänner zu geben und wurde der 28. August zur Abhaltung derselben bestimmt. Der Präses bringt zur erfreulichen Kenntnis, dass die letzte Liedertafel einen schönen Reinertrag einbrachte.

In der Sitzung vom 2. September stattete Herr Präses den erfreulichen Bericht dem Ausschuss ab, dass die außerordentliche Vorstellung vom 28. August eine Brutto-Einnahme von fl. 228.50 und Ausgaben nur fl. 42.30 auswies, daher einen Reinertrag von fl. 186.20 ergab, welcher zu Gunsten der Witwen und Waisen der gefallenen Landwehrmänner dem Herrn Oberstuhlrichter Vuja mit der Bitte übergeben wurde, diesen Betrag Sr. Excellenz dem Honvédmininister Herrn Béla v. Szende. zu überliefern.

Der Musik- und Gesangverein wurde im hiesigen Wochenblatte angeblich wegen Konkurrenz von der Vereinsleitung des Schützenvereines angegriffen. Der Ausschuss beschloss auf Antrag des Vorsitzenden, die Aufrechthaltung des Friedens unter den hiesigen Vereinen zu erhalten, jede Polemik mit einem hiesigen Verein zu vermeiden. Erwähnenswert ist, dass der Verein in loyaler Weise den ganzen Reinertrag des Kränzchens, welches unser Verein beim Sängerfest gab, dem Schützenverein überlassen.

Der Vorsitzende gibt ferner bekannt, dass das neue Klavier ausbezahlt wurde und der Verein gar keine Schulden hat. Auf Antrag des Herrn Kellermann wurde dem Präses für seine Bemühung Dank votiert.

In der Sitzung vom l. Dezember 1878 wurde beschlossen, einen Juxabend mit Tombola abzuhalten und das Arrangement den Herren Zech und Kellermann übergeben. Zugleich wurde die Generalversammlung für den 6. Jänner 1879 bestimmt. Herrn Dr. Schneeweisz, welcher seine Absiedlung nach Bosnien und daher seinen Austritt anzeigte, wurde für seine langjährigen Dienste, welche er als Ausschuss bekundete, der Dank votiert und zu Protokoll gegeben.

In der Sitzung vom 26. Dezember 1878 wurde beschlossen, den Vertrag mit dem Theater- und Casino-Verein zu erneuern und zum Vortheile des Theater-Vereines 2 Dilettanten-Vorstellungen zu geben, außerdem von dem Reinertrag unserer Dilettanten-Vorstellungen keinen Theaterzins, sondern 20% zu überlassen. Dieser Beschluss wurde indessen in suspenso gelassen, bis die neue Vereinsleitung gewählt sein wird.

 

1879

 

Am 6. Jänner 1879 wurde die Generalversammlung abgehalten. Präses Herr Julius Schnabel begrüßt die Anwesenden. Der Sekretär verliest den Rechenschaftsbericht, welcher mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde, umsomehr, als der Bericht ein schönes materielles Ergebniss auswies. Herr Präses erklärt wegen seiner Geschäfte die Wahl nicht mehr annehmen zu können und schlägt Herrn Dr. Cserey zum Präses vor. In das Kandidations-Komitee wurden sodann die Herren W. Sperl als Vorsitzender und Dr. Kállai, Dr. Cserey, Julius Schnabel und Balthasar Muntean als Komitee-Mitglieder gewählt.

Es wurde dann Herr Dr. Cserey als Präses und Herr Kellermann zum Vizepräses, die Herren Robert Bahr, Ferdinand Koreck, Julius Schnabel, Ludwig Haag, Dr. Kállai, Balthasar Muntean, August Miescu, Georg Limbach, Peter Vuja, Peter Timáry undJulius Widhalm in den Ausschuss gewählt.

Der Wahlpräses dankt für das Vertrauen und beantragt, den Vereins-Vorstand Herrn Julius Schnabel für seine Bemühungen zum Vortheile des Vereines, so auch dem Ausschuss das Absolutorium und den Dank der Generalversammlung protokollarisch zu votieren, welchen Antrag die Generalversammlung einstimmig zum Beschluss erhob.

In der Sitzung vom 19. Jänner, unter dem Vorsitz des Herrn Dr. Cserey wurden zu Funktionären die Herren Balthasar Muntean (Vereinsanwalt), Richard Mann (Kassier), Carl Leist (Archivar) und Emil Theodorovits (Sekretär) gewählt, da aber Herr Richard Mann die Kassierstelle nicht annehmen will, so wird Herr Emil Theodorovits zum Kassier und Herr Carl Leist zum Sekretär gewählt, ferner wurde auf Antrag des Präses Herrn Dr. Cserey beschlossen, wegen Abhaltung des Juxabends ein geeignetes Lokal ausfindig zu machen, da der Kronsaal baufällig ist. Es wurden die Herren Kellermann, Zech, Schnabel. Haag. Seydl und Theodorovits als Komitee gewählt, um ein Programm zum Juxabend und ein geeignetes Lokal zu wählen.

Der Präses Herr Dr. Cserey beantragt, den jungen Sängern einen theoretischen Gesangsunterricht durch den Chormeister erteilen zu lassen, da man nur durch einen gründlichen theoretischen Unterricht gute Chöre ziehen und den Verein heben kann. Der Antrag wurde angenommen.

Herr Vizepräses Kellermann beantragte auch, jeden eintretenden Sänger zu prüfen. Wird beschlossen, dass jeder Sänger schriftlich einzukommen hat und sich dem Gesangsunterricht unterwerfen muss.

Auf Antrag des Herrn Julius Schnabel wurde beschlossen, die ungarischen Lieder zu kultivieren, ferner da die bei dem Sängerfest gewesenen auswärtigen Gesangvereine das Ansuchen stellten, zum Andenkeil an das Sängerfest ein Tableaux der Photografien sämtlicher Vereinspräsidenten, sowohl für unser Vereinslokale, als auch für ihre Vereine zusammenzustellen, diesen beiden Anträgen nachzukommen und sie einstimmig zum Beschluss zu erheben.

Herr J. Kellermann beantragt, dass die alten Sänger aufgefordert werden mögen, wieder dem Verein beizutreten. Es wurde Herr F. Koreck delegirt, die alten Sänger zum Beitritt aufzufordern.

Da Herr Dr. Cserey schon nach kaum 6-monatlichem Wirken erklärte, als Präses seine Stelle nicht mehr zu behalten, so wurde eine außerordentliche Generalversammlung am 15. Juni 1879 einberufen und unter dem Vorsitz des Ehrenmitgliedes Herrn W. Sperl die Generalversammlung eröffnet. Herr Sperl beantragt, Herrn Josef Kellermann als Präses und Herrn Josef Seydl als Vizepräses zu wählen. Der Antrag wurde angenommen und da auch Herr Zech als Chormeister kündigte, so wurde als provisorischer Chormeister Herrn Erwin Peter und an die Stelle des zurückgetretenen Herrn Widhalm Herr Dr. Cserey zum Ausschuss gewählt.

Da es zu befürchten war, dass der Verein durch die Uneinigkeit der Sänger und durch die schlechten materiellen Verhältnisse sich auflösen könnte, der Verein jedoch einen größeren Werth an Klavier, Noten und Fahne im Werthe von mindestens fl. 1.000 besitzt, so wurde beantragt, den Paragrafen 21 der Vereins-Statuten folgendermassen zu ändern u. zw.: „Bei allenfallsiger Auflösung des Musik- und Gesang-Vereines übergeht das Archiv und sämtliche Inventargegenstände an die Orawitzaer Bürgerschule zur Aufbewahrung, bis sich ein ähnlicher Verein konstituieren wird. Dieser Beschluss wird der nächsten ordentlichen Generalversammlung zur Genehmigung und Ausführung vorgelegt.

In der Sitzung vom 30. Juli 1879 unter dem Vorsitze des Vizepräses Herrn Josef Seydl wurde das Vereinslokal bei der Frau Miescu gekündigt und im Eckl´schen Hause ein Lokal gemietet.

Der Vorsitzende bringt zur angenehmen Kenntnis, dass ein Dankschreiben vom hohen Honvéd-Ministerium an den Verein angelangt, worin sich das Honvéd-Ministerium für den Betrag der für Witwen und Waisen in Bosnien gefallener Landwehrmänner bedankt.

Herr Peter Vuja beantragt, sowohl die ungarischen, als auch rumänischen Lieder zu kultivieren. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

In der Sitzung vom 15. Oktober 1879 wurde provisorisch Herr Dr. Kállai als Vorsitzender gewählt, da beide Präsese zu erscheinen verhindert waren. Unser Verein wurde vom Temeswarer Philharmonischen Verein zu einem in Temeswar abzuhaltenden kleinen Feste im engeren Kreise eingeladen. Es wurde ein Quartett als Deputation delegiert. Die Spenden des Herrn Emerich Tinopl und der Frau Tribus wurden dankend entgegengenommen und ihnen der Dank votiert.

Da die Vereinsleitung zurückgetreten, wurde am 9. November eine außerordentliche Generalversammlung abgehalten und Herr Julius Schnabel zum Vorsitzenden gewählt. Herr Schnabel dankt für das Vertrauen und schreitet zur Tagesordnung, zur Vorlesung des Rechenschaftsberichtes und zur Neuwahl der Vereinsleitung. Es wurde zum Präses Hr. Ferdinand Koreck und Vizepräses Herr Georg Graf, Herr Josef Tácz zum Schriftführer, Herr Richard Mann zum Kassier, Herr Carl Leist zum Archivar gewählt und der frühere Ausschuss

beibehalten.

Da Herr Erwin Peter geschäftshalber verhindert ist, als Chormeister weiter fungieren zu können und Herr Franz Zecli als Chormeister, für die Monate November und Dezember provisorisch und unentgeltlich seine. Dienste dem Vereine anbietet, wird letzteres Anerbieten dankend angenommen. Herr Franz Novak erklärt, seinen im Hirschen innehabenden Saal und ein Lokal dem Verein unentgeltlich so lange zu überlassen, als er den Hirschen in Pacht haben wird. Dieses schöne Anerbieten wird mit Dank angenommen.

Der Vorsitzende hebt nun hervor, dass man nun den Verein wieder emporheben kann, da sowohl Herr Franz Zech als Chormeister und Herr Franz Novak durch ihre Bereitwilligkeit dem Verein eine bedeutende Erleichterung brachten und ersucht die Mitglieder und die Sänger des Vereines einig zu sein, denn nur durch Einigkeit kann der Verein wieder emporblühen.

Herr Dr. Kállai beantragt, dem Vorsitzenden für seine taktvolle Leitung der Generalversammlung den Dank zu votiren. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen und dem Vorsitzenden von sämtlichen Anwesenden das Versprechen gegeben, sich von nun an fester und geeinigt um den Verein zu scharen, zumal Herr Ferdinand Koreck das Präsidium angenommen hat.

Bei der Sitzung vom 24. November 1879 meldete der Präses Herr Ferdinand Koreck eine schöne Anzahl von neu eingetretenen Mitgliedern an. Auf seinen Antrag wurde im Vereinslokale zum Hirschen einen Herren-Abend und einen Sylvester-Abend abzuhalten und die Generalversammlung für den 4. Jänner 1880 einzuberufen beschlossen.

In der Sitzung vom 23. Dezember 1879 meldeten sich wieder (durch den Präses Herrn Ferdinand Koreck aufgefordert) 19 neu eintretende Mitglieder. Nicht unerwähnt darf es bleiben, dass ein frischer Geist seit der Leitung des Herrn Ferdinand Koreck in unser Vereinsleben einzog, sich neuerdings die Anzahl der Vereinsmitglieder rasch vermehrte und der Verein sein Renommee wieder eroberte.

Ferner wurde in dieser Sitzung beschlossen, die Tagesordnung für die Generalversammlung festzustellen und den Juxabend am 7. Feber 1880 abzuhalten.

 

1880

 

Die ordentliche General-Versammlung wurde am 4 Jänner 1880 abgehalten, Herr Julius Schnabel zum Vorsitzenden ad hoc gewählt, der Rechenschaftsbericht des Jahres 1879 verlesen und befriedigend zur Kenntnis genommen. Ferner wurden die Herren Josef Tácz, Peter Tenyér, Andreas Horváth, Peter Timary und Adrien Magnin zu Wahlvertrauensmänner gewählt.

Herr Julius Schnabel hebt hervor, nur solche Männer in die Vereinsleitung zu wählen, welche für den Verein ein warmes Herz und den Eifer haben, mit Lust und Liebe den Verein zu leiten und glaubt keinen besseren vorschlagen zu können, als Herrn Ferdinand Koreck zum Präses und Herrn Georg Graf zum Vizepräses. Der Antrag des Vorsitzenden wurde mit lebhaften Éljens einstimmig angenommen. Dann wurden als Ausschuss die Herren Mathias Atzinger, Karl Kanz, Josef Tácz, Julius Schnabel, Georg Härtsch, Josef Umheiser, Peter Vuja., Wenzel Sperl, Ludwig Haag und Franz Grau gewählt, zu Rechnungs-Revisoren die Herren Franz Grau, Karl Kanz, Paul Csimponeriu und Georg Härtsch exmittirt, zum Rechtsanwalt Herr Balthasar Muntean gewählt.

Für einen aufzunehmenden Chormeister wurden fl. 200.- präliminiert und zur Durchführung dieses Beschlusses die Vereinsleitung betraut. Das Präliminär für das Jahr 1880 wurde genehmigt. Herr Josef Kellermann beantragt, dem Herrn Dr. Kállai für seine langjährigen Dienste als Ausschuss den Dank zu votiren, was einstimmig angenommen wird.

Nun ergreift Herr Vizepräses Graf das Wort, erwähnt der langjährigen Verdienste des Herrn Julius Schnabel, welcher seit Gründung des Vereines denselben als Mitglied angehört, dem Verein in kritischer Zeit als Vorstand und stets als Ausschussmitglied seine erfolgreichen Dienste widmete, dem auch zu danken ist, dass der Verein noch existiert und beantragt Herrn Julius Schnabel zum Ehrenmitglied zu wählen.

Der Antrag wurde einstimmig angenommen und Herr Julius Schnabel zum Ehrenmitglied des Vereines gewählt. Herr Julius Schnabel dankte in verbindlichen Worten der Generalversammlung für diese Auszeichnung und verspricht auch ferner dem Vereine anhänglich zu bleiben und ihm seine eifrige Unterstützung zu widmen.

Ferner wurde den Herren Balthasar Muntean, Richard Mann, Josef Tácz und Carl Leist für ihre dem Vereine geleisteten Dienste der Dank protokollarisch ausgesprochen und wurden gewählt die Herren Franz Zech zum Vereinslehrer, Josef Tácz zum Sekretär, Carl Leist zum Stellvertreter, Josef Umheiser Kassier, Gustav Sessler Archivar, Carl Fertig zum Stellvertreter, hiermit war die Generalversammlung geschlossen und wurden zur Authentizierung des Protokolls die Herren Peter Tenyér und Andreas Horváth designiert.

In der Ausschusssitzung vom 22. Jänner 1880 meldete Präses Herr Ferdinand Koreck wieder den Beitritt einer großen Anzahl von neuen Mitgliedern an, die Spende des Herrn Josef Vrabetz an Musikalien wird dankend angenommen. Es werden mehrere, Rechnungen vorgelegt und beschlossen, selbe, nach Möglichkeit zu ebnen, dann wurde für den Juxabend ein Arrangierungs- und Kassa-Komitee gewählt. Herrn Franz Zech werden fl. 200.- pro anno für den Musik- und Gesangsunterricht, bewilligt und wurde das Vereinslokal bei Herrn Franz Novak zu fl. 5.- pro Monat gemietet.

In der Sitzung vom 17. Feber 1880 wurden wieder mehrere neue Mitglieder angemeldet, leider wurde unser Präses, die Perle und Stütze unserer Sänger nach Dognatschka versetzt und kündigte seinen Rücktritt an. Die Neubesetzung der Präsesstelle wurde bis zur nächsten Generalversammlung verschoben.

In der Sitzung vom 18. Juni 1880 wurde Herr Johann Heny als Mitglied aufgenommen und die Abhaltung der noch rückständigen zwei Liedertafeln bestimmt.

Herr Weihbischof Josef Németh schenkte dem Verein fl. 10.- zur Anschaffung von Liedern. Dem edlen Spender wurde der Dank des Vereines schriftlich zugesendet.

In der Sitzung vom 23. August berichtet der Präses-Stellvertreter Herr Graf, dass am 20. Juni ein Sänger-Waldfest, am 27. eine Liedertafel, am 10. Juli ein Ständchen und am 20. August eine Vorstellung zu Gunsten der in Steierdorf abgebrannten Familien abgehalten wurde, welche eine Brutto-Einnahme von fl. 191.95 und ohne jeden Abzug- für die Notleidenden ergab. Die Spesen für die Vorstellung wurden vom Verein selbst bestritten.

Vizepräses Herr Graf berichtet in der Sitzung vom 17. November 1880, dass der musikalische Abend am 9. September einen Reinertrag von fl. 9.56 und die am 21. September gegebene. Operette „Mannschaft am Bord“ eine Brutto-Einnahme von fl. 82.26, jedoch für Kostüme etc. etc. fl. 70.- Ausgaben, daher nur einen Reinertrag von fl. 12.26 brachte. Mehrere Austrittsanmeldungen wurden angemeldet.

Für den 21. November 1880 wurde beschlossen, ein Cäcilienfest abzuhalten und den Reinertrag dem wohlthätigen Frauenverein für arme Kinder zuzuführen, ferner wurde beschlossen, einen Sylvesterabend zu geben und die Generalversammlung am 2. Jänner 1881 abzuhalten.

In der Sitzung vom 26. Dezember 1880 kamen mehrere Anmeldungen als unterstützende und einige als ausübende Mitglieder vor. Der Rechenschaftsbericht des Vizepräses zum Vortrage bei der Generalversammlung wird gebilligt.

 

1881

 

Die Generalversammlung wurde am 2. Jänner 1881 abgehalten. Vizepräses Herr Graf verlas den Rechenschaftsbericht. Für seine eifrigen Bemühungen wird ihm der protokollarische Dank votiert. Es wurde nun zur Wahl der Vertrauensmänner geschritten und die Herren Julius Schnabel. Gustav Mahr, Carl Kanz, Béla Hermann, Georg Haraszthy und Friedrich Böll gewählt. Die Wahlcommission wählte Herrn Schnabel zum Vorsitzenden und stellt dieser die Anfrage an die Generalversammlung, ob die Wahl der Vereinsleitung per Akklamation oder per Stimmzettel stattfinden soll? Die Generalversammlung wünscht die Wahl per Akklamation und wurden auf Vorschlag der Wahl-Kommission die Herren Georg Graf zum Präses, Julius Várady zum Vizepräses und in den Ausschuss die Herren Josef Tácz, Julius Schnabel, Dr. Emanuel Kállai, Peter Tenyér. Johann Kanz, Franz Grau, Dr. Georg Scheda, Johann Heny, Peter Vuja, Adrien Magnin, Athanas Stepan, M. Atzinger, Franz Bessenyei, Anton Végh sen., Franz Haselbach, Béla Hermann, Julius Widhalm und Georg Härtsch gewählt.

Zu Funktionären folgende Herren: Josef Umhäuser, Kassier: Stefan Norant, Sekretär; Gustav Sessler, Archivar; Stefan Schäfer, Stellvertreter und Balthasar Muntean zum Anwalt. Herr Graf beantragt, den Sängern und Sängerinnen und den Dilettanten, so auch dem Chormeister den Dank zu Protocoll zu geben. Wird angenommen. Herr J. Schnabel beantragt, Herrn Zechs Gehalt von fl. 16.60 auf fl. 20.- per Monat zu erhöhen. Wurde angenommen. Herr Ludwig Himber beantragt, dem Vorsitzenden der Wahlkommission für die taktvolle Leitung der Generalversammlung den Dank zu votieren, was zum Beschluss erhoben wurde.

In der Ausschusssitzung vom 20. Jänner wurde beschlossen, den Juxabend am l. März zu geben und fürs Vereinslokal beim „Hirschen“ fl. 60.- pro anno zu bewilligen. Auch wurde ein Kassa- und Arrangierungs-Komitee für den Juxabend entsendet. In der Sitzung vom 14. März 1881 wurden neun Mitglieder aufgenommen und stattet der Präses den Bericht über das günstige Ergebniss des Juxabendes ab. Ferner wurde bei dieser Sitzung beschlossen, die erste

Liedertafel am 17. März und ehestens ein Konzert mit Vorstellung im Theater abzuhalten.

In der Sitzung vom 9. April referierte der Präses Herr Graf über den Erfolg der Theater-Vorstellung und beantragte, zum Vermählungstage des Kronprinzen Rudolf am 10. Mai 1881 ein Fest-Konzert mit einem Theaterstück zu veranstalten. Herr Dr. Kállai wurde gebeten, den Prolog zu diesem Feste zu schreiben. Der Reinertrag ist dem Spitalsfonde zuzuführen. Nebst dem Kassier des Vereines wurde zu dieser Festvorstellung Herr Julius Schnabel und ein Komitee der Sanitäts-Kommission delegiert. Ferner wurde beschlossen, eine Gesangsschule auch für arme Mädchen zu eröffnen, nur 50 kr. für den monatlichen Unterricht zu bestimmen und diesen Beschluss im hiesigen „Wochenblatt“ zu veröffentlichen. Der Präses berichtet in der Sitzung vom 25. April, dass der rumänische Gesangverein sich bereit erklärte, bei der Festvorstellung am 10. Mai mitzuwirken und wurden die Einladungen in ungarischer, deutscher und rumänischer Sprache angeordnet; jedoch ereignete sich der unangenehme Zwischenfall, dass die Vereinsleitung des Theater- und Casino-Vereines nur dann das Theater herzugeben erklärte, wenn unser Verein mit den Dilettanten des Casinovereins diese Festvorstellung zusammen gibt. Es wurde beschlossen, da überhaupt kein „Dilettanten-Club“ existiert, entweder im Theater allein diese Festvorstellung zu geben und wenn der Theater- und Casino-Verein das Theater nicht hergibt, die Vorstellung im Kronsaale abzuhalten. Dieser Vorfall war höchst unangenehm, da er einen Misston in das sonst gute Einvernehmen beider Vereine brachte.

In der Sitzung vom 18. Juni wurde der Bericht über das stattgehabte Fest-Konzert vom Präses vorgetragen und dem Präses der Sanitäts-Kommission, Herrn v. Abt übergeben. Herr Ferdinand Raischl ladet unseren Verein im Namen des Südungarischen Lehrervereines zur Mitwirkung bei dem südungarischen Lehrertag ein. Wird mit Vergnügen angenommen. In der Gesangsschule haben sich 10 Mädchen zum Unterricht gemeldet. Da Herr Baron v. Wodianer hier weilt, wurde zu seiner Begrüßung ein Komitee gewählt, bestehend aus den Herren Várady, Schnabel und Magnin, ferner da er unser Ehrenmitglied ist, ihm auch ein Ständchen darzubringen beschlossen. Herr Magnin beantragt, eine Sängerunterhaltung im Freien zu arrangieren, damit die Sänger mehr Anhänglichkeit und Freude zu ihrem schönen Beruf haben. Es wurden fl. 25.- zu diesem Ausflug bewilligt.

 

1882

 

In der Sitzung vom 24. Jänner 1882 wurden wieder mehrere Austrittserklärungen angemeldet und beschlossen, den Juxabend am 20. Feber abzuhalten. Damit ein zahlreicher Besuch erzielt werde, einigte man sich, die Regiments-Kapelle aus Weisskirchen kommen zu lassen. Es wurde ferner die Generalversammlung für den 14. März 1882 einzuberufen beschlossen.

Da das Protokoll des Jahres 1882 abhanden gekommen und sich auch während dieses Jahres im Vereinsleben nichts von Bedeutung zugetragen, so wird die Geschichte des Vereines laut gegenwärtigem Generalversammlungs-Protokoll vom 25. Feber 1883 an fortgesetzt u. zw.: Nach Verlesung des Rechenschaftsberichtes wurde selber genehmigend zur Kenntnis genommen und zur Wahl eines Kandidationskomitees geschritten, welches unter dem Präses Herrn Balthasar Muntean nach kurzer Beratung folgende Vereinsleitung für das Jahr 1883 in Vorschlag brachte: Die Herren G. M. Graf zum Präses, Mathias Atzinger Vizepräses, Balthasar Muntean Anwalt, Karl Wunder Sekretär, Hermann Woth Kassier, Josef Glaser Archivar und in den Ausschuss die Herren Julius Süssmann, Julius Schnabel, Athanas Stepan, Dr. Kállai, Josef Umhäuser, August Miescu, Julius Widhalm, Carl Fertig, Johann Popa, Georg Haraszthy und Josef Gercsek. Es wurde beschlossen, das Vereins-Klavier nicht unter fl. 5.- per Abend an fremde Künstler zu leihen, da das Klavier durch das Hin- und Hertragen sehr leidet.

Herr Balthasar Muntean beantragt, dem Herrn Präses für seine Mühewaltung den Dank zu votieren. Wurde einstimmig angenommen und die Generalversammlung geschlossen.

 

1883

 

In der Sitzung vom 30. März 1883 wurde auf Antrag des Vorsitzenden ein Rückstand von fl. 145.- theils zum löschen, theils auf gerichtlichen Wege einzubringen beantragt und angenommen. Die Sänger wünschen einen Reisefond zu gründen. Wird beschlossen, 3 Vorstellungen zu diesem Zwecke zu geben, den Reinertrag dem Reisefond zuzuführen und das erste Konzert zu Gunsten des Fondes bald zu veranstalten. Es folgen einige Eintritts-Anmeldungen.

In der Sitzung vom 10. April 1883 wurde auf Ansuchen des „Aranykör“, ihm das Klavier zu leihen, beschlossen, selbes für den Abend diesem patriotischen Verein gratis zu überlassen.

In der Sitzung vom 8. Mai 1883 wurde der Bericht erstattet, dass der Reinertrag des Konzertes fl 102.77 ergab und dieser für den Reisefond angelegt wurde. Auch die PflichtProduktionen wurden festgesetzt und das Vereinslokal mit dem „Aranykör“ zusammen zu fl. 8.- per Monat im Hause zur Taube im l. Stock aufgenommen. Ferner wurde beschlossen, dem Vizegespan Herrn Simonescu gelegentlich seiner hiesigen Anwesenheit ein Ständchen zu bringen.

In der Sitzung vom 19. Juni 1883 wurden Ein- und Austritte angemeldet und beschlossen, der Einladung des Steierdorfer Gesangvereines zu seiner Fahnenweihe durch Entsendung einer Deputation nachzukommen und den Wagen aus der Vereinskassa zu bezahlen. Freiwillig sich anschließende Sänger werden willkommen sein.

Der Temeswarer Philharmonische Verein wünscht hier ein Konzert zu geben. Wird mit Vergnügen angenommen und bestimmt, dem Temeswarer Verein einen Lorbeerkranz beim Konzert zu überreichen. Das Konzert soll im Theater und darauf im Kronsaal ein Tanzkränzchen stattfinden.

In der Sitzung vom 13. September 1883 wurde der Bericht über das zahlreich besuchte Konzert des Philharmonischen Vereines aus Temeswar erstattet. Ferner wurde den hier anwesenden Technikern zu Ehren ein Sänger-Abend gegeben, der Bericht, dass unsere Sänger gelegentlich der Sängerfahrt nach Herkulesbad und Orschowa vom 21.-25. August in Orschowa .sehr gastfreundlich aufgenommen wurden, mit Vergnügen zur Kenntnis genommen und dem Orschowaer Bruderverein hiefür ein Dankschreiben gesendet. Der Restbetrag von fl. 7.- des Reisefondes wurde als Reservefond angelegt. Es folgten Aus- und Eintritts-Anmeldungen und die Wahl des Herrn Arpad Tribus zum Archivar.

 

1884-1885

 

Trotzdem das alte Protocoll, ein vollständiger Band, beisammen ist, so fehlt dennoch das ganze Vereinsjahr 1884 und beginnt die Fortsetzung mit der am 11. Jänner 1885 abgehaltenen Generalversammlung.

In derselben wurde Herrn Baron Albert v. Wodianer für die munificente Spende von fl. 50.- der Dank votiert und auch der abgetretenen Vereinsleitung der Dank für ihre Bemühungen abgestattet. Das Wahl-Komitee mit Herrn Julius Schnabel als Obmann beantragt, nachfolgend genannte Herren in die Vereinsleitung zu wählen, u. zw. Max Graf zum Präses, Josef Kellermann zum Vizepräses, Josef Seydl II. Vizepräses, Carl Leist Sekretär, Karl Wunder Kassier, Julius Widhalm Archivar und Dr. Paul Fitz zum Anwalt. In den Ausschuss wurden folgende Herren gewählt: Mathias Atzinger J. Schnabel, Peter Tenyér, Athanas Stepan, Dr. Kállai, Ernest Motsidlovszky, Aurel Popescu, Eduard Redlein, Hugo Rieszer, Cornel Weinzierl, Johann Popa, Peter Demetrovits, Friedrich Bach, Anton Végh, Carl Fertig, Andreas Horváth, Hermann Woth; zu Rechnungs-Revisoren die Herren Tenyér, Schnabel und Stepan.

Präses Herr Graf beantragt, den Lugoscher Sängerveteran Herrn Conrad Wusching zum Ehrenmitglied zu wählen in Folge seiner Verdienste um die Hebung des Gesanges und Lieder-Komposition, was einstimmig angenommen und der k. Rath Herr Franz Suttág, Schulinspector und Präses des Lugoscher Gesangvereines ersucht wurde, das Ehrendiplom Herrn Wusching zu überreichen. Zugleich wurde beschlossen, einen Juxabend abzuhalten.

Herr Schnabel beantragt, zur Vermehrung des Reisefondes jährlich 2 Theatervorstellungen und ein Kränzchen zu veranstalten, dadurch den Sängern mehr Lust und Freude zum fleissigen Besuch der Gesangsübungen und auch mehr Anhänglichkeit zum Verein beizubringen. Dieser Antrag wurde von der  Generalversammlung einstimmig angenommen. Der Präses Herr Graf dankt den Mitgliedern des Vereines für ihre lebhafte Beteiligung.

In der Sitzung vom 15. Jänner 1885 wurde das Programm und der Tag für den Juxabend am 17. Feber festgesetzt und die Wahl eines Kassa- und Arrangirungs-Komitees vorgenommen.

Der Bericht der Sitzung vom 24. Feber 1885 und der schöne Erfolg des Juxabends wurde mit Vergnügen zur Kenntnis genommen. Der „Aranykör“ stellt das Ansuchen an unseren Verein, bei seinem Konzert mitzuwirken. Wurde beschlossen, 2 ungarische Chöre vorzutragen.

 

1886

 

Am 26. Dezember 1886 wurde die Generalversammlung abgehalten. Da es dem Verein in pekuniärer Beziehung schlecht geht, so leistet Herr Zech in großmüthiger Weise Verzicht auf seinen ausständigen Gehalt von fl. 200.-, hiefür wird ihm protocollarisch der Dank ausgesprochen. Auf Vorschlag des WahlKomitees wurden die Herren Max Graf zum Präses, Hugo Rieszer zum I. und Balthasar Muntean zum II. Vizepräses, in den Ausschuss die Herren

 Atzinger, Bach, Bedöházy, Schnabel, Dr. Kállai, Motsidlovszky, Stepan, Tenyér, Tribus, Petrovits und Wunder; in das Revisions-Komitee die Herren Hugo Rieszer, Peter Tenyér und Georg Petrovits gewählt. Das Präliminar des Jahres 1885 ergibt ein Defizit von fl. 124.- und verspricht der Chormeister Herr Zech durch außerordentliche Vorstellungen dieses Defizit einzubringen, jedoch müssen die Sänger die Gesangsübungen fleißiger als bisher besuchen, damit der Verein dadurch erhalten werden kann.

Herr Peter Tenyér stellt den Antrag, sich mit dem „Aranykör“ zu fusionieren und werden die Herren Graf, Zech und Rieszer als Komitee entsendet, um diese Angelegenheit anzubahnen und dem Ausschuss Bericht zu erstatten.

Der Präses stellt den Antrag zur feierlichen Begehung des 25-jährigen Vereins-Jubiläums. Es wird beschlossen, das Fest an den Pfingstfeiertagen abzuhalten und hiezu unsere Nachbarvereine einzuladen. Auf Antrag des Präses werden die Herren Carl Gassner und August Pummer zu Ehrenmitgliedern gewählt und soll die Überreichung der Ehrendiplome durch eine Deputation geschehen.

 

1887

 

In der Sitzung vom 7. Jänner 1887 wurden mehrere neue Mitglieder aufgenommen und wurde beschlossen, einen Juxabend am 19. Feber mit interessantem Programm abzuhalten, ferner ein Tableaux: die Photografien der ausübenden Mitglieder sammt Rahmen für den Verein anzuschaffen.

Die Sitzung vom 30. April brachte folgende Beschlüsse: Die Anschaffung von 40 Stück großen Jubiläum-Lyras in der Eisengießerei Anina zum Preise von fl. 3.60 per Stück. Mehrere Gesangvereine haben ihr Erscheinen beim Jubiläumsfest bereits angemeldet. Es wurde ein Bequartierungs-Komitee bestehend aus den Herren Balthasar Muntean, Hugo Bieszer und Mathias Atzinger gewählt.

In der Sitzung vom 17. Mai 1887 berichtet der Sekretär, dass sich 91 Sänger von verschiedenen Vereinen angemeldet haben und wurde zum Arrangierungs-Komitee-Obmann Herr Hugo Rieszer, zum Dekorations-Komitee-Obmann Herr Dr. Köváry, in das Empfangs-Komitee die Vereinsleitung delegirt und die offiziellen Toaste, durch den Ausschuss bestimmt.

 

Das 25-jährige Jubiläum.

Da das Protocoll sowohl über die Abhaltung des Jubiläums, als auch die Anzahl der hier gewesenen Gesangvereine fehlt, so war Herr Karl Wunder so freundlich, den Jahrgang 1887 seines „Orawitzaer Wochenblattes“ zur Verfügung zu steilen, aus welchem der Abschnitt dieses denkwürdigen Festes, des 25-jährigen Bestandes unseres Vereines, in die Geschichte einzuverleiben möglich war. Wir beginnen mit dem Festgruße unseres „Wochenblattes“ an die Sangesbrüder und Gäste aus der Feder des Redacteurs Herrn Karl Wunder vom 29. Mai 1887:

 „A dal egyesit, a zene nemesit!” „Willkommen!“ - Fröhliche, freudenvolle Festtage sind es, die heute beginnen. Ein um das hiesige gesellige Leben sich verdient gemachter Verein, der „Orawitzaer Musik- und Gesang-Verein“ begeht heute, morgen und übermorgen das Fest-Jubiläum seines 25-jährigen Bestandes und hat zu diesem sämtliche Nachbar-Vereine geladen. Mit Vergnügen folgten selbe auch dem Rufe, nach unserem Bergstädtchen zu kommen, um das Fest durch ihre Anwesenheit zu verschönern und zum echten und rechten Sängerfeste zu machen, zu einem Feste; an dem man sich der lauteren Fröhlichkeit und Brüderlichkeit hingibt, an dem man Sorgen und Kummer sein lässt und seinem Frohsinne durch das Lied Ausdruck verleiht, an dem man in herzlichster, ungezwungenster Weise Freundschaftsbande erneuert nnd anknüpft, mit einem Worte Eins ist in gegenseitiger Liebe und Wertschätzung.

Willkommen daher Ihr Sänger alle, die Ihr uns die Ehre Eurer Anwesenheit schenkt, wir empfangen Euch mit offenen Armen ! Willkommen, seid uns tausendmal gegrüßt! Wir bieten Euch unsere bescheidene Gastfreundschaft, was aber wertvoller: Ein Herz übervoll von Liebe und wahrer, aufrichtiger Freundschaft, die nie erkalten soll.

Mit vereinten Kräften und in Harmonie wollen wir nun unser Fest begehen und im Liede einig sein, treu unserem Wahlspruch: „Gesang einigt, Musik adelt“. Nochmals willkommen, Ihr Sänger von Nah und Fern, wir wünschen, dass Ihr die in unseren Mauern zu verbringenden Stunden im besten Wohlsein verleben und sich derselben nach Jahren noch angenehm erinnern möget! Hoch die Sänger!

Unsere Sängergäste wurden von Herrn Aladár Wahlner mit einem ungarischen Gelegenheitsgedichte begrüßt.

Zu diesem Jubiläum erschienen vier Vereine corporativ u. zw. der Pantschowaer, Orschowaer, Temeswarer Philharmonische und Weisskirchner Männer-Gesangverein und einige waren deputativ vertreten. Laut Programm wurden die Sänger von Herrn Balthasar Muntean empfangen und in ihre Quartiere geleitet. Zu Mittag wurde à la Karte gespeist, Nachmittag Ausflüge nach Marilla, Tschiklowa etc. etc. gemacht. Abends 8 Uhr war Commers im Schützengarten. Den eigentlichen Festtag bildete der 30. Mai. Vormittag ist die Generalprobe fürs Fest-Konzert im Theater. Mittag Festbanket im Schützengarten abgehalten worden, wobei die üblichen offiziellen Toaste von den Herren Muntean, Vrabetz und Strasser gesprochen wurden und ernteten die Redner von den Sängern rauschenden Beifall.

Punkt 7 Uhr Abends begann (mit Rücksicht auf das Kränzchen) das Festkonzert und wurden folgende Lieder mit ausgezeichneter Verve und Präzision gesungen:

l. „Kölcsey–Hymnus“ von sämtlichen Vereinen (150 Sänger);

2. „Schön Rothtraut“ vom Orschowaer Verein;

3. „Édes leánykám“, vorgetragen vom Temeswarer Philharmonischen Verein;

4. „Frühlingslied“ und „Der Wirthin Töchterlein“, vorgetragen von Herrn Ferdinand Koreck;

5. „Schweigen der Nacht“, aus der Oper „Der Schwur“, vom Pantschowaer Verein;

6. „Gute Nacht“ vom Weisskirchner Männergesangverein;

7. „Die Bitte“ vom Orawitzaer Musik- und Gesangverein

8. „Induló“, Massenchor, vorgetragen von sämtlichen Vereinen.

Dieses Konzert war in jeder Beziehung sehr gelungen. Der Beifall, welcher jedem einzelnen Liede folgte, war ein stürmischer und wollte gar kein Ende nehmen: alle Vereine sangen brav und vorzüglich, das Auditorium lauschte atemlos den Vorträgen und war ganz enthusiasmiert. Die Pantschowaer Sänger bekamen von ihren besonderen Verehrern einen Kranz gespendet. Nach Schluss des Festkonzertes wurde jedem Verein zum Andenken an das Jubiläum eine großo, schöne Lyra, in Anina erzeugt, überreicht.

Das Kränzchen war sehr zahlreich besucht und wurde Terpsichoren lebhaft bis zum Morgen gehuldigt.

Ein Teil der Sänger reiste morgens nach Hause, die Temeswarer, Orschowaer und Pantschowaer machten noch einen Ausflug nach Anina über Marilla und konnten hiebei unsere entzückend schöne Gebirgsgegend nicht genug bewundern. In Anina wurde das Eisenwerk besichtigt und dann gegenseitig mit dem Rufe auf Wiedersehen herzlichst Abschied genommen.

Nur die Pantschowaer Sänger blieben noch in unserer Mitte. Ihnen zu Ehren wurde noch eine Abschiedsfeier im Schützengarten arrangirt, bei der es lebhaft und lustig herging. Es wurde gesungen, getrunken, gescherzt, gelacht, getanzt, Toaste wurden gehalten, Couplets vorgetragen, in welchen besonders Herr Mergl aus Pantschowa sich hervortat.

Die lieben Pantschowaer verließen uns erst am l. Juni morgens und reisten über Baziasch nach Hause. Mit dieser Abreise hatten die schönen fröhlichen Stunden, die wir mit unseren freundlichen Sangesbrüdern aus Temeswar, Pantschowa, Weisskirchen und Orschowa verbrachten, ein Ende erreicht.

Im großen Ganzen können wir diese Tage als ein gelungenes Freudenfest für Orawitza nennen, ein Fest, welches Einigkeit, guter Wille und gegenseitige Freundschaft zu Stande gebracht, das fortleben wird in der Erinnerung aller Teilnehmer. Hier sei auch der Dank unseren Mitbürgern abgestattet für die in so reichem Masse dem Verein zu Teil gewordene Unterstützung.

In der Sitzung vom l. Dezember 1887 wurde folgender Beschluss gefasst: Am Sylvesterabende eine Unterhaltung zu geben.

Bei der Generalversammlung vom 17. Dezember 1887 wurden Herr Julius Schnabel zum Vorsitzenden und die Herren Dr. Kállai, Georg Király, Hugo Rieszer und Georg Petrovits ins Wahl-Komitee gewählt.

 

1888

 

Der Vorsitzende des Wahl-Komitees beantragt, der Generalversammlung folgende Vereinsleitung für das Jahr 1888 zu wählen u. zw. die Herren Josef Mayer zum Präses, Balthasar Muntean zum I. und Georg Petrovits zum II. Vizepräses, ferner die Herren Redlein zum Kassier, Anton Weigl zum Archivar, Johann Popa zum Sekretär; in den Ausschuss wurden folgende Herren gewählt: Math. Atzinger, Josef Bedöházy, Peter Demetrovits, Max Graf, Andreas Horváth, Dr. Emanuel Kállai, Ernest Motsidlovszky, Hugo Rieszer, Julius Schnabel, Peter Tenyér, Árpád Tribus.

Herr Julius Schnabel beantragt, dem Herrn Max Graf für seine langjährigen Verdienste um den Verein den Dank zu Protocoll zu nehmen. Wird einstimmig angenommen.

Herr Dr. Kállai beantragt, dem Vorsitzenden Herrn Julius Schnabel für die taktvolle Leitung der Generalversammlung den Dank zu votiren. Wurde einstimmig zum Beschluss erhoben.

In der Ausschusssitzung vom 29. Feber 1888 meldete der Präses Herr J. Mayer den Eintritt von 19 Mitgliedern an. Derselbe berichtet über den letztabgehaltenen Sylvesterabend, welcher einen Reinertrag von fl. 96.16 dem Verein einbrachte, ferner berichtet der Präses, dass eine Wiener Firma noch vom Jahre 1880-81 für geliehene Musikalien einen Betrag von fl. 71.30 bekommt. Wird dem Revisions-Komitee unter Einbeziehung des Chormeisters zur genauen

Überprüfung zugewiesen.

Am 18. Mai 1888 wurde eine ausserordentliche Generalversammlung abgehalten. Da der Präses Herr Josef Mayer übersiedelte, wurde Herr Balthasar Muntean zum Präses und Herr Karl Kanz zum Vizepräses einstimmig gewählt und dem abgetretenen Präses Dank votiert.

Der Präses stellt die. Anfrage, ob die Sänger der Feierlichkeit des Pantschowaer Gesangvereines corporativ oder deputativ beiwohnen wollen. Es wurde beschlossen, eine Sänger-Deputation zu dem Feste des Pantschowaer Gesangvereines am 20. August 1888 zu entsenden.

Herr Peter Demetrovits erneuert den schon früher beschlossenen Antrag, einen Percentsatz von den künftighin zu gebenden Konzerten für einen Sänger-Reisefond in Abzug zu bringen. Dieser Antrag wurde angenommen.

In der Sitzung vom 27. October 1888 zeigt der Vorsitzende Herr B. Muntean den Austritt mehrerer Vereinsmitglieder, den Rücktritt des Vizepräses Herrn Karl Kanz, sowie auch den des Kassiers Herrn Redlein, wegen Übersiedlung nach Anina an, übergibt die Rechnungen zur Überprüfung dem Revisions-Komitee und wurde beschlossen, einen Kassier-Stellvertreter zu wählen. Indessen wurde der Präses betraut, die Rechnungen weiter zu führen.

Herr Chormeister Zech beantragt, einen Gesangs-Cursus für Mädchen möglichst bald zu eröffnen. Wurde beschlossen, pro Person fl. l.- als monatlichen Beitrag für den Gesangsunterricht, zahlen zu lassen.

 

1889

 

Am 26. Jänner 1889 wurde die ordentliche Generalversammlung abgehalten und als Vertrauensmänner folgende Herren gewählt: Josef Vrabetz als Obmann. Peter Tenyér, Georg Petrovits. Franz Zech, Peter Timáry, Emil Weigl und Arpád Tribus. Nach 10 Minuten erschien die Wahlkommission und beantragte, folgende Herren in die Vereinsleitung zu wählen: Josef Kellermann zum Präses, Georg Petrovits zum I. und Peter Demetrovits zum II. Vizepräses, Emil Weigl zum Kassier, Anton Weigl zum Archivar. Adolf Gross zum Sekretär, ferner M. Atzinger, Josef Bedöházy, Andreas Horváth, Franz Grau, Dr. Em. Kállai, Ernest Motsidlovszky, Balth. Muntean, Johann Popa, Julius Schnabel, Hugo Rieszer, Peter Tenyér und Arpád Tribus in den Ausschuss.

Der Vorsitzende beantragt, dem Herrn Muntean für seine Mühewaltung als gewesener Präses den Dank zu Protokoll zu nehmen. Wird einstimmig angenommen. Das Präliminar für das Jahr 1889 wird folgendermassen festgestellt: Einnahmen an Mitgliederbeiträgen fl. 240.-, für Juxabend und Konzerte fl. 120.-, Summa fl. 360.-. An diversen Ausgaben fl. 294.-, so bliebe ein Reinertrag von fl. 66.-, man hofft aber einen größeren Reinertrag pro 1889 bei guter Leitung zu erzielen.

In der Sitzung vom 31. Jänner 1889 wurde ein Komitee zur Anwerbung von Sängern exmittiert, und die Herren Emil Weigl, Peter Demetrovits und Arpád Tribus hiezu gewählt, ferner ein Komitee delegiert, um die Herren Vrabetz und Petrovits zu bewegen, eine Musikabtheilung im Vereine wieder zu gründen. Gleichzeitig wurde ein Komitee fürs Arrangement des Juxabendes, bestehend aus den Herren Josef Kellermann, Georg Petrovits und Franz Zech gewählt.

In der Sitzung vom 7. März 1889 beantragt der Präses Herr Kellermann, die Forderung der Firma Rébay & Robicsek in Wien durch die Intervention des Herrn Josef Mayer in Raten abzuzahlen, um endlich diese Schuld los zu werden, ferner berichtet der Vorsitzende über das Resultat des Juxabends. Einnahme fl. 134.60., Ausgaben fl. 67.50. Reinertrag fl. 67.10. Der Präses beantragt die Creirung einer Musikabtheilung. Wird angenommen.

In der Sitzung vom 20. März erklärte Hr. Petrovits, dass er bereit ist, mit einer Musikabteilung dem Verein beizutreten, jedoch müsste dem Musiklehrer Herrn Klier ein Honorar durch Sammlungen von mindestens fl. 12.- per Monat gesichert werden. Dieser Antrag wurde angenommen.

Herr Petrovits stellt auch einstweilen sämtliche Instrumente dem Vereine zur Verfügung, worüber ein Verzeichniss angelegt und für die Musik-Abteilung ein separates fachmännisches Komitee gewählt wird, an dessen Spitze der jeweilige Vizepräses zu stehen hat. Ferner werden auch die nötigen Noten angeschafft und besorgt das Musik-Komitee die Vermehrung der Mitglieder für die Musikabteilung.

Die Zusammenstellung der Programme für die Konzerte, Liedertafeln und sonstigen Vereins-Produktionen haben beide Abteilungen zu beschliessen und dem Ausschuss zu unterbreiten. Der Antrag des Herrn Petrovits wird dankend angenommen und gleich zur praktischen Ausführung seines Antrages geschritten, indem Herr Präses Kellermann die Oberleitung des Vereines übernimmt. Der Präses berichtet, dass der Verein von der „Szegedi Dalárda“ zum Landes-Sängerfest vom 15. bis 19. August eingeladen wurde, ferner hat der Budapester Landes-Sängerbund den Verein eingeladen, dem Bunde beizutreten. Herr Georg Petrovits macht die Mitteilung, dass Herr Alois v.-Szabó seinen großen Saal dem Verein unentgeltlich überlässt. Wird dankend angenommen.

In der Sitzung vom 28. Mai 1889 berichtet der Kassier Herr Emil Weigl, dass die letzte Liedertafel eine Einnahme von fl. 51.50 und Ausgaben von fl. 20.90 auswies, daher einen Reinertrag von fl. 30.60 ergab. Für die Überlassung des Schützengartens zu den Vereinsliedertafeln wird dem Schützenverein schriftlich der Dank zugesendet. Der Präses beantragt, den Herren Funke und Smicheus für ihre freundliche Mitwirkung bei der letzten Sommerliedertafel den Dank protokollarisch auszusprechen. Wird einstimmig angenommen. Herr Julius Schnabel stellt den Antrag, Herrn Zech zu ersuchen, wenn möglich eine Operette mit unseren Kräften zu geben. Der Chormeister Herr Zech antwortete, er wird darauf hinstreben, eine Operette zu geben, dass aber vorläufig nicht hinreichend Kräfte vorhanden sind, jedoch beim Eintreten von hinreichenden Sängerinen er sofort dazu schreiten wird. Operetten zu arrangiren. Dem Herrn Musiklehrer Klier wird sein ruckständiger Gehalt ausbezahlt.

 

1890

 

Der Präses Herr Kellermann berichtet in der Sitzung vom 14. Jänner 1890, dass mehrere neue Mitglieder eingetreten. Es wurde beschlossen, den Juxabend am 15. Feber 1890 abzuhalten und folgende Musikalien dazu angeschafft: l. Juxpolka von Storch, 2. Frühlingsglocken, Festmarsch von Dertenberger, 3. Lorle im Schwarzwalde, 4. Kindersymphonie von Haydn, für Damen. Ferner wurde beschlossen, die Generalversammlung am 19. Jänner im Wochenblatt anzukündigen und selbe am l. Feber 1890 abzuhalten.

In der Generalversammlung vom l. Feber 1890 wurden folgende Beschlüsse gefasst: Die Vereinsleitung tritt zurück und wird eine Wahlkommission gewählt aus folgenden Herren: Andreas Horváth als Vorsitzender, Zech, Petrovits, Emanuel Weigl, Julius Grau, Franz Glaser; nach Berathuug des Wahlkomites wurden folgende Herren zur Vereinsleitung gewählt: Mathias Atzinger zum Präses, Alois v. Szabó Vizepräses, Emanuel Weigl v. Blauenstein zum Kassier, Balthasar Bastius Schriftführer, Alfred Mann zum Archivar und in den Ausschuss folgende Herren: Andreas Horváth, Dr. Kállai, Franz Grau, Balth. Muntean, Julius Schnabel, Petrovits, Anton Weigl v. Blauenstein, Franz Glaser, Constantin Pastilla, Anton Végh und Balthasar Bastius.

Zu Revisoren der Rechnungen pro 1889 wurden die Herren Andreas Horváth und Julius Grau gewählt. Herr Horváth beantragt, dem Herrn Alois v. Szabó für sein dem Verein seit länger als ein Jahr umsonst überlassenes Lokal, so auch dem Schützenverein für die freie Überlassung und Gratisbeleuchtung des Tanzplatzes und der Veranda den Dank schriftlich zuzusenden und auch zu Protokoll zu nehmen. Wird einstimmig angenommen.

In der Sitzung vom 17. April 1890 berichtet der Kassier Herr v. Blauenstein, dass die Gesammteinnahme des Juxabends fl. 137.85 betrug, ab hievon an Ausgaben fl.65.53 bleibt ein Reinertrag von fl. 72.22, was zur Kenntnis genommen wurde. Es berichtet auch der Präses, dass die Schuld Robicsek vollkommen geebnet ist. Ein Missverständniss mit dem „Aranykör“ wurde durch Herrn Horváth ausgetragen.

 

1891

 

Vom 17. April 1890 bis zum 12. Feber 1891 wurde entweder keine Ausschusssitzung abgehalten, oder fehlen die Protocolle. Der VereinsKassier Herr Emanuel Weigl v. Blauenstein berichtet in der Ausschussitzung vom 12. Feber 1891, dass die Brutto-Einnahme des letzten Juxabends fl. 149.60, die Ausgaben fl. 65.86 betrugen, daher ein Reinertrag von fl. 85.74 blieb. Es wurde dem Präses Herrn Mathias Atzinger für sein ökonomisches Gebahren im Interesse des Vereines der Dank votiert und beschlossen, am 21. Feber die Generalversammlung abzuhalten.

Die Generalversammlung vom 21. Feber 1891 war zahlreich besucht und eröffnete selbe der Präses Herr Atzinger. Der Rechenschaftsbericht wird verlesen und zur Kenntnis genommen, auch der Kassa- und Revisions-Komitebericht. Nachdem das Wahlkomitee aus den Herren Andreas Horváth als Obmann und Julius Várady, Friedrich Bach, Hugo Rieszer, Franz Glaser, Weigl und Alois Szabó sich konstituierte und sich zurückgezogen, um über die Wahl der neuen Vereinsleitung schlüssig zu werden, beantragte der Vorsitzende folgende Herren in die Vereinsleitung zu wählen: zum Präses Herrn Moritz Richter, Mathias Atzinger zum Vizepräses, Weigl v. Blauenstein zum Kassier, Czerminger Alfred zum Sekretär, Alfred Mann zum Archivar und Sigmund Woth zum Vizearchivar, ferner in den Ausschuss die Herren Alois v. Szabó, Julius Várady, Franz Grau, Andreas Horváth, Ernest Motsidlovszky, Friedrich Bach, Hugo Rieszer, Dr. Emanuel Kállai, Julius Widhalm, Johann Popa, Dr. Alexander Köváry und Robert Smicheus, zu Rechnungs-Revisoren wurden die Herren Andreas Horváth, Julius Grau, Dr. Georg Scheda und Franz Grau gewählt.

Der neu gewählte Präses Herr Richter dankt für seine Wahl und verspricht sein Möglichstes für den Verein zu leisten, jedoch erbittet er sich auch die Unterstützung des Ausschusses, der Sänger und der Vereinsmitglieder. damit, der Verein wieder einen Aufschwung nehmen soll. Der Ausschuss und die Sänger versprechen, ihn lebhaft zu unterstützen, da sie sich freuen, einen solchen Präses zu haben.

Herr Andreas Horváth wiederholt den schon längst von mehreren Ausschussmitgliedern gehegten Wunsch, das ungarische Lied mehr zu pflegen und verspricht der Präses, am 15. März bei der Festvorstellung des „Aranykör“ den „Hymnus“ und das „Szózat“ zur Aufführung gelangen zu lassen. Nachdem Herr Richter die Sänger zum pünktlichen Erscheinen zu den Gesangsproben und eifriger Mitwirkung angeeifert hatte, wurde die Generalversammlung geschlossen.

In der Ausschusssitziing vom 26. August 1891 übergab der Präses Herr Richter die Leitung des Vereines an den Vizepräses Herrn Atzinger. da er einen 6-wöchentlichen Urlaub zur Erholung seiner Gesundheit antreten muss. Der Kassier erstattet Bericht über den Erfolg der drei Liedertafeln, von welchen ein Reinertrag von fl. 49.04 verblieb. Herr Andreas Horváth gab seiner Freud über dieses günstige Resultat Ausdruck, da die Liedertafeln meistens ein Defizit brachten.

Es entspinnt sich nun eine Debatte wegen dem Entrée der Schützenvereins-Mitglieder, ob selbe bei den Vorstellungen des Musik- und Gesangvereines das Entrée zu zahlen haben. Deshalb ergeht eine Zuschrift an das Präsidium des Schützenvereins, um diese Angelegenheit zu klären, da doch der Musik- und Gesangverein ein anderer Körper und berechtigt ist, ein Entrée zu nehmen, zumal es allen bekannt ist, dass der Schützengarten von 8 Uhr abends nicht mehr von den Mitgliedern des Schützenvereines besucht wird und die Vereinsleitung den Schützengarten dem Musik- und Gesangverein in freundlicher und collegialer Weise zur Verfügung stellte, daher bei festlichen Gelegenheiten Jedermann Entrée zu zahlen hat.

Die Bürgerschul-Kommission gestattet (auf Intervention des Herrn Zech), dass die Proben unserer Sänger im Saale der Bürgerschule abgehalten werden dürfen. Dieses freundliche Anerbieten wird dankend angenommen.

In der Sitzung, vom 2. October 1891 berichtet der Vizepräses, dass der Präses Herr Richter leider seine Abdankung eingereicht hat, was mit Bedauern vom Ausschuss zur Kenntnis genommen wurde, zumal der Verein an Herrn Richter, welcher für den Verein mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln sehr eifrig und mit Hingebung wichtige Dienste leistete und in dieser kurzen Zeit faktisch den Verein wieder zum Aufschwung brachte, viel verliert.

 

1892

 

Am 25. Jänner 1892 wurden im „Kronsaal“ unter dem Vorsitz des Vizepräses Herrn Atzinger folgende Beschlüsse gefasst: Der Schriftführer Herr Czerminger erstattet den Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres, welcher sehr interessante Daten enthält und dann berichtet der langjährige bewährte Kassier Herr Weigl v. Blauenstein den Kassabericht, welcher eine Einnahme von fl. 524.- und an Ausgaben fl. 396.71 kr., daher einen Kassarest von fl. 127.30 kr. auswies. Dieser Bericht wurde mit Dank für den Kassier zu Protokoll genommen und beschlossen, die ausständigen Mitgliedsbeiträge energisch einzukassieren, um auch die aussenstehenden Schulden des Vereines zu ebnen.

Die Vereinsleitung legt ihr Mandat nieder, zum Vorsitzenden ad hoc wird Herr Andreas Horváth gewählt und in die Kandidations-Kommission folgende Herren exmittiert: Atzinger, Bastius, Glaser, Pavlovits, Saruga und Weigl. Nach Beratung der Wahlkommission beantragte der Vorsitzende folgende Vereinsleitung: Zum Präses Herr Mathias Atzinger, zum Stellvertreter Herr Franz Grau und in den Ausschuss die Herren: Bach, Horváth, Dr. Köváry, Motsidlovszky, Muntean, Dr. Scheda, Glaser, Löschardt Peitl. Regner, Bastius und Smicheus.

Herr Horváth beantragt ferner, den Herrn Zech zum Chormeister, Emanuel v. Weigl zum Kassier, Mann und Woth zu Archivaren und Czerminger zum Schriftführer zu wählen. Hierauf begrüsst Herr Horváth die neugewählte Vereinsleitung. Herr Atzinger dankt im Namen der Vereinsleitung für das Vertrauen, mit der Versicherung, den Verein wieder zur Blüte zu bringen, in der er vor Jahren gestanden. Es verpflichten sich sämtliche anwesende Sänger mit Handschlag, ihren Vereinspflichten zu entsprechen und die Gesangsübungen fleißig zu besuchen.

Zu Rechnungs-Revisoren wurden die Herren Andreas Horváth und Johann Popa gewählt. Herr Zech dankt für die ehrenhafte Erwähnung im Rechenschaftsbericht, sowohl für seine, als auch für die Verdienste seiner Fräulein Tochter und verspricht für den Verein sein Möglichstes zu leisten.

Der Sekretär Herr Czerminger beantragt im Namen der Sänger, anstatt 4 nur 3 Liedertafeln jährlich abzuhalten, als 4. Liedertafel soll der Sylvesterabend, welcher jedes Jahr abgehalten wird gelten. Da die Statuten diesbezüglich keine Bestimmung enthalten, so wird der Antrag angenommen.

In der Ausschusssitzung vom 10. Mai 1892 berichtet der Präses, dass Herr Czerminger als Sekretär schriftlich seinen Rücktritt, wegen Versetzung als Beamter anzeigte und wurde sofort an seine Stelle Herr Bastius gewählt und Herrn Czerminger der Dank für seine Mühe übermittelt. Auch Herr Zech kündigt schriftlich seinen Rücktritt als Chormeister. Diese Kündigung wird mit Bedauern zur Kenntnis genommen und Herrn Zech für seine langjährigen Dienste schriftlich der Dank zugesendet, als auch zu Protokoll genommen.

Da der Präses auf ärztliches Anraten einen Kurplatz besuchen muss, so übergiebt er seine Agenden dem Herrn Grau und ersucht zugleich die gegenwärtigen Sänger und Ausschussmitglieder, die internen Angelegenheiten des Vereines zu besorgen, was zur Kenntnis genommen wurde.

 

1893

 

In der Ausschusssitzung vom 26. April 1893 bringt der Präses Herr Atzingcr zur Kenntnis, dass Herr Johann Salaba seit dem 15. Jänner 1893 zum Chormeister engagiert wurde, mit dem monatlichen Gehalt von fl. 15.-. Wird mit Vergnügen zur Kenntnis genommen. Der Präses beantragt, mehr Gewicht auf die Anwerbung von Sängerinen zu verwenden und für den Gesangsunterricht von Mitgliedertöchter fl. l.- und von Nichtmitgliedern fl. 1.50 per Monat einzuheben. Diese Einkünfte sind dem Chormeister zu überlassen. Herr Weigl beantragt, einen Aufruf an die hiesigen Bewohner in dem „Orawitzaer Wochenblatt“ ergehen zu lassen, damit sie ihre Kinder in die Gesangs-Schule zum Unterricht einschreiben mögen. Der Präses wird den Aufruf einrücken lassen. Es wird ein ständiges Vergnügungs-Komitee gewählt, welches dem Ausschuss für Produktionen und Konzerte Vorschläge zu machen hat und zum Obmann dieses Komitees Herr Salaba gewählt.

Präses Atzinger beantragt, den Herrn Oberverwalter Heny zum Protektor zu wählen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen und eine Deputation entsendet, Genannten zu bitten, die Protektorstelle anzunehmen.

Herr Oberverwalter Heny nahm die Protektorstelle bereitwillig an. Herr Salaba beantragt, da jetzt eine sehr schwache Beteiligung an den Sitzungen zu verzeichnen ist, nur solche Herren in den Ausschuss zu wählen, welche Anhänglichkeit und Eifer für den Verein bekunden. Der Präses beantragt, der gräflichen Familie Ferdinand v. Bissingen-Nippenburg für die anlässlich der Beerdigung des verstorbenen Herrn Grafen für die Absingung der Trauerchöre gespendeten fl. 20.- den Dank zu votiren. Unserem Mitgliede Herrn Mann wurde für gespendete Noten der Dank abgestattet.

Am 13. Mai 1893 wurde erst die Generalversammlung abgehalten und folgende Beschlüsse gefasst: Nach Verlesung des Rechenschaftsberichtes, welcher zur Kenntnis genommen wurde, brachte der Kassier die Kassagebahrung vom Jahre 1892 zur Verlesung, welche an Einnahmen fl. 334.50, an Ausgaben fl. 304.58, daher einen Kassarest von fl. 29.92 und separat für den Reisefond fl. 12.44, in Summa fl. 42.36 auswies. Nachdem die Voreinsleitung zurücktrat, wurden folgende Herren in die Kandidations-Kommission gewählt: Rud. Scholl, Blauenstein, Glaser, Grau, Bastius. Nach einigen Minuten der Beratung schlug der Obmann Herr Scholl folgende Vereinsleitung der Generalversammlung zur Wahl vor und zwar die Herren Mathias Atzinger zum Präses, Franz Grau, Vizepräses, Frau v. Zeh zur Vizepräsidentin für die Sängerinnen-Abteilung und in den Ausschuss die Herren Johann Heny als Protektor, Moritz Richter, Timáry, Muntean, Salaba, Scholl, Patziger, Saruga, Glaser, Weigl v. Blauenstein, Smicheus, Bastius. Zum Kassier wurde gewählt Herr Emanuel Weigl, zum Seerctär Herr Alfred Mann, zu Archivaren die Herren Angster und Regner. Zu Rechnungs-Revisoren die Herren Timáry und Jung. Herr Cucu stellt den Antrag, dem Vorsitzenden den Dank zu votiren, ferner die Einführung einer Hausordnung für den Herrn Chormeister und Für die Sänger. Der Herr Archivar möge ein neues Inventar verfassen und der Herr Kassier das Vermögen des Vereines zusammenstellen. Ferner mögen die in den Ausschuss Gewählten von ihrer Wahl verständigt werden. Diese Anträge wurden angenommen und die Generalversammlung geschlossen.

In der Ausschusssitzung vom 20. Juli 1893 wurde das Generalversammlungs-Protokoll authentiziert. Herr Mann dankt von der Sekretärstelle ab, da er verhindert ist, selbe zu führen und wurde Herr Glaser an seine Stelle gewählt. Präses beantragt, ein Collektionsgesuch von sämtlichen Sängern unterschreiben zu lassen, damit die Herren Sänger ihrer Obligenheit pünktlich entsprechen. Wird angenommen. Das Archiv wird von den Herren Angster und Regner vollständig gesichtet und ein Evidenzbuch darüber angelegt. Herr Josef Schäffer wird als ausübendes Mitglied aufgenommen. Der Vereins-Präses berichtet. dass der Oberverwalter Herr Johann Heny die Protektorstelle mit der Versicherung angenommen, dass er für den Verein zu jeder Zeit lebhaft einstehen und sein Möglichstes leisten wird.

Zum Obmann des Vergnügungs-Komitees wurde wieder Herr Salaba. gewählt, für Anschaffung von neuen Noten fl. 17.50 bewilligt und beschlossen, sämtliche Noten des Vereines mit der Vereins-Stampiglie zu versehen.

Anlässlich des Sängerausfluges nach Anina-Steierdorf wurde den beiden Vereinen für den schönen und herzlichen Empfan-und die brüderliche Gastfreundschaft der Dank votiert und schriftlich zugesendet.

In der Sitzung vom l. September 1893 bringt der Präses zur Kenntnis, dass der hier weilende Präses des Lugoscher Gesangvereines Herr v. Sulyok versprach, in dem am 7. September in Aussicht genommenen Konzerte zu Gunsten des hiesigen Frauenvereines mitzuwirken. Wurde zur Kenntnis genommen, mit dem Bemerken, dass der Reinertrag des Konzertes unter dem Frauen- und Gesangvereine geteilt wird. Herr Richter meint, unser Verein sei in erster Linie dazu berufen, das Arrangement dieses Konzertes zu übernehmen und wurden die Herren Richter und Atzinger gewählt, sich mit Herrn Sulyok ins Einvernehmen zu setzen.

In der Sitzung vom 9. November 1893 wurde eine Zuschrift des Theater-Casino-Vereines verlesen, in welcher um die Mitwirkung bei der feierlichen Eröffnung unseres schön renovierten Theaters angesucht wird. Mit Vergnügen zur Kenntnis genommen. Herr Chormeister meint, dass wohl die Zeit kurz wäre. etwas Neues aufzuführen, jedoch wurde ihm auf sein Ansuchen Herr Richter zur Seite gegeben, um die Festsetzung eines Programms zu bestimmen.

Am 5. December 1893 machte der Präses Herr Atzinger die erfreuliche Mittheilung, dass die langjährige Schuld von fl 60- in der Sparkassa nun vollständig bezahlt wurde. Diese Mitteilung ist dankend zur Kenntnis genommen worden. Ausschussmitglied Herr Richter hebt die Verdienste des Präses Herrn Atzinger und des Chormeisters Herrn Salaba für den Verein hervor und beantragt beiden den Dank zu Protokoll zu nehmen. Der Dank wurde zum Beschlusse erhoben. Ferner wurde beschlossen, ein Konzert im Theater am 16. December zu geben. Mit den Einladungen wurde der Schriftführer Herr Glaser betraut. Selbe sind unter Couverts sowohl an Mitglieder als Nichtmitglieder zu versenden. In das Ordnungs- und Empfangs-Komitee wurden die Herren Peitl und Regner gewühlt. Herr Chormeister Salaba dankt in schönem Vortrag dem Herrn Forstmeister Richter für seine Hingebung und Ermöglichung solch gediegener klassischer Konzerte zu Gunsten des Vereines. Dieser Dank wurde mit einem herzlichen Éljen auf Herrn Richter von sämtlichen Anwesenden aufgenommen und zu Protokoll genommen.

 

1894

 

Am 17. Feber 1894 brachte der Vizepräses Herr Grau zur Kenntnis, dass Herr Atzinger wegen Kränklichkeit seine Demission als Präses einreichte. Diese Mitteilung wurde mit Bedauern zur Kenntnis genommen und mit der Weiterleitung des Vereines Herr Grau betraut. Herr Salaba stellt den Antrag, einen schriftlichen Dank dem Herrn Atzinger für seine ausgezeichneten Dienste, welche er dem Verein leistete, durch eine Deputation zu überreichen. Damit wurden die Herren Salaba und Glaser betraut. Mehrere Eintrittsanmeldungen wurden angenommen.

Die nächste ordentliche Generalversammlung wurde am 10. März 1894 abgehalten und folgende Beschlüsse gefasst: Der Vorsitzende Vizepräses Herr Franz Grau begrüßt die Anwesenden, dankt für ihr zahlreiches Erscheinen. Hernach wurde vom Schriftführer der Rechenschaftsbericht, vom Kassier der Kassabericht des abgelaufenen Jahres verlesen und zur befriedigenden Kenntnis genommen. Herr Forstmeister Richter stellt den Antrag, den gewesenen Präses Herrn Atzinger in Folge seiner vielen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied zu wählen. Dieser Antrag wurde einstimmig und mit Beifall angenommen und gleichzeitig die Vereinsleitung betraut, das Ehren-Diplom ausstellen zu lassen. Ferner beantragt Herr Richter, Herrn Salaba für seine Verdienste den Dank zu Protokoll zu nehmen, so auch allen Funktionären für ihren Eifer und Fleiß den Dank auszusprechen. Wurde von der Generalversammlung einstimmig angenommen. Herr Cucu beantragt, auch dem Herrn Richter für seine dem Verein geleisteten, unzähligen Verdienste den Dank zu Protokoll zu nehmen. Wurde mit Éljen angenommen.

Der Vizepräses Herr Grau dankt für das Vertrauen und tritt samt den Funktionären und dem Ausschuss zurück. Es wurde nun ein Wahl-Komitee nominirt und Herr Julius Schnabel zum Obmann, zu Mitgliedern folgende Herren gewählt: Franz Grau, Moritz Richter, Timáry, Woth, Salaba. Nach kurzer Berathung des Wahl-Komitees beantragte der Vorsitzende Herr Schnabel folgende Herren in die Vereinsleitung zu wählen: Dr. Georg Scheda zum Präses, Franz Grau zum Vizepräses, Frau Anna G. Zeh zur Vizepräsidentin für die Sängerinnen-Abteilung, Herr Johann Heny zum Protektor und in den Ausschuss folgende Herren: Richter, Muntean, Schnabel, Timáry, Salaba. Scharpff, Regner, Scholl. Bastius, Smicheus, Glaser. Hedbawny, Seitz und Peitl.

Herr Dr. Scheda dankt für das Vertrauen, verspricht das in ihm gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen und für den Verein das Möglichste zu leisten. Herr Schnabel dankt für das Vertrauen als Wahl-Obmann und tritt den Vorsitz dem neu gewählten Präses Herrn Dr. Scheda ab, Herr Dr. Scheda übernimmt den Vorsitz und schlägt in das Revisions-Komitee folgende Herren vor: Peter Timáry. Seitz und Scharpff. Zur Authentikation des Generalversammlungs-Protokolles wurden die Herren Schnabel und Cucu gewählt.

Herr Julius Schnabel beantragt, dass ein Komitee gewählt werden möge, um neue unterstützende und wirkende Mitglieder für den Verein anzuwerben, so auch Operetten aufzuführen, da selbe seiner Erfahrung gemäß hier immer volle Häuser brachten und für den Verein die besten Einnahmen bringen werden. Diese Anträge wurden einhellig angenommen.

Herr Moritz Richter stellt den Antrag, dass der Verein in Zukunft sowohl mit dem „Aranykör“, als auch mit dem Theater-Casino-Verein auf halben Reinertrag zusammen Vorstellungen im Theater geben soll, da solche vereinte Produktionen eine größere Einnahme erzielen dürften und beim Publikum mehr Anklang finden werden.

Der Chormeister Herr Salaba beantragt, den Rechenschaftsbericht in dem „Orawitzaer Wochenblatt“ zu veröffentlichen und stellt die Anfrage, ob das Vergnügungs-Komitee, dessen Obmann er ist, weiter funktioniren soll? Die Generalversammlung beschließt, dass das Vergnügungs-Komitee weiterbestehen möge. Herr Salaba beantragt ferner, dem Herrn Rebernigg für seine aufopfernde Mühe den Dank zu Protokoll zu nehmen, was einstimmig angenommen wird.

In der am 17. März abgehaltenen Ausschusssitzung wurde das Generalversammlungsprotokoll authentiziert und auf Antrag des Präses Herrn Dr. Scheda folgende Funktionäre gewählt: Herr Emanuel Weigel v. Blauenstein zum Kassier, Herr Richard Seitz zum Sekretär, Herr Johann Regner und Herr Josef Angster zu Archivaren.

In der Sitzung vom 14. April wurde auf Antrag des Präses beschlossen, das Ehren-Diplom dem Herrn Atzinger Sonntag den 15, April durch folgende Herren zu überreichen und zwar Dr. Scheda, Timáry, Scharpff, Salaba uud Seitz. Ferner meldete der Vorsitzende mehrere neu eintretende Mitglieder an. Es wurden noch folgende Beschlüsse gefasst und zwar zu Pfingsten im Theater ein Konzert zu geben. Herrn Scholl wurde für die künstlerische Ausfertigung des Diploms für Herrn Atzinger der Dank votiert. Ferner stellte Herr Salaba die Anfrage, ob der Verein über den Sommer in den Schützengarten übersiedeln wird? Schließlich beantragt der Chormeister, für den in Verlust geratenen Fahnen-Traggürtel einen neuen anzuschaffen.

Der Präses Herr Dr. Scheda berichtet in der Sitzung vom 5. Mai. dass der Aninaer Gesangverein sich anfragte, ob sie uns an den Pfingstfeiertagen einen Besuch machen können? Es wurde beschlossen, unsere Aninaer Sangesbrüder mit Vergnügen zu empfangen und ein Vergnügungs-Programm einem Komitee zur Ausarbeitung zu übergeben, ferner von dem geplanten Konzert im Theater in Folge dieses Besuches abzugehen. Die Aninaer Sangesbrüder wurden feierlichst empfangen und ihnen zu Ehren der Schützengarten, wo die Empfangsfeierlichkeiten stattfanden, schön decorirt, ferner wurde um diese Festlichkeit zu erhöhen, die Regiments-Capelle von Weisskirchen engagiert und ein Banket, nachmittags Konzert, abends ein Kränzchen abgehalten, welche Vergnügungen sehr animiert und zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen sind, da das zahlreich anwesende Publikum sich aufs Beste unterhielt. Es wäre eine Übergehung in der Geschichte unseres Vereines, die Ehrung des Aninaer Brudervereines, welcher auch unsere Sänger seinerzeit in Anina festlich empfing und gastfreundlich behandelte, hier nicht zu registrieren.

In der Sitzung vom 9. Juni berichtet der Präses, dass die Hälfte des Reinertrages des im Theater am 2. Juni gegebenen Konzertes dem Theater-Casino-Verein zugeführt wurde. Mehrere Beitrittsanmeldungen wurden angenommen. Der Vorsitzende berichtet, dass der Temeswarer Dalkör unseren Verein zu seinem 12-jährigen Jubiläum eingeladen hat. Da jedoch am selben Tag unser Nachbarverein sein 25-jähriges Jubiläum feiert, so wird beschlossen, in corpore nach Steierdorf zu fahren und dem Temeswarer Dalkör schriftlich zu gratulieren. Herr Schnabel beantragt, falls der Schützenverein im Verlauf des Sommers kein Fest im Schützengarten abhalten sollte, so möge der Musik- und Gesangverein ein solches geben und überreicht zu diesem Zwecke dem Präses Herrn Dr. Scheda ein geeignetes Festprogramm zur Durchsicht. Zur Abhaltung einer Liedertafel wurde dem Chormeister die Bestimmung der Zeit überlassen.

In der am 24. August 1894 abgehaltenen Sitzung berichtet der Chormeister Herr Salaba, dass unseren Sängern bei dem Steierdorfer Jubiläumsfeste ein brüderliches, freundliches Entgegenkommen entgegengebracht wurde und sich unsere Sänger sehr gut unterhielten. Der Vorsitzende berichtet, dass das hiesige Wasserleitungs-Komitee ansucht, zu Gunsten der Wasserleitung ein Konzert zu geben. Wird im Prinzipe angenommen. Herr Salaba beantragt, ein neues Klavier zu kaufen und gegen Aufzahlung von fl. 170.- das unserige einzutauschen. Wird beschlossen, diese Angelegenheit mit dem Herrn Renner zu besprechen und die Herren Richter und Scharpff als Fachmänner zur Austragung des Umtausches und zum Ankauf eines neuen Klaviers gewählt.

In der Sitzung vom 29. September berichtet der Präses, dass im Rahmen des Wasserleitungs-Komitees die Herren Botos und Raischl dem Verein für das zu Gunsten der Wasserleitung gegebene Konzert den Dank überbrachten. Ferner berichtet der Präses, dass von Seite des Temeswar-Fabriker Musik- und Gesang-Vereinen zur Gründung eines „Südungarischen Sängerbundes“ unser Verein aufgefordert wurde. Es wurde beschlossen, sich im Principe dem Sängerbünde anzuschließen, vorausgesetzt, dass die materiellen und finanziellen Kräfte unseres Vereines es erlauben werden. Es wurden Ein- und Austrittsanmeldungen zu Protokoll genommen und die Herren Regner, Bastius, Eiszele und Seitz gewählt, ein Vereinslokal über den Winter aufzunehmen.

In der Sitzung vom 12. December wurde wegen Anschluss an den „Südungarischen Sängerbund“ Herr Sekretär Seitz beauftragt, sich mit den Sängern zu berathen und das Resultat der nächsten Ausschusssitzung mitzutheilen. Einige Beitrittsanmeldungen wurden angenommen.

 

1895

 

Am 14. Jänner 1895 berichtet der Präses Herr Dr. Scheda, dass ein neuerliches Schreiben von dem Temeswar-Fabriker Musik- und Gesangverein anlangte und zum Beitritt im südungarischen Sängerbunde auffordert. Es wurde beschlossen, für die freundliche Aufmerksamkeit zu danken und wenn es unsere materiellen Verhältnisse erlauben, uns gewiss dem Bunde anzuschließen, da wir im Prinzipe damit einverstanden sind. Die von Frau Atzinger gespendeten Trauer-Chöre wurden dankend angenommen und der Spenderin protokollarisch der Dank votiert. Der Krankenkassa-Verein bittet für seinen zu gebenden Ball das Vereinslokal zu überlassen. Wurde bewilligt. Einige Beitrittsanmeldungen wurden angenommen. Einen Juxabend abzuhalten wurde auch beschlossen.

Am 6. März 1895 wurde unter dem Vorsitze des Vizepräses Herrn Franz Grau beschlossen, die Generalversammlung möglichst bald abzuhalten. Der „Aranykör“ ersucht, dass bei der Feier am 15. März der Musik- und Gesangverein mitwirken möge. Wurde zugesagt. Wirkende Mitglieder wurden aufgenommen.

In der Ausschusssitzung vom 13. März unter dem Vorsitz des Präses Herrn Dr. Scheda wurde beschlossen, die Generalversammlung am 23. März abzuhalten.

Am 23. März 1895 wurde die Generalversammlung abgehalten und verlas der Schriftführer Herr Seitz den Rechenschaftsbericht. Die Zahl der ausübenden Mitglieder betrug 32, u. zw. 21 Sänger und 11 Sängerinnen, die Zahl der unterstützenden Mitglieder 51, gegen voriges Jahr ein Plus von 7 Mitgliedern. Es wurden 11 Ausschusssitzungen im abgelaufenen Jahre abgehalten. Gesangsstunden wurden vier in der Woche und wenn notwendig, auch mehr abgehalten. An Produktionen zählte man vier Konzerte, davon eines zu Gunsten der zu errichtenden Wasserleitung und die Mitwirkung bei der Festvorstellung des „Aranykör“. Ständchen wurden den Mitglieder-Fräuleins Richter, Atzinger und Sittner am Vorabend ihrer Trauungen gegeben. Am l. Mai wurde den Pantschowaer Sangesbrüdern zu Ehren ein Commers-Abend abgehalten, wie schon früher beschrieben, auch der Aninaer Gesangverein feierlichst empfangen und ihm zu Ehren ein schönes Fest gegeben. Ferner fanden statt zwei Liedertafeln, ein Ausflug zur Fahnenweihe nach Steierdorf, zwei Theatervorstellungen, kombiniert mit Musik- und Gesangs-Produktionen, unter der Leitung der Vizepräsidentin Frau Anna G. Zeh, eine Frühlings-Serenade beim Präses Herrn Dr. Scheda, ein Abschieds-Abend zu Ehren des scheidenden Mitgliedes Herrn Richard Scharpff, ein Sylvester- und ein Juxabend. Trauer-Chorale wurden bei der Beerdigung der verstorbenen Mitglieder Dr. Maniu, Atzinger, Eckl, Cucu, Demetrovits, Mann und Huszarek gesungen. Kränze wurden auf die Bahre des Ehrenmitgliedes Atzinger und Sangesbruders Costa Demetrovits gelegt.

Für den Aufschwung des Vereines machten sich verdient und wurde protokollarischer Dank votiert den Herren und Damen: Präses Dr. Scheda, Richter, Funke, Salaba, Atzinger, Stara, Scharpff, Hedbawny, Kanz jun., Seholl, Rebernigg, Peitl, Smicheus und Timáry, den Frauen A. G. Zeh, M. Atzinger, dem Fräulein Richter für ihre eifrige und hingebungsvolle Mitwirkung bei Konzerten und Theatervorstellungen.

Dem löblichen Schützenverein und Herrn Hotelier Stein wurde ebenfalls der Dank votiert, Ersterem für die uneigennützige Überlassung der Lokalitäten, Letzterem für das zinsfreie Gesangszimmer.

Dem Protektor des Vereines Herrn Oberverwalter Heny wurde für seine öfters bewiesene Einflussnahme zu Gunsten des Vereines und sein reges Interesse, welches er zu Gunsten des Vereines an den Tag legte, der besondere Dank des Vereines ausgesprochen, auch sei hier dankend Erwähnung und Anerkennung gethan der hingebenden Leistungen des Chormeisters Herrn Salaba, da faktisch seit seinem Eintritt in den Verein sehr Vieles geleistet wurde. Er hat sich die Zuneigung und Achtung der Herren Sänger im Sturm erobert.

Der Verein hat trotz Überwindung so mancher Schwierigkeiten und unberechtigter Animosität so ziemliche Fortschritte gemacht, wie der nachstehende Kassabericht ausweist:

Einnahmen:

Kassastand im Jahre 1893 fl. 60.53

Kassastand im Jahre 1894 fl. 327.77

Kassastand im Jahre 1895 fl. 407.82

Zusammen: fl. 796.82

 

Ausgaben:

Ausgaben im Jahre 1894 fl. 339.69

Ausgaben im Jahre 1895 fl. 298.14

Zusammen: fl. 637.83

Es bleibt daher ein Reinertrag von fl. 158.29 welcher Betrag in der hiesigen Sparkassa samt dem Reisefond angelegt wurde. Ferner berichtet der Archivar, dass die Noten und sonstigen Fahrnisse in geordnetem Zustande sich befinden und ein Verzeichniss darüber jedem Mitglied zur Einsicht vorliegt.

Herr Richter beantragt, die Vereinsfunktionäre wieder zu wählen, welcher Antrag einstimmig angenommen wurde. Es wurden daher folgende Herren gewählt: Dr. Scheda zum Präses, Franz Grau Vizepräses, Frau Zeh zur Vizepräsidentin für die Sängerinnen-Abteilung; in den Ausschuss die Herren Richter, Schnabel, Muntean, Timáry, Hedbawny, Funke, Regner, Bastius, Scholl, Cucu, Smicheus, Peitl, Eiszele. Zum Protector Oberverwalter Heny, zum Kassier Smicheus, Schriftführer Seitz, Archivaren Regner und Angster.

Herr Dr. Scheda dankt in warmen Worten für seine Wiederwahl zum Präses und verspricht, für den Verein auch fernerhin sein Möglichstes zu leisten. Er beantragt, für die vorzüglichen Dienste des Chormeisters Herrn Salaba ihm eine Aufbesserung seines Gehaltes zu bewilligen. Die Generalversammlung nimmt diesen berechtigten Antrag an. In das Rechnungs-Revisions-Komitee wurden die Herren Richter, Timáry und Bastius und zur Authentikation des Protokolles die Herren Hedbawny und Funke gewählt.

In der Ausschusssitzung vom 7. Juni meldete der Präses Beitrittserklärungen an und beantragt Herr Salaba, in Anbetracht der Verdienste des Herrn Carl Kanz jun. als ausgezeichneten Violinspieler, selben zum Vizechormeister zu ernennen. Dieser Antrag wurde mit Vergnügen angenommen, so auch der Antrag, eine Liedertafel am 15. Juni im Schützengarten abzuhalten.

Am 16. September eröffnet der Präses die Sitzung und wird der Kassabericht des Vereins-Kassiers zur Kenntnis genommen. Herr Carl Kanz jun. erklärt in einer Zuschrift, die Ehrenstelle als Vizechormeister anzunehmen. Der Vorsitzende beantragt, im nächsten Monat im Theater ein Konzert zu geben.

 

1896

 

Unter dem Vorsitz des Präses wurde am 5. Feber 1896 eine Ausschusssitzung abgehalten. Mehrere Eintrittsanmeldungen wurden angenommen, ferner bringt der Vorsitzende zur erfreulichen Kenntnis, dass die Sparkassa fl. 50.- dem Verein bei ihrer Generalversammlung spendete. Diese edle Spende wird mit Dank angenommen und die Herren Dr. Scheda, Julius Schnabel und Peter Timáry ersucht, der Direction der Sparkassa den Dank persönlich abzustatten. Da die Leitung des Theater-Casino-Vereines das Theater mit Ausschluss von Theaterstücken welch immer Genres nur für rein musikalische und gesangliche Konzerte abtreten will, so wird ein Komitee entsendet, um mit dem Theater-Verein diese Angelegenheit im freundschaftlichen Wege auszutragen. Der Juxabend wurde am 15. Feber abgehalten und war seit Jahren wieder einmal auf dem Niveau seines einstigen Glanzes. Der Kronsaal war überfüllt, die Produktionen erregten ein besonderes lebhaftes Interesse, besonders gefielen der „Landsturm von Kossovicz“, Singspiel und der große Ausstattungsfestzug betitelt: „Indische Hochzeit“.

In der Sitzung vom 2. März 1896 wurde beschlossen, die Generalversammlung am 16. März abzuhalten und Herrn Smicheus und Frau, Herrn Hecker und Frau für ihre Mühe zum Gelingen des Juxabends der Dank votiert. Ferner wurde beschlossen, zu den Vorstellungen des Vereines im Theater dem Herrn Intendanten eine Freikarte für einen Balkonsitz und den beiden Herren Redakteuren je einen Sperrsitz im Parterre einzuräumen. Der Antrag des Herrn Peitl zur Anschaffung einer mobilen Bühne wurde bis zur Generalversammlung verschoben.

Am 16. März 1896 wurde die Generalversammlung abgehalten, dieselbe vom Präses Herrn Dr. Scheda begrüßt, der Rechenschaftsbericht verlesen und zur Kenntnis genommen. Dann verlas dar Vereins-Kassier den Kassabericht, welcher im letzten Vereinsjahre eine Einnahme von fl. 1012.09 und Ausgaben von fl. 772.44, daher einen Kassarest von fl. 239.65 auswies, mit dem restlichen Reisefond von fl. 15.05 zusammen fl. 254.70 ergab, welcher Betrag in der Sparcassa fruchtbringend angelegt wurde. Dieser schöne Kassaerfolg wurde mit Vergnügen zur Kenntnis genommen.

Nachdem die Vereinsleitung ihr Mandat niedergelegt, wird in Kandidations-Komitee gewählt u. zw. die Herren Schnabel als Obmann, Hedbawny und Salaba als Mitglieder. Nach einigen Minuten schlägt der Obmann folgende Herren zur Wahl als Vereinsleitung vor: Dr. Scheda zum Präses, Franz Grau zum Vizepräses, Frau A. G. Zeh zur Vizepräsidentin der Sängerinen-Abteilung, Oberverwalter Heny zum Protektor; in den Ausschuss Timáry, Schnabel, Hedbawny, Funke, Rebernigg, Peitl, Bastius, Scholl, Smicheus, Cucu; zu Ersatzmännern Woth, Eiszele, Angster; zum Kassier Smicheus, zum Schriftführer Seitz, zu Archivaren Peitl und Hecker. Zu Rechnungs-Revisoren wurden gewählt die Herren Richter, Timáry und Bastius; zur Authenticirung des Protokolles die Herren Schnabel und Hedbawny.

Herr Julius Schnabel hebt die Verdienste des Herrn Moritz Richter hervor und beantragt, ihn zum Ehrenmitglied zu wählen. Dieser Antrag wurde von der Generalversammlung mit Begeisterung angenommen und zur Überreichung des Ehren-Diploms die Herren Dr. Scheda, Julius Schnabel, Josef Hedbawny, Johann Salaba und Balthasar Bastius gewählt. Ferner beantragt der Präses der hiesigen Sparcassa für ihre munificente Spende von fl. 50.- und Hotelier Herrn Stein für die Gratis-Überlassung des Vereinslokales den Dank schriftlich zu übersenden. Herr Salaba beantragt, mit fl. 10.- den Reisefond zu vermehren. Diese Anträge werden einstimmig angenommen und die Generalversammlung geschlossen.

Am 18. März 1896 eröffnete der Präses eine Ausschusssitzung, teilte dem Ausschuss mit, dass am 28. Juni die 25. Jahreswende der Fahnenweihe herantritt und es angezeigt wäre, das Jubiläum der Fahnenweihe festlich zu begehen. Es wurde beschlossen, das 25-jährige Jubiläum jedenfalls festlich zu feiern und hiezu unsere Fahnenpatin, die hochgeborene Frau Gräfin Eleonore von Bissingen-Nippenburg ehrfurchtsvoll einzuladen. Ein 9-gliedriges Komitee wurde bezüglich Feststellung des Festprogrammes entsendet, das Bericht zu erstatten hat, auf welche Art und Weise dieses Fest zu veranstalten sei. Unter Einem wurde auch beschlossen, da der Millenniumfeier wegen der größere Theil der südungarischen Sängervereine theils durch lokale Festlichkeiten, theils durch den Besuch der Millennar-Ausstellung ohnedies in Anspruch genommen sein wird, nur unsere Nachbarvereine, die sogenannten Werkler zu diesem Fahnenweih-Jubiläum einzuladen.

In das Fest-Komitee wurden folgende Herren gewählt: Julius Schnabel zum Obmann, ferner Hedbawny, Funke, Salaba, Peitl, Hecker, Timáry, Pratte und Rebernigg, welche in der nächsten Ausschusssitzung vom 18. Mai das folgende Programm dem Ausschuss zur Genehmigung vorlegten.

Am 28. Juni 1896 Empfang der fremden Gesangvereine und Einquartierung in den Privatwohnungen; 3 Uhr Nachmittag im Theater Probe der Massen-Chöre; 8 Uhr abends Festkonzert und nach dem Konzert im Krongarten Sänger-Commers.

Am 29. Vormittag Ausflug mit den Sangesbrüdern nach Tschiklowa; l Uhr Nachmittag Banket im Schützengarten; nach dem Banket Konzert-Vorträge der Musik-Capelle und abwechselnd Liedervorträge der Gesangvereine; ferner große Tombola mit werthvollen Gewinnsten; Abends 9 Uhr Beginn des Kränzchens bei glänzender Beleuchtung des Schützengartens, um 10 Uhr Nachts brillantes Feuerwerk. Tafel- und Konzertmusik von der renommierten Aninaer Werkskapelle. Dieses Programm wurde vom Ausschuss vollinhaltlich angenommen und dem Komitee für seine Bemühungen der Dank votiert.

In der Sitzung vom 3. Juni berichtet der Präses, dass – nachdem Frau Gräfin v. Bissingen verhindert ist, persönlich dieser Feierlichkeit beizuwohnen, dieselbe ihr Bedauern hierüber zum Ausdruck bringt, und dem Verein zur Jubiläumsfeier ihre besten Glückwünsche entbietet - die Vereinsleitung mit der höflichen Bitte um eine Stellvertreterin ansuchte und ihre Aufmerksamkeit auf die ehemalige Ehrendame und Mitbegründerin unseres Vereines Frau Emma v. Gyurgyevich zu lenken sich erlaubt. Ihre hochgeborene Frau Gräfin von Bissingen hat unserem Ansuchen gnädigst entsprochen und ist die Vereinsleitung in der angenehmen Lage, gleich die Tatsache zu berichten, dass ihre hochwohlgeboreue Frau Emma v. Gyurgyevich der unsere Bitte ihr vortragenden Deputation in der liebenswürdigsten und gnädigsten Weise die Annahme der Fahnenpatin-Stellvertreterin zugesagt hat, nachdem sie von der Frau Gräfin Eleonore von Bissingen bereits auch verständigt wurde. Ferner verlas der Präses eine Zuschrift des Aninaer und des Steierdorfer Gesangvereines, welche die Einladung zum Fahnenweih-Jubiläum annahmen und teilte auch mit, dass zu dem Feste von Seite der Präsidien sowohl der Schützengarten, als auch das Theater zur freundlichen Verfügung gestellt werden. Verlesung der Zuschrift der israelitischen Religions-Gemeinde, in welcher sich selbe für die Mitwirkung der Sänger bei ihrer im Tempel gegebenen Millennarfeier bedankt. Wurde zur Kenntnis genommen. Auch berichtet der Präses, dass der Kassier Herr Smicheus von seiner Stelle abgedankt und aus dem Verein ausgetreten ist. Es wurde provisorisch Herr Peitl mit der Führung dieser Agenden betraut und ihm die Kassa, das Kassabuch und sämtliche Belege richtig übergeben.

Über Initiative des hiesigen Schützenvereines, dass sämtliche Orawitzaer Vereine eine Millenniumsfeier zusammen abhalten sollen, hat sich die Vereinsleitung mit dieser Idee einverstanden erklärt und wurden zu der gemeinsamen Sitzung sämtlicher teilnehmenden Vereine behufs Feststellung des Programmes Präses Dr. Scheda und Chormeister Salaba exmittiert.

In den folgenden drei Sitzungen des permanenten Komitees wurden verschiedene auf das Fest bezügliche Beschlüsse gefasst und das in der Sitzung vom 18. Mai angenommene Programm zur Durchführung gutgeheissen.

 

Das Fahnenweih-Jubiläum vom 28.-29. Juni 1896.

Es war ein gelungenes, selten schönes Fest: frei vom leisesten Misston, befriedigte die Art und Weise des Arrangements Jedermann. Jede einzelne Nummer des Festes, alles zusammen erwarb einen allgemeinen großen Beifall von dem überaus zahlreich erschienenen Publikum, der Verein wurde über das prächtige Gelingen allseits beglückwünscht.

Das offizielle Programm war folgendes:

Erster Tag (28. Juni):

l. Vormittag: Empfang der auswärtigen Festgäste.

2. Nachmittag 3 Uhr: Probe zu den Massenchören im Theater.

3. Abends 8 Uhr: Fest-Konzert unter Mitwirkung der nachbarlichen Gesangvereine und der Damen Frau I. Motsidlovszky, Frl. Eszthi Regner, Frl. Emma Richter,  Frl. Anny Rieszer und vieler ehemaligen Herren Sänger.

1. a) Festrede an die Fahnenpatin Ihre Hochgeboren Frau Gräfin Eleonore von Bissingen-Nippenburg, resp. an die bevollmächtigte Stellvertreterin, die ehemalige Ehrendame Frau Emma Gyurgyevich, gesprochen von Herrn Josef Hedbawny.

b) Anheften der Jubiläumsschleife an die Fahne durch die Fahnenpatin-Stellvertreterin.

2. Langer: „Millenniumi-Hymnus“, in Budapest preisgekrönter Chor, gesungen vom hiesigen und allen nachbarlichen p. t. Gesangvereinen.

3. Fesca: Letzter Satz aus dem Klavier-Quartett Nr. I, C-moll. Violine Frl. J. Orthmayr, Bratsche Herr Kanz jun., Violoncello Herr J. Salaba, Klavier Herr C. Funke.

4. Moszkovszky: Valse Nr. I., E-dur, Klavier-Solo, Frl. Helene Orthmayr.

5. Ungarische und deutsche Deklamation, vorgetragen von Frau Irma v. Motsidlovszky.

6. J. Otto: „Der Sänger“, Herren-Massenchor.

7. Dancla: „Le Souvenir“, Violinsolo, Frl. J. Orthmayr, Klavierbegleitung Frl. E. Richter.

8. Liszt: II. Ungarische Rhapsodie, vierhändig, Frl. H. Orthmayr und Frl. Anny Rieszer.

9. Weinzierl: „Mädchenträume“, gemischter Chor mit Klavier, Frl. E. Richter

10. Mendelssohn: Hochzeitsmarsch aus „Sommernachtstraum“, Klavier (vierhändig) Trio; Klavier Frl. E. Richter, Frl. Eszti Regner, Violine Frl. J. Orthmayr, Herr Kanz, Violoncello Herr J, Salaba. Nach dem Fest-Konzerte Sänger-Commers im „Krongarten“.

Zweiter Tag (29. Juni):

l. Vormittag: Ausflug nach Csiklova. Zusammenkunft 8 Uhr im Schützengarten.

2. Mittags l Uhr: Fest-Banket im Schützengarten, die Tafelmusik exekutiert die Aninaer Werkskapelle.

3. Nachmittag 3½ Uhr: Konzert derselben Kapelle und Gesangsvorträge. Tombola.

4. Abends 9 Uhr: Fest-Kränzchen.

5. Abends 10 Uhr: Brillantes Feuerwerk aus der pyrotechnischen Fabrik des J. Stuwer in Wien. Prachtvolle Dekorationen des Schützengartens, speciell des Rondeaus, welches zu einem herrlich beleuchteten Festzelte (200 Lampions, Flaggen, Mastbaum u. s. w.) um-

 gewandelt wird.

Laut unserem Programm wurden am 28. Juni Vor- und Nachmittag unsere Festgäste empfangen. Mit dem Aninaer Nachmittagszuge kamen die lieben Sangesbrüder aus Anina und Steierdorf, wurden am Bahnhofe vom Präses, dem Empfangskomitee und sämtlichen Sängern herzlichst begrüßt und in einem langen Zuge von Equipagen bis zum Vereinslokale geleitet, wo die Fahnen deponirt und die fremden Sangesbrüder in den von unseren Mitbürgern gastfreundlich überlassenen Quartieren untergebracht wurden. Um 3½ Uhr nachmittags fand die Generalprobe zu den Massenchören statt; über das prächtige Zusammensingen der glücklich gewählten zwei Chöre waren die nachmittags anwesenden „Kibitze“ bereits ganz entzückt.

Abends halb 8 Uhr überraschten die Aninaer Sangesbrüder den Präses Herrn Dr. Scheda mit einem Ständchen, für welche Aufmerksamkeit derselbe herzlichst dankte.

Um 8 Uhr begann das Festkonzert bei ausverkauftem Hause. Zu demselben wurde die Fahnenpatin-Stellvertreterin vom Präses Herrn Dr. Scheda und dem Ausschussmitgliede Herrn Funke aus ihrer Wohnung abgeholt, im Vestibül des Theaters von den Sängern empfangeil und auf die Bühne geleitet.

Der erste Punkt des Programmes bot ein wunderbares lebendes Bild, eine Gruppe, wie man sie selten auf der Bühne sieht. In der Mitte der mit prächtigen Blumen und Fahnen reichlichst decorirten Bühne stand der Fahnenträger mit der aufgerollten Jubelfahne, eng angeschlossen rechts und links die noch lebenden und anwesenden Gründer und Ehrenmitglieder, die alten und gegenwärtigen Sänger, rechts und links die beiden Brudervereine mit ihren aufgerollten Fahnen. Die Front dieser großen Gruppe war gegen die vor der Fahne stehende Fahnenpatin-Stellvortreterin Frau Emma v. Gyurgvevich gerichtet. Während der Vorhang in die Höhe ging, ertönte aus der mit bengalischem Feuer beleuchteten Gruppe das Motto unseres Vereines. Nach dessen Absingen trat Ausschussmitglied Herr Hedbawny auf die Bühne und begrüßte die Fahne, die Fahnenpatin und deren Stellvertreterin in schönen und in gebundener Form gesprochenen Worten. Den Gruß erwiederte die Fahnenpatin-Stellvertreterin in ungarischer und deutscher Sprache, schmückte unsere Fahne mit dem von ihr gespendeten silbernen Lorbeerkranz, heftete hierauf das von der Vereinsleitung und den Sängern gewidmete Fahnenband mit der Inschrift, „Die Vereinsleitung und die Sänger zur Erinnerung an das 25-jährige Fahnenweih-Jubiläum“ auf die Vereinsfahne. - Mit ebensolchen Bändern wurde das Banner der Aninaer und Steierdorfer Sangesbrüder geschmückt. Kranz und Bänder ruhten auf einem kleinen von Frl. J. Orthmayr gehaltenen Polster.

Nach dieser feierlichen Dekorierung wurde die Fahnenpatin-Stellvertreterin auf ihren Platz geleitet - ein auf der mit schweren Teppichen belegten Bühne aufgestelltes Fauteuil - und es ertönte der Massenchor: Der Millenniumshymnus.

Dieser, sowie sämmtliche nachfolgenden Nummern des Programmes wurden von dem distinguierten Publikum mit rauschendem Beifall und Éljenrufen aufgenommen. Die meisten Nummern mussten wiederholt werden; Frau Irma von Motsidlovszky war auch in liebenswürdigster Weise bereit, eine Dialekt-Deklamation zuzugeben.

Die Fahnenpatin-Stellvertreterin Frau Emma v. Gyurgyevich, sowie sämtliche mitwirkenden Damen erhielten von der Vereinsleitung Blumenspenden.

Nach dem Konzerte versammelten sich im Krongarten die Sänger zu einem Sängercommers, welcher recht gelungen und sehr lustig ausgefallen ist. Die Gäste zerstreuten sich erst beim Morgengrauen.

Der Vormittag des zweiten Festtages konnte wegen dem eingetretenen Regen zum Ausfluge nach Tschiklowa nicht benützt werden. Die Sänger versammelten sich daher noch vor der Stunde des Festbankets im Schützengarten, von wo aus, nachdem der Regen nachgelassen, auf den Kirchenplatz marschirt wurde, um dem um 11¼ Uhr abzuhaltenden Ständchen der Aninaer Werkskapelle bei der Fahnenpatin-Stellvertreterin Frau Emma v. Gyurgyevich beizuwohnen. Hierauf ging es zurück in den Schützengarten zu dem Festbanket.

Die Fahnenpatin-Stellvertrelerin wurde durch den Präses Herrn Dr. Scheda und das Ausschussmitglied Herrn Carl Funke aus ihrer Wohnung zum Banket abgeholt, im Schützengarten von den versammelten Sängern und Festgästen mit lebhaften Éljenrufen empfangen. Auf das Angenehmste berührten die freundlichen Worte, mit welchen Herr Balthasar Muntean als Hausherr im Namen des Schützenvereines sämmtliche Anwesende begrüsste.

Punkt l Uhr verkündeten Pöllerschüsse den Beginn des Bankets. Die Veranda und die Tafel waren prächtig decorirt; an Letzterer nahmen 90 Personen theil. Beim dritten Gange erhob sich Oberstuhlrichter Herr Ernest Motsidlovszky und brachte den ersten Toast in ungarischer Sprache auf Se. Majestät unseren allergnädigsten König aus. Es folgten stürmische Éljenrufe, die Werkskapelle intonirte den „Szózat“, welcher von sämtlichen Sängern mitgesungen wurde. Den zweiten Toast widmete der Präses Herr Dr. Scheda der Fahnenpatin Hochgeboren Frau Gräfin Eleonore von Bissingen und der Fahnenpatin-Stellvertreterin Hochwohlgeboren Fran Emma v. Gyurgyevich. Als dritter Redner erhob sich das Ehrenmitglied Herr Julius Schnabel, begrüßte die Aninaer und Steierdorfer Sangesbrüder. Hierauf antwortete der Präses des Aninaer Gesangvereines Herr Ludwig Williger. Herr Cucu erhob sein Glas auf das Wohl der noch lebenden Gründer und Ehrenmitglieder des Vereines, Herr Funke auf jene Damen, die durch ihre Mitwirkung zum Gelingen des Festes beigetragen, dann auf die Spenderinnen der Tombolagegenstände. Herr Patziger auf die alten Sangesbrüder, Herr Raischl auf den Präses Herrn Dr. Scheda, dieser auf jene hiesigen Bruder-Vereine, welche sich durch Delegirte vertreten ließen, worauf im Namen des Theater-Casino- und Lese-Vereines Herr Hermann Aparnik antwortete, Herr Sofron Ivacskovics sprach auf den hochw. Erzdechant Herrn Franz Kruesz und die Festgäste und zum Schluss Herr Dr. Scheda auf den löbl. Schützenverein. resp. auf den hier anwesenden Oberschützenmeister Herrn Muntean, worauf dieser dankte und unseren Verein stete Einigkeit und Brüderlichkeit wünschte.

Nachmittags 4 Uhr begann das Konzert der Aninaer Werkskapelle, welche unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Chodera Vorzügliches leistete. Die Sänger ergötzten in den Pausen durch prächtige Lieder. Um 5 Uhr war Tombola mit 200 Treffer, unter welchen viele Spass und Heiterkeit erregten. Um 6 Uhr photographische Gruppenaufnahme der anwesenden Sänger und Sängerinnen mit unserer hochgeehrten Fahnenpatin-Stellvertreterin in der Mitte. Hierauf gruppierten sich die fremden Sangesbrüder, um durch Absingen des Vereinsmottos Abschied zu nehmen. Mit lebhaften Éljen Orawitza, Éljen Anina, Éljen Steierdorf endete der Abschied unserer lieben Sangesbrüder. Diese reisten mit dem Abendzuge nach Anina-

Steierdorf.

Abends 9 Uhr begann das Kränzchen. Der Aufgang in den Schützengarten und das Rondeau waren mit vielen schönen Transparenten und über 200 Lampions geschmückt, so dass speziell das Rondeau, welches einem prächtig dekorierten Zelte glich, zauberhaft aussah. Die Arrangeure, die Herren Pratte und Timáry ernteten auch reichlichstes Lob, das in ein prächtigen Feuerwerk, welches um halb 10 Uhr abgebrannt wurde, seinen Kulminationspunkt erreichte. Dem Tanze wurde natürlich auch stark gehuldigt und erst in den Morgenstunden zerstreute sich die Gesellschaft mit den besten Wünschen für das weitere Gedeihen und Blühen des Orawitzaer Musik- und Gesangvereines, wofür die Vereinsleitung und die Sänger dankten, stolz und überglücklich, ein so seltenes Fest würdig und glänzend gelungen seinem Abschlusse entgegengebracht zu haben.

 

Statistisches

 

Der Verein gab während seines 33-jährigen Bestandes 120 Liedertafeln, 54 Konzerte, 20 Juxabende. 30 Sylvesterabende, l großes Sängerfest, 2 Jubiläumsfeste (das seines 25-jährigen Bestandes und das der 25-jährigen Fahnenweihe), 9 Sängerfahrten, 14 Operetten und 8 Vorstellungen für wohlthätige Zwecke und betheiligte sich bei zahlreichen gemischten Wohltätigkeits-Vorstellungen, bei freudigen und Trauerereignissen mit seinen Gesangs-Chören.

 

Mitglieder-Verzeichnis

 

Graf Bissingen Anton +Czykelius Ernestine +

Gyurgyevich Emma

Hlatky Anna +

Kalkbrenner Sigmund

Krengel Josefine +

Stara Josef

Tribus Franz +

Vrabetz Josef +

Wettstein Anton +

 

Noch lebende Herren, welche sich bei der constituirenden Sitzung als gründende Mitglieder angeschlossen haben:

 

Bahr Robert, PrivatierBalványi Victor, Geometer

Bibel Johann, Architekt

Dobrovsky Alfred, Bau-Ingenieur

Gerger Eduard, Telegr.-Beamte

Grau Franz, Kaufmann

Gyurgyevich Adolf, Domänen-Ref.

Klimek Alois, Beamter

Knoblauch August v., Apotheker

Koreck Ferdinand, Förster

Kuchler Karl, Hauptmann i. P.

Lehotzky Johann, Berg-Geschw.

Lobstein Jakob, IngenieurMessner Johann, Bürger

Novak Josef, Lehrer

Graf Pergen Anton, k. k. Kämmerer

Peter Alexander, Kaufmann

Dr. Popovits Alexander, Arzt

Schnabel Julius, Kaufmann

Seydl Josef, Bürger

Seydl Emil, Bürger

Seymann Alois, Beamter i. P.

Stara Josef, dirig. Lehrer.

Walter Michael, k. Respicient.

Mit den verstorbenen zusammen 72

 

Lebende Ehren-Mitglieder:

Gassner Karl, ChormeisterKoreck Ferdinand, Forstmeister

Reményi Eduard, Violin-Virtuose

Richter Moritz, Forstmeister

Schnabel Julius. Kaufmann

Ujfalusy Nikolaus, ObergespanBaron Wodianer Albert de Kapriora, Magnatenhaus-Mitglied

Wusching C. P., Chormeister und Lieder-Compositeur.

Mit den verstorbenen zusammen 15

 

Noch lebende unterstützende Mitglieder, welche bei und nach der Gründung beigetreten sind:

Agoston Karl, BeamterBöll Gustav, Bürger

Borovits Moritz, Finanz-Commissär

Deutsch Simon, Kaufmann

Franek Wenzel, Beamter

Ginzkey Josef, Ingenieur-Assistent

Jnandy Georg v , Jurist

Knoblauch Arthur v. Kaufmann

Pavlovits Anton, Kaufmann

Szabó Alois, Kassier

Weber Josef, Maschinist

Werner Anton, BürgerWittmann Franz, Rechtsanwalt

Kaltrovits Stefan, Kaufmann

Gräfin Eleonore Bissingen-Nippenburg Sternkreuz-Ordens-Dame

Killer Franziska, Ingenieurs-Gattin

Widhalm Julius, Bürger

Hantschke Fanny, Beamtens-Witwe

Sauerwald Johann, Posamentirer

Hlavacs Adalbert, Musiklehrer.

Mit den verstorebenen zusammen 50

 

Gegenwärtige Vereinsleitung

Dr. Scheda Georg, Werksarzt, Präses

Grau Franz, Hammerwerksbesitzer, Vizepräses

Zeh A. G. Directors-Gattin, Vizepräsidenin für die Sängerinnen-Abteilung

 

Funktionäre

Muntean Balthasar, AnwaltSalaba Johann, Chormeister

Peitl Julius, Kassier

Seitz Richard, SekretärAngster Josef, Archivar.

 

Ausschuss-Mitglieder:

Heny Johann, als Protektor, Oberverwalter der St.-E.-G.

Schnabel Julius, Ehrenmitglied

Richter Moritz, Ehrenmitglied

Bastius Balthasar, Beamte

Cucu Alexander, Beamte

Eiszele Valentin, Kaufmann

Funke Karl, Beamte der St.-E.-G

Hedbawny Josef, FörsterHecker Michael, Bürger

Kanz Karl jun., Kaufmann

Rebernigg Robert, Maler

Scholl Rudolf, Ingenieur

Timáry Peter, Gemeinde-Kassier

Woth Sigmund, Kaufmann.

Zusammen 22

 

Sänger:

Angster JosefBastius Balthasar

Cucu Constantin

Cucu Alexander

Dobl Adolf

Kiszele Valentin

Formayer Johann

Hecker Johann

Hecker Michael

Kanz Karl

Klein DavidPeter Ernest

Peitl Julius

Pratte Engelbert

Rahner Johann

Rebernigg Robert

Scholl Rudolf

Seitz Richard

Woth Sigmund

 

Sängerinnen:

Hofmann Rosa

Jncze Charlotte

Kumher Anna

Milla Adele

Orthmayr Helene

Orthmayr JohannaSchneider Emma

Sebestyén Etelka

Sessler Anna

Zusammen 28

 

Unterstützende Mitglieder:

Atzinger MarieBach Friedrich

Barthu Mathias

Bähr Robert

Bedöházy Josef

Becker Anton

Becker Julius

Dobl Karl

Eiszele Valentin

Fitz Hermine

Dr. Fitz Paul

Funke Karl

Gerubel Eugen

Grau Ernest

Grau Franz

Gross Julius

Guthy Stefan

Gyurgyevich Adolf

Hambek Ignatz

Hedbawny JosefHeny Johann

Hofmann Antonie

Holzmann Raimund

Kanz Karl

Kehrer Victor

Klein Ignatz

Knoblauch August v.

Kratscher Rosa

Kruesz Franz

Dr. Köváry Alexander

Kúti Friedrich

Mann Moritz

Milla Paul

Motsidlovszky Ernest

Muntean Balthasar

Pavlovits Alexander

Pelz Wenzel

Peter Erwin

Petrovits GeorgRichter Moritz

Schacherl Eduard

Schäffer Stefan

Dr. Scheda Georg

Schnabel Eduard

Schnabel Julius

Dr. Schopper Julius

Seymann August

Sittner FranzSpärger Hermann

Timáry Peter

Traila Elias

Virányi Stefan

Woth Aurelia

Woth Hermann

Zeh Anna Galathea.

 

Copyright © Edition Musik Südost, Dr. Franz Metz, München 2013

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